Gottes Gebote halten



Heutzutage sind viele Menschen der Meinung, Gottes Gebote würden uns einschränken, würden uns die Freiheit nehmen und uns den Spaß verderben. Die Wenigsten bemerken, dass sie sich eigentlich in die Zwänge und die Schubladen des Zeitgeistes zwängen lassen: Sie tun das, was die Gruppe und die Menschen um sie herum erwarten, aber nicht das, was sie selbst für richtig halten. Aber macht es wirklich Sinn, in Markenklamotten herumzulaufen, wenn man sich in ihnen nicht wohlfühlt? Muss ich wirklich ein Handy mit allen Schikanen haben, wenn ich es doch nur für das Telefonieren brauche? Bedarf ich wirklich eines Taschenrechners für Finanzmathematiker, nur weil ich meine Einnahmen und Ausgaben für daheim zusammenrechnen will? Für den Monatseinkauf eines Singlehaushaltes braucht man ja auch keinen ganzen Güterzug.

Vor allem tun wir wirklich nicht gut daran, Gottes Gebote auszublenden und sie zu übergehen. Dann werden wir eben abhängig von den oben beschriebenen Meinungen der Menschen über uns. Dabei ist nicht entscheidend, was die Leute über uns denken, sondern was Gott über uns denkt. Der Zeitgeist wechselt genau wie die Mode eh schneller als man gucken kann, und wer allem nachläuft, was gerade in ist, der kommt nie ans Ziel und nie zur Ruhe.

Josua tat das Richtige, in dem er, wie von Gott verlangt, einen Altar baute und die Gebote darauf schrieb, damit sie niemand vergisst. Das erinnert mich ein wenig an die Schule, an die Vorbereitung auf den Führerschein und die Berufsausbildung: Auch dort erhält man zunächst das theoretische Rüstzeug. Bevor man die englische Grammatik und Sprache einüben kann, heißt es, Vokabeln lernen. Mathematiker, Physiker und Chemiker müssen erst einmal die Formeln kennen, bevor sie diese anwenden können. Der Fahrschüler muss auch erst einmal die Verkehrsregeln und die Schilder kennen, bevor er sich hinter das Steuer setzt.

So ist es auch mit Gottes Geboten: Wir müssen erst einmal wissen, was Gott von uns möchte. Wer das nicht weiß, hält ein Gebot allenfalls aus Zufall oder weil er es sonstwo gelernt hat oder weil es von ihm erwartet wird, aber er hält es nicht, weil er Gott gefallen möchte. Kennt er aber Gottes Gebote aus erster Hand, dann weiß er, worauf es ankommt. Gleich wie in einer Fahrschule dann die Praxis eingeübt wird, müssen wir in der Praxis Seine Gebote einzuhalten üben.

Auch dabei ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wir bedürfen der Gnade Gottes, um zu wachsen. Wir bedürfen Seiner Leitung, Seines Erbarmens. Das soll unser Gebetsleben und unser Vertrauen stärken. Es bringt nichts, es ganz allein zu versuchen. Ohne Gott können wir nichts tun. Dieses Bewusstsein wendet sich Gott zu.

Gott ist ein guter und geduldiger Lehrmeister. Er zeigt uns, was wann wie zu tun ist und gibt uns immer wieder Gelegenheit zur Korrektur. Dabei sollen wir so sein wie ein guter Schüler, der sich bemüht, das Gelernte umzusetzen. Uns macht das Gelernte ja auch keinen Spaß, wenn es nur graue Theorie bleibt. Köche und Handwerker wollen doch auch zeigen, was sie können. Kinder kommen stolz aus der Schule und erzählen, wenn sie etwas Neues gelernt haben. Wie gern fahren Kinder Fahrrad, sobald sie es gelernt haben.

Mit Gottes Geboten sollte es genauso sein: Es nützt herzlich wenig, die Zehn Gebote auswendig zu kennen und die Bergpredigt interpretieren zu können, wenn wir sie nicht anwenden. Es ist gut zu wissen, dass wir das Alter ehren sollen. Das bedeutet aber auch, dass wir, wenn ein Älterer das Zugabteil oder den Bus betritt, unseren Platz für ihn freimachen. Wer weiß, dass man seine Eltern zu ehren hat, der wird sich auch um sie kümmern, wenn sie alt und pflegebedürftig sind, zumindest, wenn er sich selbst ernst nimmt.

Dabei bemerken wir, dass das, was wir einüben, uns immer leichter fällt. Auch die schnellsten Läufer mussten erst mühsam das Gehen lernen. Auch Literaturnobelpreisträger mussten Lesen und Schreiben lernen. Doch genauso wie das Auto fahren oder Maschine schreiben, werden wir in allem, was wir üben, immer besser. Das ist auch die Erkenntnis des Militärs: Dort werden viele Dinge geübt, geübt und nochmals geübt, damit sie, wenn es darauf ankommt, richtig sitzen und routiniert durchgeführt werden. Polizisten der Sondereinsatzkommandos, Feuerwehren und Katastrophenschutz üben auch immer wieder, damit sie im Fall der Fälle wirklich effizient helfen können. Üben wir Gottes Gebote ein, so werden wir bald routiniert darin sein und staunen, wie leicht sie uns fallen. Dann werden wir auch sehen, das Gottes Gebote uns nicht einschränken, sondern helfen, frei zu werden.


(Autor: Markus Kenn)


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