Gottes Herrlichkeit färbt ab!



König Nebukadnezar hatte dem Gott der Bibel nicht gehorcht und war dadurch wahnsinnig geworden und seines Amtes enthoben. Ja, man hatte ihn nach draußen zu den Tieren begeben, ein herber Abstieg, war er doch das luxuriöse Palastleben mit allen Dienern, die ihm zur Verfügung standen, gewohnt. Doch in seinem Wahnsinn wurde ihm sicher nicht bewusst, wie tief er doch gesunken war. Aber da Gott gnädig ist, gab er Nebukadnezar die Chance, wieder zu Verstand zu kommen. Nebukadnezar lobte Gott, und wir sollten uns das sowohl als Mahnung als auch als Beispiel gelten lassen.

Die Mahnung besteht darin, dass unser Verstand verfinstert und unser Einsichtsvermögen sich verringert, wenn wir uns von Gott abwenden. Voltaire war auch ein Mann von großem Verstand, doch schrie er die ganze Nacht um Vergebung und hatte einen schrecklichen Todeskampf. Nietzsche, der Philsoph, war geistig umnachtet und auf die Pflege seiner Schwester angewiesen. Lenin und Stalin waren im Todeskampf über die Schwelle des Wahnsinns getreten.

Wer sich mit den Nahtoderfahrungen und dem Sterben von Atheisten befasst, entdeckt sehr schnell, wie bitter ihr Sterben war und noch ist, wenn sie nicht in ein künstliches Koma versetzt sind, dass diese Angst überdeckt. Ganz gleich, ob künstliches Koma uns vor einem bitteren Todeskampf bewahrt oder nicht: Unser Schrecken und Erschrecken wird für jeden, der nicht zu Jesus gehört, unzweifelhaft groß sein, wenn er die Hölle, in der er eingehen muss, mit ihrem Feuer erblickt. In einem PM-Magazin von 1982 ist ein Bericht über einen Mann erschienen, der klinisch tot gewesen ist und die Schrecken der Hölle erlebte. Deshalb bekehrte er sich, weil er niemals mehr dort hin wollte.

Das ist eine gute Entscheidung: Niemand, der auch nur ansatzweise weiß, was es bedeutet, in die Hölle zu kommen, will dorthin. Deshalb sollte sich jeder, der es noch nicht getan hat, bekehren. Aber es geht nicht allein darum, die Hölle zu vermeiden, sondern auch um eine weitere Tatsache, um die Alternative: Wer sich reinwaschen lässt durch Christi Blut, der hat das ewige Leben in Seinem Königreich, in dem man auf goldenen Strassen geht und in der es kein Leid und keine Not mehr gibt. Zugleich wird unser Verstand klarer, wenn wir eine lebendige Beziehung zu Gott haben. Dann lesen wir Sein Wort und denken über Seine Gebote nach.

Wer eine lebendige Beziehung zu Gott hat, dem merkt man das auch an. Die Augen wiedergeborener Christen strahlen eine tiefe, innige Freude aus. Oft bemerkt man, dass Christen einen tiefen, inneren Frieden haben. Diesen Frieden bemerkt man auch, wenn man Christen sterben sieht. Ein chinesischer Kommunist, der viele Christen tötete bzw. töten ließ, kam zu einem Pastor und fragte: "Ich habe viele von euch sterben gesehen. Christen sterben anders. Was ist euer Geheimnis?" Gottes Herrlichkeit färbt also auf Christen ab.

Als Nebukadnezar wieder zu Verstand gekommen war und den Herrn lobte, war sein Königtum noch herrlicher als vorher. Dabei war er der mächtigste Mann der damals bekannten Welt. Auch Hiob, als er nach langem Hadern mit Gott über das eigene Leid wieder seine Knie beugte und sich unter den Herrn stellte, bekam einen noch grösseren Reichtum als vorher.

Das bedeutet nicht, dass das Evangelium ein Wohlstandsevangelium ist. Nein, zu Christen gehören auch Menschen, die bitterarm sind, die unter Krankheiten und Nöten leiden, die Trauer empfinden über den Verlust naher Angehöriger und von Freunden, die Einsamkeit durchleiden und eine Wüstenwanderung durchleben. Auch bei uns Christen gibt es Angst, Verzweiflung und Not. Es ist auch keine Garantie, seelisch gesund zu bleiben in dieser Welt. Der Unterschied ist: Man geht anders damit um. Mancher Christ, der im tiefen Leid nicht zerbrochen ist, wurde gefragt, warum er überhaupt imstande ist, das ganze eigene Elend durchzuhalten, und antwortete: "Weil es da einen Gott gibt, der mich liebt und der mich errettet hat." Die Aussage eines Menschen, der trotz allen Leids und allen selbst erfahrenen Elends immer noch an einen Gott glaubt, der ihn liebt, hat eine tiefere Bedeutung als die Lobeshymnen eines Reichen. Das ist nicht gegen den Reichtum gerichtet und auch nicht gegen Reiche, doch es ist einfacher, an Gottes Liebe zu glauben, wenn es einem rundherum gut geht als wenn man Leid trägt. Hinzu kommt, dass derjenige, bei dem Schmalhans beständiger Küchenchef ist, wirklich keine Anwandlungen hat, sich Tagträumereien hinzugeben.

Und auch hier im Leid färbt die Herrlichkeit Gottes ab, weil das Leid anders, tapferer ertragen wird, weil man mit Würde das Elend annehmen kann, weil man sich nicht seiner Verzweiflung beherrschen lassen muss, und weil das Wissen da ist, dass es eine herrliche Zukunft gibt, in der das Leid verblasst. Das wusste auch Paulus, der Verfolgung erduldete, der ins Gefängnis geworfen wurde und die Strapazen weiter Reisen auf sich nahm als diese längst nicht so angenehm waren wie heute: Es gab keine bequemen Fernzüge oder Flugzeuge oder Busse, die vollklimatisiert jemanden von einem zum anderen Ort brachten. Paulus hat selbst eine Steinigung ausgehalten und blieb dennoch mutig, denn er wusste sich in der Hand Gottes geborgen. Stephanus, der erste christliche Märtyrer, bat für die, die ihn töteten. Das zeugt von einem starken Charakter, der den Hass gegen die Feinde längst überwunden hat.

Einst, wenn wir in Seinem Königreich sind, werden wir von Gottes Licht durchflutet sein und uns an Seiner Herrlichkeit erfreuen. Wir werden Gott loben, ehren, danken, anbeten und mit den himmlischen Chören singen. Wir werden Ihm ob Seiner Herrlichkeit "Heilig! Heilig! Heilig!" zurufen. Und in Seiner Herrlichkeit werden wir uns für immer und ewig sonnen.


(Autor: Markus Kenn)


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