Sich treu an Gott halten



Das Volk Israel hatte von Anfang an in seiner Geschichte den wahren und lebendigen Gott, der mit ihnen einen Bund geschlossen und sie aus Ägypten ins Gelobte Land geführt hat. Mit diesem Glauben an einen Gott stand Israel sehr alleine da: Die Völker um Israel herum, das pharaonische Ägypten, in dem es Sklavendienste zu verrichten hatte, die Völker, denen Israel während seiner Wüstenwanderung begegnete, waren Heiden, und auch in der persischen und babylonischen Gefangenschaft war Israel dem Heidentum ausgesetzt. Während der römischen Besatzung war die synkritische Religion des Imperiums vorherrschend.

Wer ziemlich alleine mit seiner Meinung steht, bezweifelt bald die Richtigkeit derselben: Das gilt auch für die Fragen des Glaubens. Deshalb knickte das israelitische Volk häufig ein und opferte fremden Göttern und vergaß den lebendigen Gott, der so viel für sie getan hat. Gott wurde und wird zornig, wenn man anderen Göttern nachläuft. Es ist nicht nur Undank, sondern auch die Überheblichkeit der Menschen, die sie dazu veranlasst, den einzig wahren Gott zu verlassen und den selbst gemachten Götzen nachzulaufen, die nur Gebilde unserer Fantasie sind. Damit setzt sich der Mensch quasi über seinen Schöpfer und stempelt Ihn zum Lügner.

Gleichzeitig beweist Gott aber die Liebe zu uns, in dem Er nicht will, dass wir toten Götzen hinterher jagen: Damit begeben wir uns auf einen falschen Weg, der weg führt von Gott selbst und uns nicht nur in die Irre führt, sondern uns auch irre werden lässt, denn wer die Wahrheit verlässt, der verliert das Gefühl für die Realitäten. Gott als unser Schöpfer ist zugleich die Quelle des Lebens: Ohne Ihn sind wir geistlich gesehen tot und steuern geradewegs auf der Autobahn mit Höchstgeschwindigkeit auf die Hölle, die ewige Verdammnis also zu. Wer in die Hölle kommt, bemerkt sehr schnell, dass dies die grösste Katastrophe ist, die ein Mensch erleben kann: Die Hölle ist ein absolut schrecklicher Ort, dem man selbst seinem ärgsten Todfeind nicht gönnt.

Doch es ist nicht nur die Abgötterei als solche, die uns Gott gegenüber treulos werden lässt: Jede auch noch so kleine Sünde ist eine solche Treulosigkeit. Sobald wir eine Sünde begehen, dokumentieren wir damit, dass wir Gott nicht voll vertrauen und zeigen damit unsere Ansicht, dass wir es besser wüssten als der Allwissende. Die Sünde ist wie ein Versprechen, das wir nicht halten. Und wir dürfen nicht meinen, dass wir heute keine Abgötterei betreiben wie damals die Israelis: Unsere Götter sind oft Karriere, Markenklamotten, Superstars, Reichtum usw. Aber auch die Hinwendung zu fernöstlichen Religionen ist eine solche Abgötterei. Man kann nicht zugleich Christ und Buddhist sein. Selbst synkretische Religionen, die Jesus irgendwie in ihren Götterpantheon zu integrieren versuchen, begehen Abgötterei, indem sie die Einzigartigkeit Jesu zumindest relativieren.

Die Hinwendung zu anderen Religonen überdeckt zugleich, dass es im Christentum nicht um Religion geht: Religion erschöpft sich in Ritualen, in Opfern, in Vorgaben, in bestimmten Gebeten und so fort. Immer muss man Götter und Geister, Dämonen und übernatürliche Wesen milde stimmen, auch die Geister seiner Ahnen. Man muss Gutes tun, um sein Karma zu verbessern, man muss wallfahrten und ist erstickt in Pflichten, die man unbedingt penibel einhalten muss. Bei Jesus Christus dagegen geht es um eine lebendige Vertrauens- und Liebesbeziehung zwischen den Menschen, ja, um eine Vertrauens- und Liebesbeziehung durch jeden Einzelnen von uns. Das macht einen immensen Unterschied. Gute Werke sind Dankbarkeit Gott gegenüber, sie sind Liebesakte und folgen nicht der Berechnung.

Diese Liebe schlägt sich nieder in der Treue zu Gott und Seinen Geboten. Gottes Gebote engen uns nicht ein, und Gott ist auch kein Spielverderber, der uns jede Freude missgönnen würde: Vielmehr gibt Gott uns dadurch wahre Freiheit und eine innige, tiefe Freude, die auch und gerade in der Stille und in Krisenzeiten hindurch trägt. Die Freuden dieser Welt sind der Versuch, die Leere der Weltmenschen zu übertünchen, doch das gelingt nie: Wie bei einer Sucht braucht man immer mehr, bis man dann irgendwann ausgebrannt ist und zusammenbricht. Die Treue zu Gott macht ruhig, zielstrebig und stark. Seine Gebote geben Orientierung selbst und gerade in Zeiten, in denen Werte verfallen. Wer treu zu Gott ist, weiß, dass er eine strahlende Zukunft vor sich hat. In Seinem Königreich darf der, der treu zu Gott steht, auf ewig mit Jesus regieren und herrschen und mit Ihm an einem Tisch sitzen und das Passah halten.


(Autor: Markus Kenn)


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