Die Frage nach Jesu Vollmacht


"Und es begab sich eines Tages, als er das Volk lehrte im Tempel und predigte das Evangelium, da traten zu ihm die Hohenpriester und Schriftgelehrten mit den Ältesten und sprachen zu ihm: Sage uns, aus welcher Vollmacht tust du das? Oder wer hat dir diese Vollmacht gegeben?...

...Und sie antworteten, sie wüssten nicht, wo sie her wäre. Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue."

Lukas 20, 1-8

Die Hohenpriester und Schriftgelehrten versuchten immer wieder, Jesus aufs Glatteis zu führen; Er lehrte nämlich mit Vollmacht und demaskierte ihre Scheinheiligkeit, ihre nur zur Schau getragene Frömmigkeit, die für sie keine Herzenssache, sondern nur Angabe war. Deshalb suchten sie einen Grund, Ihn los zu werden, ja, sogar zu töten; die Frage nach Seiner Vollmacht war eine Fangfrage, wussten sie im Grunde nur zu genau, dass es darauf nur eine Antwort gibt.

Doch Jesus hatte sie längst durchschaut; als Gott, der Sohn, hat Er natürlich ihre Gedanken erkannt. Jesus antwortete mit einer Gegenfrage, die die Hohenpriester nicht beantworten konnten, weil sie sich so entweder als Mörder von Johannes, dem Täufer, hätten outen müssen oder aber hätten sagen müssen, dass Johannes, der Täufer, kein Prophet gewesen wäre, doch dann hätte sie das Volk gelyncht. So blieben sie die Antwort schuldig. Jesus antwortete deshalb: "So sage ich auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue."

Dabei liegt die Vollmacht Jesu auf der Hand: Seine Krankenheilungen, Seine Totenerweckungen, Seine Teufelsaustreibungen haben Ihn als das ausgewiesen, was Er immer schon war und immer sein wird, nämlich der Sohn Gottes. Heute versuchen die Menschen noch ärger, Jesu Vollmacht zu hinterfragen. Dabei benutzen sie mehr oder weniger versteckte Methoden. Eine davon ist die scheinbare Wissenschaftlichkeit, zu der die Evolutionstheorie genauso gehört wie die historisch-kritische Methode: Ziel ist es, die Bibel zu einem Sammelsurium aus Mythen, Legenden, Märchen und Sagen zu machen, die allenfalls tiefenpsychologisch zu deuten ist.

Andere versuchen, in Jesus lediglich einen großen Propheten zu sehen, einen guten Lehrer, eine moralisch und ethisch hochstehende und vorbildliche Persönlichkeit; letztendlich sprechen sie Ihm Seine Göttlichkeit ab und sehen nur Seine menschliche Natur. Damit wird Seine Vollmacht, die Menschen zu erlösen, unterminiert; Jesus soll so zu einem von vielen möglichen Heilswegen gemacht werden, austauschbar und beliebig. Den Menschen fällt aber nicht auf, dass verschiedene, sich widersprechende Glaubenssysteme nicht gleichzeitig zum Heil führen können, denn nur die Wahrheit macht frei und weist den Weg zur Rettung hin.

Wer sich ernsthaft mit der Bibel beschäftigt, der erkennt schnell, dass sie keine Widersprüche kennt, dass sie leicht verständlich und trotzdem tiefgründig ist. Wie ein roter Faden zieht sich durch die ganze Bibel die Heilsbotschaft, die in Jesus mündet: Niemand außer Jesus kann retten, weil Er als Einziger die Vollmacht hierzu hat vom Vater.
Auch hat Er uns den Heiligen Geist, den Tröster gegeben. Dadurch weist Er ebenfalls Seine alleinige Vollmacht zur Rettung der verlorenen Menschheit aus.


(Autor: Markus Kenn)


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