In Gottes Reich heilig arbeiten



Die Freunde Hiobs redeten ihm ins Gewissen, und es schien, als wollten sie Gott vertreten. Wir Menschen aber sind sündhaft und deshalb stets versucht, mit Unrecht und mit List vorzugehen, selbst dann, wenn wir es gut meinen. Auch in der Reich-Gottes-Arbeit sind wir davor nicht gefeit: Deshalb müssen wir wachsam sein, wachsam darauf, dass der Teufel uns nicht verführt und wir nicht dem Satan einen Bärendienst erweisen.

Zudem ist es ein Widerspruch in sich, wenn wir Gott, der absolut heilig ist, mit List und Tücke dienen wollen. Man reinigt auch nicht den Küchenboden mit Schmutzwasser, und seine Wäsche bekommt man nicht durch Schlammbäder sauber. Wer von uns eine Kreuzfahrt mit gemacht hat, der hat selbst gesehen und es auch selbst so gemacht, dass man mit Smoking und Abendkleid dort erscheint und nicht in zerrissenen Jeans. Und wer von uns traut schon einem Frisör mit völlig ungepflegten Haaren oder einem Schuhmacher, den man nur mit kaputten Schuhen sieht? Eine Autowerkstatt, deren Firmenfahrzeuge selbst beständig liegen bleiben, ist für eine Reparatur wohl schlecht geeignet, mag sie auch mit modernster Technik ausgestattet sein.

So ist es mit dem Dienst an Gott: Auch wenn wir als Menschen keinesfalls perfekt sind und auch nicht vollkommen sein können, so liegt es doch an uns, wie wir an unsere Reich-Gottes-Arbeit heran gehen. Wem man schon Gleichgültigkeit anmerkt, der wird wohl kein Traktat verteilen können. Wir können auch nicht von Nächstenliebe glaubwürdig reden, wenn uns der blanke Hass aus den Augen tritt. Wer von Frieden und Friedfertigkeit spricht und ständig Streit anfängt, der sollte sich wirklich ernsthaft fragen, ob er das, was er sagt, selbst Ernst meint.

Dabei denke ich auch an die Filmreihe "Don Camillo und Peppone": Zweifellos ist sie sehr witzig gemacht, und ich selbst muss leider zugeben, dass ich die Prügelszenen ganz besonders gerne mag, aber Don Camillo ist ein sehr verschmitzter Pfarrer, der es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nimmt und Gottes Gebote doch etwas zu eigenen Gunsten auslegt. Sicher: Es ist eine erfundene Geschichte, die der Unterhaltung dienen soll. Doch würden wir im wirklichen Leben einem solchen Pfarrer wirklich vertrauen, auch wenn er uns sympathisch ist?

Will sagen: Gottes Gebote bestehen nicht aus Gummi, dass wir sie so dehnen können, wie es uns gerade behagt, und Gott lässt in Seiner absoluten Heiligkeit keine noch so gut gemeinten, aber sündigen Tricksereien zu. Das haben auch die Pharisäer erfahren müssen, deren Frömmigkeit zwar imposant, aber nur rein äußerlich war. Wenn wir Sein Wort ausbreiten, wenn wir in und an Seinem Reich arbeiten, dann sind wir nicht Seine Vertreter, sondern Seine Knechte, und wir müssen uns an Seine Weisungen halten. Das ist genauso wie mit einem Handwerker, der sich an die Weisungen seiner Kunden halten muss oder mit einem Angestellten, der das zu tun hat, was sein Chef vorgibt. Ein Mitarbeiter, der sich nicht in die Firmenkultur und Unternehmensphilosophie einfügen kann, wird seine Aufgabe niemals optimal erfüllen können.

So ist es mit der Reich-Gottes-Arbeit: Nur wenn wir uns bemühen, Seinen Willen so gut als möglich zu erfüllen, werden wir glaubwürdig und segensreich arbeiten können.


(Autor: Markus Kenn)


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