Für Gott alles tun!



Salomo war es vergönnt, den Tempel zu bauen: Dafür hatte er die besten Materialien - Zedernholz aus dem Libanon, Gold und Silber sowie gegossenes Erz - verwendet und die besten Handwerker, die er finden konnte, beschäftigt. Selbst heute noch wäre dies trotz aller technischen Hilfsmittel, die wir haben, immer noch eine logistische Herausforderung: Daraus können wir erkennen, welche logistische Herausforderung es gerade zur Zeit Salomos gewesen ist, denn man brauchte für den Bau des Tempels mehr Menschen, denn selbst Hilfstätigkeiten mussten von Hand getan werden. Es gab keine Ketten- oder Kreissägen, die die Arbeit erleichtert hätten, und die Transporte mussten mit Tieren geschehen oder - wenn es über das Wasser ging, - durch Ruderer bewerkstelligt werden, also eine kräftezehrende Aufgabe. Die Menschen mussten darüber hinaus mit Nahrung und Wasser versorgt werden.

Doch Salomo, seine Untertanen und die am Bau beschäftigten Menschen wussten, um was es ging und geht und taten deshalb ihr Bestes, jeder an seinem Platz. Das ist auch eine Botschaft für uns: Tun wir für Gott wirklich das, was wir tun können? Dabei geht es ja nicht darum, dass wir unbedingt einen Tempel für Gott bauen müssen, und Gott verlangt von uns wirklich nichts, was wir nicht tun könnten. Ein Beispiel: Wer 10.000 Euro brutto im Jahr zur Verfügung hat, wird wohl kaum in der Lage sein, 100.000 Euro netto im Monat zu spenden; Gott möchte uns weder in einen krankmachenden Leistungsdruck versetzen noch möchte Er, dass es uns schlecht geht. Es bringt ja nichts, wenn wir unsere Miete nicht mehr zahlen können.

Dennoch ist die Frage berechtigt, ob wir wirklich unser Bestes in der Reich-Gottes-Arbeit geben. Vieles ist uns möglich, wenn wir die Prioritäten richtig setzen. Wer Zeit dafür findet, sich im Fernsehen diejenigen Serien anzuschauen, die ihn eigentlich nicht interessieren, wird auch Zeit dafür finden, eine Briefkastenaktion zu machen. Anderes ist nur eine Frage der Koordination: Mancher schreibt auch heute noch gerne Briefe an seine Freunde und Verwandten. Wer hindert uns daran, ein Traktat beizulegen? Und wer gerne singt, kann sich doch ganz gut im Kirchenchor einbringen. Kleinere Reparaturen, die auch im Gemeinderaum anfallen, können doch auch versierte Heimwerker übernehmen. Die Beispiele lassen sich fortsetzen.

Als der Tempel eingeweiht wurde, war das für alle Gläubigen ein Freudenfest: Ist es auch für uns eine Freude, wenn eine neue Gemeinde entsteht, ein neues Gotteshaus eingeweiht wird, sich Menschen zu Christus bekehren? Oder stehen wir dem eher gleichgültig gegenüber? - Ich finde es traurig, dass wir einerseits zu Recht beklagen, dass viele leerstehende Gotteshäuser für andere Nutzungsmöglichkeiten geöffnet und / oder verkauft werden, andererseits sich aber kaum jemand fragt, wie man diese Gotteshäuser wieder mit gottesdienstlichem Leben füllen kann. Unbestritten fällt das in einer sich immer mehr säkularisierten Welt immer schwieriger, doch Probleme lösen sich ja nicht dadurch, dass man wegschaut, sondern dass man Lösungen sucht und sie dann umsetzt. Für Salomo war es auch schwierig, den Tempel zu bauen, doch die Aufgabe hat er nicht durch Aussitzen gelöst, sondern dadurch, dass er den Auftrag Gottes ernst nahm und sich ans Werk machte.

Wir nehmen uns viel Zeit für unsere Hobbies, aber kaum Zeit dafür, die Bibel zu lesen und zu beten. Wir geben viel Geld für Dinge aus, von denen wir wissen, dass wir sie nicht brauchen, sondern dass sie uns beim Staub wischen stören, doch wie viel geben wir in die Mission? Wir tun viel für unseren Sportverein und unseren Kegelclub, und dies hat auch seine Berechtigung, doch was tun wir für die Kirchengemeinde?

Der obige Bibeltext hat mich dazu angeregt, mich selbst noch einmal zu fragen, was ich tun kann, wo ich besser werden kann. Dies geht nur mit Gottes Hilfe. Möge Er mich hierin verändern, so, wie Er es haben will.


(Autor: Markus Kenn)


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