Gerecht sein



Wir Menschen sind schnell damit, die Person anzusehen treu nach dem Motto: "Kleider machen Leute!" Wir sind geneigt, diejenigen zu bevorzugen, von denen wir uns Vorteile versprechen und diejenigen zu benachteiligen, von denen wir uns eben nichts versprechen. Wir denken also an Gewinne und Verluste und übersehen dabei, dass wir dadurch einen immens großen Verlust erleiden, in dem wir die Gerechtigkeit verlieren.

Dabei ist Gerechtigkeit ein hohes Gut: Unrecht hat schon sehr viel zerstört. Menschen werden politikverdrossen, wenn sie die Gesetze, die beschlossen werden, für ungerecht halten. Durch ungerechte Regierungen sind Revolutionen entstanden, in denen Meere von Blut und Tränen geflossen sind; manche Revolution brachte dann Regierungssysteme hervor, die mindestens genauso ungerecht gewesen sind wie diejenigen, welche sie ablösten.

Doch auch im Alltag ist Gerechtigkeit sehr wichtig: Lehrer können den Lebensweg eines Schülers verbauen, wenn sie ihn ungerecht beurteilen, und mancher Schüler hat eine falsche Berufsentscheidung mit all den fatalen Folgen getroffen, die eine Fehlentscheidung hat, weil er von einem Lehrer bevorzugt benotet wurde. Nicht umsonst heißt es: "Unrecht Gut gedeiht nicht gut!" - Unrecht hat immer negative Konsequenzen.

Deshalb sollen wir weder nach Äußerlichkeiten urteilen noch Geschenke in einer Sache annehmen, weil wir dadurch blind werden und ungerecht. Die Kleidung eines Menschen steht bei der Beurteilung einer Sache genauso wenig zur Debatte wie der Wert der Geschenke, die er uns vielleicht andient, um schlimmstenfalls mit einem blauen Auge davon zu kommen. Ein Mord bleibt stets ein Mord, ganz gleich, ob er von einem zerlumpten, auf Sozialhilfe angewiesenen Mann begangen wurde oder von einem stets gut gekleideten Multimillionär.

Gott ist absolut gerecht, weil Er ja absolut heilig ist: Für Ihn gilt nicht das Ansehen der Person, sondern Er schaut auf das Herz und bewertet selbst das allerkleinste Detail. Gott ist uns im Vorteil, denn Er weiß alles, Ihn kann man nicht täuschen, Ihn kann man weder mit Geschenken noch mit der Mitleidsmasche kommen. Als Menschen sehen wir nur die Stirn und wissen nicht, was dahinter vorgeht, doch wir haben die Möglichkeit, Gott zu bitten, uns zu leiten, und wir tun gut daran, überhaupt regelmäßig zu beten und in Seinem Wort zu lesen. Dadurch erlangen wir sehr viel Erkenntnis und lernen, wie Gott über die Dinge denkt, die um uns herum geschehen. Um wahrhaft gerecht zu sein, müssen wir uns nach Gottes Wort ausrichten, denn Gott ist die Gerechtigkeit. Nur durch Ihn können wir wirklich gerecht sein.


(Autor: Markus Kenn)


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