HABSUCHT

Gedicht


Das Geld wurde einmal eingeführt,
dem Erfinder nicht nur Lob gebührt.
Man darf nämlich nicht vergessen:
Vieles wird nun daran gemessen.

Der eine hat kaum Geld zum Leben,
dem anderen ist viel gegeben.
„Geld regiert die Welt“,
sagt man über’s Geld.

Manch einer wird vom Geld geblendet,
deswegen er in Habsucht endet.
Habsucht wird zu einer Leidenschaft,
denn man giert nach Geld mit aller Kraft.

Habsucht, die macht unersättlich
und auch niederträchtig.
Bei Habsucht wird auch viel gelogen,
die Wahrheit wird verbogen.

Man könnte meinen die Korruption
gehöre heute schon zum guten Ton.
In der Zeitung liest man fast täglich:
Reiche versagen manchmal kläglich.

Der Habsüchtige lebt ohne Gott.
Wozu? Er hat ja keine Not.
Er merkt gar nicht in seiner List,
dass Geld sein größter Götze ist.

Der Habsüchtige hat seinen Reiz,
wenn er lebt in seinem Geiz.
Den armen Menschen sieht er nicht,
doch wäre helfen seine Pflicht.

Geht das Leben dann zu End‘:
„Keine Taschen hat das letzte Hemd.“
Der Reiche denke mit Bedacht,
dass er sich schuldig hat gemacht.

Für eine Korrektur ist’s nie zu spät,
wenn man mit seinen Sünden zu Gott geht.
Gott hat mit uns viel Geduld,
will uns vergeben alle Schuld.


(Gedicht, Autor: Hermann Wohlgenannt)


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