In Gottlosigkeit zu Gott rufen



Als Christen nehmen wir natürlich die zunehmende Gottlosigkeit um uns wahr, die sich ja nicht nur in dem Rückgang der Kirchenbesucher und in den hohen Austrittszahlen in den Kirchen bemerkbar macht. Immer weniger Menschen fragen nach Gott. Wenn ich einmal im Monat mit dem Büchertisch des Teetreffs in der Koblenzer Fußgängerzone bin, dann bemerkt man, dass im Laufe der Jahre das Interesse nach evangelistischen Schriften sehr stark abgenommen hat.

Gottlosigkeit ist aber kein neues Phänomen: Schon Adam und Eva handelten gottlos, als sie von der verbotenen Frucht aßen; sie lösten damit einen moralischen Dammbruch und eine Sündenlawine aus, weil jede einzelne auch noch so kleine Sünde andere, auch schwerere, nach sich zieht. Seit dem Sündenfall der Menschen durchzieht Gottlosigkeit ihre Geschichte.

Darunter litt auch Asaph, der sich in diesem Psalm über die Gottlosigkeit beklagt und Gott um Sein Eingreifen bittet. Ja, Asaph bittet sehr leidenschaftlich darum und nimmt kein Blatt vor dem Mund: Er beschönigt nichts. Für uns mag es befremdlich und auch rachsüchtig klingen, wenn er Gott regelrecht bedrängt, Strafgerichte zu schicken, doch Asaph ging es nicht um Rache und nicht darum, unliebsame Menschen eins auszuwischen: Ein solches Gebet hätte Gott ganz sicher nicht erhört, und das wusste Asaph. Gott will, dass wir reinen und lauteren Herzens zu Ihm beten.

Dem Psalmisten ging es darum, dass die gottlosen Menschen Gott erkennen, dass Er allein der Herr ist und sie beschämt und erschreckt sind. Nur die, die es perdu nicht begreifen wollen, sollen umkommen. Asaph geht es also darum, dass die Gottlosigkeit eingedämmt wird. Daran können wir uns ein Beispiel nehmen und viel lernen. Auch wir können dafür beten, dass die Gottlosigkeit zurück geht, doch wir müssen auch Farbe bekennen. Wenn es zum Beispiel heißt, Freudenhäuser hätten deshalb ihre Daseinsberechtigung, weil sonst angeblich die Zahl der Vergewaltigungen stiege, dann ist unser Widerspruch gefordert.

Gleichzeitig müssen wir lernen, den Missionsbefehl wieder ernst zu nehmen. Was hindert uns daran, Mission zu betreiben oder sie mit dem, was wir haben, zu unterstützen? Gott verlangt ja nicht von uns, dass wir uns dadurch in Not begeben oder gar Schulden machen. Es bedarf nicht immer großer Dinge, um etwas für die Mission zu tun. Man kann sie auch mit Briefmarken und abtelefonierten Telefonkarten unterstützen.

Vor allem aber brauchen wir das Gebet: Alle großen Glaubenshelden waren zugleich große Beter. Von Einigen wird berichtet, dass sie sogar Hornhaut an den Knien hatten. Und den Afrikaforscher Livingstone fand man tot auf seinen Knien: Er war während des Morgengebetes gestorben.

Beter sind die Artellerie in der Armee Gottes: Sie schießen das Feindesland, den Machtbereich des Teufels, sturmreif; durch Gebet werden die Festungen des Teufels zerstört. Erhörliches Gebet ist etwas, vor dem sich der Satan fürchtet, und das aus gutem Grund: Dort, wo es viele Beter gibt, verliert er überproportional an Einfluss, und die Gottlosigkeit wird eingedämmt. Der Teufel hat sich über diesen Psalm Asaphs, der heute noch seine segensreichen Auswirkungen hat, sehr geärgert und tut dies auch jetzt noch. Deshalb sollten wir das wichtige Mittel des Gebets im Kampf gegen die Gottlosigkeit massiv einsetzen.


(Autor: Markus Kenn)


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