Alles für Gott tun



Alles Volk und die Priester im Lande, zu denen Sacharja geschickt worden ist, haben für sich gefastet, Leid getragen und für sich gegessen und getrunken. Sprich: Ihr Fasten mag einen religiösen Anstrich gehabt haben, ihr Leid mag tief gewesen sein, ihr Essen und Trinken vielleicht festlich und sehr gesund, doch sie haben Gott nicht im Blick gehabt. Alles, was wir nicht für Gott tun, hat keinen Sinn und führt uns sogar in die Irre. Ohne Gott finden wir im Fasten, im Essen und Trinken weder Maß noch Ziel, und das Leid erdrückt uns, wenn wir nicht auf Gott schauen.

Anders ausgedrückt: Selbst die alltäglichsten Dinge sollen wir für Gott tun, denn dann verfallen wir nicht in eine Routine, die uns leichtsinnig und oberflächlich werden lässt. Tun wir die Dinge für Gott, dann ist uns bewusst, dass wir sie zu Seiner Ehre tun. Wer wirklich zu Gottes Ehre lebt, wer selbst die alltäglichsten Dinge zu Seiner Ehre tut, achtet auf die Details und bemüht sich redlich.

Das bewahrt auch vor Egoismus, davor, dass wir uns im Kreise drehen. Es bewahrt uns davor, bei Essen und Trinken Maß und Ziel zu verlieren, aber auch beim Fasten darauf zu achten, dass wir uns selbst dadurch nicht schaden. Tragen wir das Leid für Gott, dann sehen wir auch, inwieweit die Ursache unseres Leides in uns selbst liegt und lassen zu, dass Gott uns verändert. Gleichzeitig sind wir bereit, denjenigen zu vergeben, die unser Leid verursacht haben, z. B. durch Verleumdung oder Mobbing, durch Diebstahl oder durch Betrug. Das entbindet den Anderen zwar nicht vor seiner Verantwortung, erleichtert uns aber den Umgang mit unserem Leid, weil wir dann nach Lösungen suchen und uns dabei von Gott helfen lassen, statt an Rache zu denken und diese umzusetzen, was im Grunde nur eine weitere Spirale des Bösen in Gang setzt.

Der Blick auf Gott macht uns gleichzeitig dankbar für unser Essen, für unser Trinken, für unser Bett, für unsere Kleidung, denn nichts ist eigentlich selbstverständlich: Alles, was wir haben und sind, verdanken wir Gott. Und auch das Gute, das wir für Gott tun - und sei es noch so unscheinbar - gibt uns viel, weil wir es dann nicht aus Berechnung tun, sondern uns daran freuen, das Gott sich freut. Das gibt uns Kraft und Motivation, aber auch die Gewissheit, dass unser Handeln einen Sinn hat, der auch in der Ewigkeit nicht verloren ist.


(Autor: Markus Kenn)


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