Der Gerechte lebt aus dem Glauben



Gerade heutzutage gibt es sehr viele Menschen, die halsstarrig sind und sich nichts sagen lassen wollen. Die Zahl der Rechthaber, die nur ihre eigene Meinung zulassen und sie anderen Menschen indoktrinieren wollen, nimmt zu. Sie reflektieren nicht, ob das, was sie denken, sagen und tun, richtig ist oder nicht. Mit ihren Scheuklappen ignorieren sie gekonnt rechts und links. Es wundert daher nicht, dass der Alte Fritz, als er die Gefängnisse Preußens besuchte, nur auf ungerecht Verurteilte traf, auf Opfer von Justizirrtümern und Justizskandalen, obwohl sie eindeutig überführt waren. Auch heute dürfte das nicht sehr viel anders sein.

Wir sehen dies auch an Suchtkranken, die oft nicht die Einsicht in ihr Problemverhalten haben und - obwohl sie bereits massiv unter Entzugserscheinungen leiden, wenn sie ihre Sucht nicht ausreichend befriedigen können - immer noch behaupten, sie könnten jederzeit aufhören. Der Friede, die Ruhe in ihren Herzen ist schon lange gestört, und der Blick auf die Realitäten ist mehr als getrübt.

Halsstarrige handeln also wie kleine Kinder, die perdu ihren Glauben an das Sandmännchen, den Klapperstorch, den Weihnachtsmann und den Osterhasen nicht aufgeben wollen, obwohl die Argumente und Beweise der Anderen stichhaltig sind. Wer aber stur nur an dem klebt, was er bisher getan und gedacht hat und sich für vollkommen und damit für fehlerlos hält, wird unflexibel und blind für das eigene Versagen.

Der Gerechte dagegen weiß um die eigene Unvollkommenheit, die eigene Fehlerhaftigkeit und hat längst erkannt, dass er - wie jeder andere Mensch - sich irrt. Für das, was er falsch macht oder falsch gemacht hat, kann er sich entschuldigen. Das gibt Raum für Versöhnung und Frieden. Als Gerechter weiß er, dass die Quelle der Gerechtigkeit Gott ist, aus denen sich ein gerechter Mensch speist. Gerechtigkeit setzt also den Glauben an den Gott der Bibel voraus, denn selbst das grösste Meer trocknet aus, wenn es von seiner Quelle abgeschnitten wird.

Der Glaube schenkt dem Gerechten Hoffnung, gibt ihm Orientierung und halt. Deshalb wird der Gerechte aus dem Glauben heraus leben. Dieses Leben aus dem Glauben heraus ist zugleich die Bereitschaft, sich von Gott belehren und korrigieren zu lassen, den Willen Gottes zu erforschen und nach besten Wissen und Gewissen zu erfüllen. Das schenkt ein ruhiges Gewissen und gibt Frieden ins Herz.

Unsere Zeit ist doch gerade deshalb so hektisch, weil sie so gottlos ist. Weil die Menschen ihrer eigenen Leere entfliehen wollen, stürzen sie sich in Arbeit, in Aktivitäten und füllen selbst ihre Freizeit gnadenlos mit Terminen aus. Die Frage nach Lebenssinn wollen sie sich nicht stellen, weil sie dann mit ihrer eigenen Verlorenheit konfrontiert werden.

Allerdings führt diese Einstellung zu Nachbarschaftszwisten, zu Streitigkeiten am Arbeitsplatz und in der Familie. Prozesse, die wirklich nicht notwendig sind, werden geführt und überlasten schon lange unsere Gerichtsbarkeit. Keiner hat mehr Zeit, keiner kümmert sich mehr um den Anderen, die soziale Kontrolle bricht ein. Unsere Kinder, unsere Jugend wird daher dahin getrieben wie ein Blatt im Wind. Ihre Eltern beten mit ihnen nicht mehr, sie lesen nicht mehr mit ihnen in der Bibel. Deshalb lernen die Kinder nicht mehr, was Gerechtigkeit und Lebenssinn ausmacht.


(Autor: Markus Kenn)


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