Gebete füreinander


Daneben bereite mir die Herberge; denn ich hoffe, daß ich durch euer Gebet euch geschenkt werde.

Philemon, 22 (Luther 1912)

Paulus und Philemon haben sich sehr gut gekannt und beteten füreinander: Das bedeutet nicht nur, dass sie von Gott ganz allgemein den Segen für den Anderen erbaten, sondern auch, dass sie vor allem für die Anliegen des Anderen beteten, dafür, dass es dem Anderen, falls krank, bald wieder besser gehen würde oder die notwendigen Aufgaben und Probleme gelöst werden. Aufgaben und Probleme wurden dabei ganz sicher beim Namen genannt.

Ist das bei uns auch so? Beten wir ganz allgemein: "Bitte, Herr, segne Onkel Franz und Tante Hilde. Amen!"? Oder beten wir ganz konkret, z. B.: "Schenke Onkel Franz bald wieder eine Arbeit, Du weißt, dass er gut ist im Handwerkern und gerne schreinert. Bitte gebe ihm etwas Passendes. Und Tante Hilde möchte endlich Frieden mit den Nachbarn, die sie schikanieren. Schenke ihr bitte Kraft, Weisheit, Geduld. ...."?

Selbstverständlich ist es schön, wenn man weiß, dass es Bibelgläubige gibt, die für einen beten; das weiß ich aus eigener Erfahrung, doch oft vergesse ich, dass auch Bruder X und Schwester Y Gebet bedürfen: Auch sie haben Probleme und Schwierigkeiten, auch sie haben Fragen und Anliegen, auch sie brauchen Gottes Schutz und Hilfe.

Wie Paulus und Philemon sollten wir uns auch bewusst sein, dass wir gemeinsam an Christus Jesus glauben und Er unser Retter und Erlöser ist. Eine gemeinsame Weltanschauung ist immer zugleich ein Bindeglied zwischen Menschen, und wir haben mehr als das: Unser Glaube beruht nicht auf Hypothesen, bei denen man nicht sicher sein kann, ob sie nicht früher oder später widerlegt werden, sondern ist auf einen unerschütterlichen Fels gebaut. Unser Glaube ist alltags tauglich und damit Praxis erprobt.

Mehr noch: Durch das Blut Jesu sind wir Geschwister. Als Solche sollte es uns freuen, Gemeinschaft miteinander zu haben. Das taten auch Paulus und Philemon: Philemon und die Gemeinde, zu der er gehörte, beteten darum, dass Paulus sie bald wieder besuchen könne, und Paulus hoffte, dass diese Gebete erhört wurden und bat darum, dass man ihm eine Herberge bereitete. Sicher hat Paulus auch darum gebetet.

Das ist auch gut und sollte für uns ein Vorbild sein: Gemeinsame Gebetszeiten in der Gemeinde mit Lobpreis und Fürbitte sind gut. In christlichen Gemeinden und Vereinen wird es ja auch oft praktiziert: Gebetsabende und Gebetskreise werden oft angeboten, und auch in den Bibel- und Hauskreisen betet man oft füreinander und miteinander. Das stärkt uns und festigt unseren gemeinsamen Glauben.

Wenn wir gemeinsam wie Paulus und Philemon im Glauben, in der Erkenntnis und im Guten steigen, dann werden wir uns auch an unserer Liebe zueinander freuen und unseren Glaubensgeschwistern gegenüber dankbar sein. Vor allem aber werden wir so im Glauben gestärkt und dankbarer Gott gegenüber.


(Autor: Markus Kenn)


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