Der Engel mit dem Büchlein



Der Engel, den Johannes in dieser Vision sah, war eine sehr imposante Erscheinung; er war in eine Wolke gehüllt, so dass Johannes durch sein Licht nicht geblendet wurde: Das Antlitz des Engels war sehr hell, so hell wie die Sonne und hat Füße wie Feuersäulen und einen Regenbogen auf seinem Haupt. Ein solcher Anblick macht Eindruck und schüchtert ein, weil es eine Dimension ist, die wir Menschen nicht gewöhnt sind.

Zudem hatte der Engel die Stimme eines Löwen; seine Stimme klang so wie ein schreiender Löwe. Wem flößt das keinen Respekt ein? Wer hat da nicht Furcht? Die Stimme wie sieben Donner verbirgt sieben Geheimnisse, von denen Johannes augenscheinlich nicht reden darf. Es geht aber auf die Vollendung, auf das Jüngste Gericht zu, und wir werden erkennen, dass sich alles erfüllt, was Gott Seinen Propheten und Knechten gesagt hat. Bis ins aller kleinste Detail werden sich alle Voraussagen Gottes erfüllen. Die Bibel ist nämlich das einzige Buch, das weder Irrtümer noch Unwahrheiten und daher auch keine Widersprüche kennt.

Viele der biblischen Prophezeiungen haben sich erfüllt: So ist Jesus bereits in die Welt gekommen, und viele Voraussagen - insbesondere aus Jesaja - erfüllen sich in Jesus direkt. Auch die Gründung des Staates Israel ist in der Bibel prophezeit worden, womit die Auflösung die weltweite Zerstreuung des Judentums ihrem Ende zugeht. Weil Gott sich auch nicht ins Handwerk fuschen lässt, hat der Staat Israel bisher alle Angriffe überstanden, was militärisch gesehen eigentlich unmöglich ist, und wird auch alle zukünftigen Angriffe überstehen, weil Gott über Seinem Augapfel auch weiterhin Seine schützende Hand halten wird.

Der Engel übergibt das Büchlein dem Johannes, der es verschlingen soll; im Munde wird das Büchlein süß sein wie Honig, aber im Magen wird es bitter sein. Das heißt, dass wir das Büchlein nicht oberflächlich betrachten dürfen: Die darin enthaltenen Wahrheiten mögen zunächst schön, gut und optimistisch erscheinen, doch wer tiefer nachschaut, der wird erfahren, dass in diesem Buch bittere Wahrheiten stehen, die - so wohlschmeckend sie auch erschienen sind - schwer verdaulich sein werden. Gott mutet uns mit diesem Büchlein also keine leichte Schonkost an.

Gerade in den anbrechenden letzten Zeiten müssen wir stark im Glauben sein, weil die Angriffe zunehmen und das Christentum mehr und mehr verwässert wird. Selbst im Christentum sind heute Dinge möglich, die früher auch für die Welt tabu gewesen sind. So steigen auch unter Christen die Scheidungsraten, und es gibt Wiederverheiratung, sogar mit dem Segen der Kirche. Früher verstand sich jede Partei, die ein "C" im Namen führte, als christlich, heute verstehen sie sich zumeist als eine von vielen Volksparteien, und das "C" ist nur noch ein Attribut aus längst vergangenen Tagen.

Der Engel verlangt von Johannes sehr viel Mut und Tapferkeit: Wegen seines Christseins ist er auf die Insel Patmos verbannt worden, und es tobten um ihn herum heftige Christenverfolgungen. Deshalb war es für ihn gefährlich zu weissagen und sich dadurch zu Gott, zu Jesus zu bekennen, doch Johannes kommt seiner Aufgabe klaglos nach.
Wie sieht es bei uns aus? Oft verleugnen wir doch unseren Glauben aus Angst davor, ausgelacht zu werden. Wir fürchten den Spott und auch, dass wir nicht mehr ernst genommen werden. Uns ist es oftmals wichtiger, wie die Menschen über uns denken als wie Gott über uns denkt. Doch die Menschen werden uns zum Schluss nicht richten; Gott aber wird uns richten.

Es ist gut, sich mit der Bibel, dem Worte Gottes, zu beschäftigen, um im Glauben zu wachsen. Manches klingt zunächst süß so wie im Büchlein, dass Johannes sah, doch wenn wir erkennen, dass wir gemeint sind mit unserer eigenen Sündenschuld, dann ist das eine bittere Pille. Heilung kann jedoch nur kommen, wenn wir der Wahrheit ins Auge sehen. Gottes Wort ist es auch, dass uns stärken wird, je mehr sich die Zeit ihrem Ende neigt und je näher der Tag kommt, an dem Jesus zurück kehren wird auf diese Erde. Für uns ist es wichtig, informiert zu sein über das Ende der Zeiten und die bevorstehenden Wehen, damit wir nicht verzweifeln, sondern uns freuen, dass sich der Tag nähert, da wir von Ihm heim geholt werden.


(Autor: Markus Kenn)


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