Mit Unterstellungen rechnen



Paulus kannte das: Obwohl er, seitdem er Christ geworden war, seinen falschen Lebensstil aufgegeben hatte und von da an geistlich wandelte, wurde ihm viel unterstellt und vorgeworfen. Ihm und anderen Aposteln warf man vor, fleischlich zu wandeln. Vielleicht hatte man Wut, weil Paulus stets das Kind beim Namen nannte und kein Blatt vor den Mund nahm, vielleicht hatte man auch einem Gerücht, das irgendwo in die Welt gesetzt wurde, geglaubt, vielleicht war es Neid oder auch alles zusammen, ich weiß es nicht.

Die Welt aber schaut auf uns Christen mit Adleraugen, um Angriffsflächen zu finden. Man sucht nach Fehlern, nach Fehlverhalten, und keiner von uns kann sich da freisprechen. Manche Kritik der Welt ist leider auch berechtigt, das müssen wir zugeben und uns hierin bessern. Als Christen sind wir ja auch nur Menschen, die mit Wasser kochen, die versagen, die sündigen und die die Gnade Gottes brauchen; der einzige Unterschied besteht ja darin, dass wir die Gnade Gottes im Gegensatz zur Welt in Anspruch nehmen: Nur dadurch sind wir in der Lage, das wirklich Gute zu tun.

Gleichzeitig müssen wir aber mit massiven Unterstellungen leben: Wer an den Schöpfungsbericht statt an die Evolution glaubt, kann seine Argumente oft gar nicht vorbringen, weil man ihn für einen weltfremden Fundamentalisten und religiösen Spinner hält. Schnell ist man mit Begriffen wie Fundamentalist oder Spinner oder Ewig-Gestriger. Die Unterstellung irgendwelcher Phobien und damit die unterschwellige Unterstellung, eigentlich in die Psychiatrie zu gehören, ist ein weiterer Akt.

Weil wir aber unter der Gnade Gottes stehen, sollte uns das nicht stören. Wir haben die besseren Argumente, wir können uns auf die Weisheit Gottes gefasst machen. Wir können auf Jesus bauen. Rechnen wir mit Unterstellungen, aber seien wir uns der Gegenwart Gottes stets bewusst. Die Weisheit dieser Welt schmilzt früher oder später dahin; bisher hat sich die Weisheit der Welt immer ad absurdum geführt, und daran wird sich auch nichts ändern.


(Autor: Markus Kenn)


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