Aufträge Gottes ohne Furcht tun



Elia, ein Prophet Gottes, bekam den Auftrag, zum König hinab zu gehen und diesem Gottes Botschaft zu bringen. Wenn wir uns vorstellen, zu einer hochstehenden Persönlichkeit zu gehen, dann werden wir auch nervös. Ich erinnere mich dabei noch an meine Bundeswehrzeit, in der so mancher Soldat doch sehr wackelige Beine hatte, wenn er vor einem Kapitän antreten musste, und wenn hochgestellte Militärs unseren Truppenteil besuchte, war Hektik angesagt, weil alles tadellos sein sollte.

Ähnlich ergeht es uns ja auch, wenn wir in einem großen Unternehmen arbeiten und wir zur Regional- oder gar zur Geschäftsleitung müssen, und selbst die erfahrensten Verkäufer haben ein Flimmern im Bauch, wenn es darum geht, wichtige Kunden zu besuchen. Stellen wir uns vor, uns würde ein Ministerpräsident zu sich zitieren, ein Bundesminister, die Bundeskanzlerin oder der Bundespräsident: Wir wären ganz schön nervös. Jedenfalls geht das mir so.

Schüchterne Menschen kennen diese Schwierigkeiten oft aus dem Alltag: Sie haben es schwer, vor Fremden zu sprechen, und manchmal tauen sie auch dann nicht so richtig auf, wenn sie die Menschen um sich sehr gut kennen und wissen, dass sie sich nicht zu fürchten brauchen. Jeder von uns kennt es auch aus seiner Schulzeit, dass man einen riesigen Bammel hatte, wenn man zum Schuldirektor geschickt wurde. Da die Meisten von uns sich auch haben bewerben müssen, kennen sie auch jene Angst, die man vor Vorstellungsgesprächen hat.

Alles also nicht so einfach: Angst und Furcht kennen wir alle, nicht nur in wirklich gefährlichen Situationen, sondern auch im Alltag oder dann, wenn uns etwas ungewohnt erscheint oder unsere Zukunft beeinflusst wie ein Vorstellungsgespräch. Wenn wir irgendwo hingeschickt werden - sei es von unseren Eltern, sei es von unseren Vorgesetzten -, dann ist es uns nicht immer lieb, weil wir unsicher sind. Und wenn Gott uns schickt, dann sind wir meist erst recht nervös, denn wir wissen, dass uns viele Menschen verspotten und verlachen werden. Dennoch haben wir den Missionsbefehl, der wichtigste und vornehmste Befehl eines jeden Christen.

Diese Furcht kannten auch die großen Glaubensväter selbst aus dem Alten Testament: Mose wandte ein, dass er ein Mann mit einer schweren Zunge war, und Jona floh sogar vor seinem Auftrag. Selbst die geübtesten und furchtlosesten Christen, denen man kaum so etwas wie Angst oder gar Schüchternheit nachsagen kann, kennen das Gefühl, einen Kloß im Hals zu haben, wenn sie dann bekennen sollen. Ein Mann, der in seinem aktiven Berufsleben mit sehr vielen wichtigen Kunden zu tun hatte und dabei herausragende Persönlichkeiten kennen lernte, also jemand, der sehr viel Routine im Umgang mit Menschen hatte, berichtete, dass er einmal vor der Aufgabe gestellt war, vor einer großen Gruppe zu predigen und sich dabei nicht besonders wohl fühlte. Dennoch erfüllte er seinen Auftrag und staunte, dass der Herr ihm dabei geholfen hat.

So dürfen wir uns an den Herrn wenden, Ihm von unserer Angst und unserem Unbehagen berichten: Er wird uns stärken, und wir werden uns wundern, wie Er uns trotz unserer Angst gebraucht. Am Ende sehen wir sehr oft, wie unbegründet unsere Angst ist. Wir lernen Gottes Stärke kennen und gehen dann immer mutiger ans Werk und können dann die Aufträge, welche Gott uns gibt, noch besser, weil angstfreier, erfüllen. Dabei dürfen wir den Satz aus Römer 8,31b beherzigen: "Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?" In diesem Sinne wünsche ich uns allen viel Mut bei der Erfüllung Seiner Aufträge.


(Autor: Markus Kenn)


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