Dem Herrn folgen



Es ist schon erstaunlich, dass man Jesus als seinen Herrn bezeichnet, aber nicht nach seinem Willen fragt: Dabei sind die Namens- und Taufscheinchristen bereits heraus gerechnet. Man nennt Jesus den Herrn und kennt nicht im Entferntesten Seinen Willen. Die Bibel steht irgendwo im Bücherregal: Wo genau, weiß man nicht, denn sie staubt munter vor sich hin.

So desinteressiert ginge niemand mit seinem Hobby um: Oft entwickeln sich Hobbyköche und Heimwerker zu Meistern ihres Faches. Philatelisten haben oft ein fundiertes Wissen über Briefmarken, und mancher Heimatforscher hat Schätze seiner Region entdeckt, die vollends vergessen gewesen sind. Wie viel mehr sollten wir dann zu Experten in puncto des Willens unseres Herrn werden?

Dabei geht es um mehr als um ein Hobby oder eine Profession, und es geht hier nicht um einen Zeitvertreib, mit dem man seine Langeweile vertreibt oder eine Beschäftigung, in der man nach Lust und Laune seine Zeit investiert. Nach dem Willen des Herrn zu forschen ist vielmehr eine äußerst wichtige, aber zugleich auch sehr interessante Herausforderung, die sich segensreich für uns selbst auswirkt. Jesu Gebote engen uns ja - entgegen landläufiger Meinung - nicht ein, im Gegenteil: Sie bringen uns wahre, wirkliche Freiheit.

Wer sündigt, der wird zum Knecht, zum Sklaven der Sünde. Schlechte Gewohnheiten wie das Lügen oder schmutzige Reden halten werden oft zu einer Sucht, der man nur schwer wieder entrinnen kann. Wer lügt, muss zudem ein sehr gutes Gedächtnis haben, dass um so besser sein muss, je mehr man lügt, damit man sich nicht widerspricht. Derjenige aber, der die Wahrheit sagt, kann es sich auch erlauben, vergesslich zu sein. Der redlich Handelnde muss sich auch nicht verstellen oder gar verbiegen, sondern kann aufrecht gehen.

Die Gebote Jesu vereinfachen gleichzeitig das menschliche Miteinander: Dort, wo Sanftmut und Friedfertigkeit herrschen, da ist es leichter, miteinander zu leben und auftretende Probleme zu lösen. Wer weder stiehlt noch betrügt, braucht nicht zu fürchten, erwischt zu werden. Wie viel Schaden fügen wir Menschen uns selbst zu, in dem wir das Böse tun? - Dabei handelt es sich meist nicht um weltbewegende Katastrophen wie ein Weltkrieg, sondern um ganz alltägliche Begebenheiten, die jeden Tag allein in Deutschland hundertfach geschehen.

Wie viel fuhren betrunken Auto und verloren ihren Führerschein und dadurch ihre Existenz? Am 23. Januar gab es auf SWR 1 einen Bericht über aggressive Autofahrer, auf deren Konto eine große Zahl an Unfällen geht. Jeder vierte Verkehrstote - so der Bericht - starb aufgrund aggressiver Fahrweise; diese war und ist nicht immer auf das eigene Verhalten zurückzuführen, denn es trifft sehr oft Unschuldige.

Würden wir uns an Jesu Gebote halten, dann wären Versicherungsprämien deutlich günstiger, weil niemand mehr betrügen würde. Die Sozialkassen hätten deutlich mehr Spielraum, gäbe es keinen Sozialbetrug. Dem Staat gehen jährlich Milliarden an Steuergeldern durch Betrug verloren: Die Konsequenzen sind nicht nur in der steigenden Staatsverschuldung ablesbar.


(Autor: Markus Kenn)


  Copyright © by Markus Kenn, www.christliche-themen.de
  Dieser Inhalt darf unter Einhaltung der Copyrightbestimmungen kopiert und weiterverwendet werden