Reden, nicht schweigen!



Paulus hat Einiges an Verfolgung durchgemacht. Auch in Korinth hatte er keinen leichten Stand; zwar kamen Viele zum Glauben an Christus Jesus, doch es gab ebenso Viele, die widerstrebten und lästerten. Sicher konnte Paulus deren Spott und Feindschaft verstehen und nachvollziehen, denn er war ja selbst ein Christenverfolger gewesen, doch zwischenzeitlich hat er die Wahrheit erkennen dürfen, und es schmerzte ihn sehr zu sehen, wie Menschen, die Juden verloren gingen, weil sie Jesus nicht als ihren ganz persönlichen Retter akzeptieren wollten.

Ja, sie schleppten ihn, Paulus, sogar vor den Richterstuhl, aber Gallio, der Statthalter von Achaja, sah darin kein Vergehen gegen den Römischen Staat; es war für ihn ein innerjüdischer Streit um die rechte Lehre und trieb sie weg. Der Mob aber ergriff Sosthenes, den Synagogenvorsteher und schlug ihn vor dem Richterstuhl. Gallio aber kümmerte sich nicht darum, es interessierte ihn nicht. Das zeugt davon, dass Gallio sich nur für den eigenen Machterhalt und den Machterhalt Roms interessierte, aber nicht um das eigene Seelenheil.

Doch Gott fordert Paulus auf, trotz aller Widernisse sich nicht zu fürchten, sondern zu reden und nicht zu schweigen. Paulus nahm diesen Rat an; er war Gott gegenüber nach seinem Damaskus-Erlebnis gehorsam geworden. Wie aber sieht es mit uns aus? Reden wir statt zu schweigen oder gehören wir zu der Mehrheit der Christen, die noch nie ein Traktat weiter gegeben haben? - Vielen Christen - so scheint es - ist die Mission offenbar gleichgültig oder sie meinen, es Berufeneren oder professionellen Evangelisten überlassen zu müssen und übersehen dabei, dass man entweder Missionar oder Missionsfeld ist.

Allzu oft spielt aber auch die Angst vor Spott eine Rolle: Wer sich evangelikal engagiert, gerät schnell ins Kreuzfeuer und hört oft genug, dass er ein Sektenheini, ein Spinner, ein Tagträumer ist. Nutzt es aber darüber zu klagen, dass unsere Zeit immer unchristlicher wird, wenn wir es unterlassen zu predigen? Die ersten Christen haben trotz aller Verfolgung gepredigt; als sie einmal in Jerusalem zerstreut wurden, predigten sie das Evangelium dort, wo sie hin kamen. Das ist ein beträchtlicher Unterschied. Unser Mut und unser Engagement ist gefragt, denn wir haben eine Mitverantwortung dafür, ob Menschen vom Evangelium erfahren oder nicht. Es geht um das ewige Heil der Seelen von Menschen, die um uns sind. Das darf uns nicht gleichgültig lassen. Jeder hat Möglichkeiten, und sei es nur eine Briefkastenaktion im eigenen Dorf oder im Stadtviertel, in dem man lebt.

Machen wir es wie Paulus: Fürchten wir uns nicht, schweigen wir nicht, sondern bekennen wir unseren Glauben! Der Lohn im Himmel wird groß sein!


(Autor: Markus Kenn)


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