Den Dienst Gottes eifrig versehen



Gott ist kein Gott der halben Sachen; für Ihn gibt es nur ein "Ja" oder "Nein". Das "eindeutige Jein" mag bei Comicfiguren wie dem frechen Kater Garfield ganz lustig sein, doch im praktischen Leben ist es kontraproduktiv. Diesen Schuh muss ich mir zum eigenen Leidwesen, aber auch zum Leidwesen meiner Mitmenschen leider auch anziehen, weil es mir an eigener Konsequenz mangelt. Vielleicht ist das der Grund, warum mich diese beiden Verse ansprechen. Gott möchte wirklich, dass wir nur und nur auf Seinen Wegen wandeln und nicht auf anderen.

Damit will Er uns nicht einengen, auch wenn es das Hauptargument derjenigen ist, die sich gegen Gott entscheiden. Im übrigen Leben sind die Menschen weitaus gescheiter: Wenn sie Karriere machen wollen, dann haben sie einen Plan in der Tasche, und sie gehen den zielstrebig diesen Weg. Ebenso sind selbst Kinder sehr einfallsreich, wenn es darum geht, ihre Wünsche erfüllt zu bekommen: Sie sind dann ganz besonders lieb und strengen sich in der Schule an.

Auch diejenigen, die ein Unternehmen gründen, führen oder übernehmen, sind sehr zielstrebig in der Umsetzung ihrer Pläne; sie wissen, welchen Weg sie gehen wollen und sorgen dafür, dass sie keine Umwege machen und nicht in Sackgassen landen. Wenn sie es versehentlich doch tun, dann korrigieren sie das so rasch als möglich oder sie setzen ihr Unternehmen leichtfertig aufs Spiel.

Dagegen kommt derjenige, der alle möglichen Wege ausprobiert, niemals ans Ziel. Wer ein wenig in diese, jene und dann doch in eine andere Himmelsrichtung geht, dreht sich zwangsläufig im Kreise und kommt letztendlich keinen Schritt, auch nicht den kleinsten, weiter. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass der Weg nicht das eigentliche Ziel ist, sondern zum Ziel führt. Um unser wirkliches Ziel zu erreichen, müssen wir daher den richtigen Weg gehen. Es bringt nichts, die Strasse nach Trier zu benutzen, wenn man entgegen gesetzt nach Koblenz will. Ein Pfad in die Weinberge führt nun einmal nicht in den Wald.

Deshalb möchte Gott ja, dass wir Seine Wege gehen, also Seine Gebote halten. Das befreit uns. Wer nämlich Gottes Gebote nicht hält, der sündigt, und wer die Sünde tut, ist der Sünde Knecht. Wie viele geben dem Gruppendruck nach, obwohl sie wissen, dass das, was sie tun, falsch ist? Sogenannte "Mutproben" in irgendwelchen Banden oder Gangs erfordern zumindest weit weniger Mut als "Nein" zu sagen, wenn man erkennt, dass man hier das Falsche tut. Es gehört nicht viel Mut dazu, Dinge zu tun, weil sie alle tun, weil es so üblich ist und weil das von einem erwartet wird. Mutiger dagegen ist, das zu tun, was man für richtig erkannt hat. Das bedeutet ja nicht, dass wir den Rat Anderer einfach so von der Hand weisen und ignorieren. Mut, das Richtige zu tun und auf Gottes Wegen zu wandeln, ist immer zugleich auch der Mut, den eigenen Fehler, die eigene Schwachheit und Sünde einzusehen und sich von Gott korrigieren zu lassen.

Gottes Wege aber sollen wir mit Eifer begehen. Es soll für uns keine bittere Pflichterfüllung sein, nichts, dass wir nur tun, weil wir es tun müssen. Dies ist vergleichbar mit dem Spielen eines klassischen Musikstücks: Wer Beethovens Neunte auf dem Klavier mechanisch herunter klimpert nach dem Motto: "Das habe ich so gelernt; so steht es in der Betriebsanleitung!", dessen Stück hört sich nicht besonders schön an. Schöner klingt es da bei Jemanden, der sein ganzes Herzblut einbringt, auch wenn er dabei auch mal falsche Töne erwischt. Wir Menschen sind nun einmal nicht perfekt.

Aber Gott sieht auf unser Herz und auf unser Bemühen. Selbst unsere Fehler kann Er, wenn wir mit ganzem Herzen dabei sind, zum Segen werden lassen. Seinen Kindern dient alles zum Besten. Es ist wie bei einem Schüler, einem Studenten oder einem Lehrling: Diejenigen, die sich mit Eifer ans Lernen geben, denen es Spaß macht, Neues aufzunehmen, lernen schneller und leichter als solche, die mit Missmut daran geht. Die Fächer in der Schule, die einem am meisten Spaß machen, sind auch die Fächer, in denen wir in aller Regel die besten Noten haben. Das hat natürlich Wechselwirkungen: Erfolgserlebnisse erhöhen die Motivation.

Deshalb segnet Gott uns auch, wenn wir auf Seinen Wegen mit Eifer gehen. Er möchte ja nicht, dass wir uns abquälen, sondern dass wir uns Seiner freuen. Es heißt ja auch "Frohe Botschaft" und nicht "Traurige" oder "Qualvolle Botschaft". Gott möchte Gemeinschaft mit uns, und deshalb sind Ihm freudige Gesichter in Seinem Dienst sehr angenehm. Wer möchte denn schon in ein missmutiges Gesicht sehen? Wir fühlen uns doch auch nicht in einem Geschäft wohl, in denen der Verkäufer uns so anschaut, dass wir keinen Zweifel daran haben, dass wir unerwünscht sind. Die erfolgreichsten Verkäufer dagegen sind diejenigen, die Spaß an ihrem Beruf haben wie überall anders auch.

Wenn uns das Einhalten der Gebote Gottes Spaß macht, wenn wir uns daran freuen, Gott aufrichtig dienen zu können, dann gehen wir viel lieber an unsere Aufgaben und sind damit glaubwürdiger. Es geht dabei nicht um oberflächliche Freuden, die am Ende lediglich eine teuere Rechnung zur Folge haben. Es geht um die Freude, dass wir Gott erfreuen, dass unser Tun einen Sinn auch und vor allem für die Ewigkeit hat.

Eifer hat auch etwas Mitreißendes. Wenn wir einen guten Schüler, einen guten Mitarbeiter, einen guten Kollegen haben, wenn unser Chef eifrig in seiner Arbeit ist, dann sind auch wir motivierter. Gehen wir motiviert unseren Weg mit Gott, dann überzeugen wir auch Andere. Und es macht wirklich Freude, auf Gottes Wegen zu gehen.


(Autor: Markus Kenn)


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