Asaphs Flehen



Die Menschen sind seit ihrem Sündenfall ungerecht; durch den ersten Ungehorsam Adams und Evas kam die Sünde über die Menschen, und dabei ging und geht es nicht allein um die verbotene Frucht, sondern um die grundsätzliche Entscheidung, Gott zu gehorchen oder nicht. Verführt von der Schlange wollten beide sein wie Gott.

Daraus entstand ein Dammbruch: Immer wieder versuchte der Mensch wie Gott zu sein. Die Menschen lehnen sich seit dem oben genannten Sündenfall gegen Gott auf und schrecken weder vor Lug, Trug, Diebstahl noch vor Mord zurück. Fürchterliche Kriege wurden geführt, nur weil ein Staatsoberhaupt oder ein General in die Geschichte als "der Große" eingehen wollte. Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen, und es war auch zu Zeiten Asaphs so, der diesen Psalm geschrieben und sich über die Gottlosigkeit ganzer Völker wie die Gebalither, Ammoniter, Amalekiter und Philister beklagt hat. Asaph fleht Gott an, nicht wegzuschauen, nicht zu schweigen, sondern einzugreifen.

Dabei geht es Asaph aber nicht um die eigene Ehre, nicht darum, sich selbst als den gerechten darzustellen, und es geht ihm auch nicht um Rache, sondern darum, dass die Menschen beschämt werden und erkennen, dass Gott der Herr und allein der Höchste über die ganze Erde ist. Letztendlich ist es der Irrtum unserer Tage, dass es viele Wahrheiten geben würde, dass sie relativ ist, doch daraus spricht Bequemlichkeit. Dort, wo alles relativ und austauschbar ist, dort muss man sich auch nicht wirklich festlegen, dort kann man seine Meinung noch beliebiger wechseln als sein Hemd.

Alle unsere Entscheidungen, Ansichten und Handlungen haben aber Konsequenzen: Wenn sie gottlos sind, dann können sie keine gute Früchte bringen, dann sind Ungewitter, Sturmwind und Schande die logische Konsequenz unseres Tuns. Schließlich fallen die Ergebnisse von Pisastudien nicht einfach so vom Himmel, und auch Massenarbeitslosigkeit, Zunahme von Kriminalität und die steigende Gewalt an den Schulen sind keine Zufälligkeiten. Wo man sich gegen Gott entscheidet, da entscheidet man sich für den Teufel, ganz gleich, ob einen das bewusst ist oder nicht.

Dieser Psalm Asaphs wendet sich gegen das gottlose Treiben der Völker, und er mahnt uns zugleich, uns für Gott und für Seine Gebote zu entscheiden. Stellen wir uns vor, wir wären alle ehrlich: Dann könnten Versicherungen ihre Beiträge senken, weil niemand die Versicherungen betrügen würde. Geschäfte könnten ihre Waren billiger anbieten, weil sie keine Kaufhausdetektive beschäftigen müssten und ihnen nichts gestohlen würde, was sie auf den Preis aufschlagen. Würden wir die Alten ehren und ihre Erfahrungen nutzen, dann wäre das sogar ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für Unternehmen.

Auch hier lassen sich leicht viele weitere Beispiele - und dies für jedes einzelne Gebot - finden. Sehr einfach ausgedrückt lässt es sich so zusammenfassen: Gottesfurcht lohnt sich für uns alle, Gottlosigkeit für keinen.


(Autor: Markus Kenn)


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