Vorsicht vor Treulosigkeit



Die Bibel versteht unter Hurerei jede Form der Treulosigkeit, also nicht nur die ehelich-sexuelle Treulosigkeit, sondern auch die im Glauben. Wiederholt hat Gott seinem Volk vorgeworfen, anderen Göttern nachgehurt zu sein, also diese statt Ihn angebetet zu haben. In der Offenbarung Kapitel 17 und 18 wird auch von der großen Hure Babylon gesprochen, ein Symbol für das abgefallene Christentum, welches sich mit verschiedenen Religionen vermischt bzw. vermischt hat statt dem unverwässerten Evangelium nachzufolgen.

Alles erscheint ja toll und schön: Vielleicht ist ja ein bestimmter Kult, ein bestimmtes Religionssystem auf dem ersten Blick gerdezu faszinierend, vielleicht erscheint es uns als menschlich und moralisch hochstehend. Gerade in den 1970iger Jahren waren die Hippies offen für spirituelle Erfahrungen aus Indien, wohin man oft unter abenteuerlichen Bedingungen hinreiste und sich von Gurus in die Geheimnisse des Hinduismus und / oder der Esoterik einweihen ließ. Mehr als ein Guru mutierte zu einem erfolgreichen Geschäftsmann, der es verstand, von der Arbeit und den Spenden seiner Jünger gut und im Luxus zu leben, während seine Nachfolger dagegen finanziell oft genug ruiniert wurden. Die süßen Worte der Gurus, ihr glattes Öl, wurde für viele bitter wie Wermut und scharf wie ein zweischneidiges Schwert: Seelische Wunden und Traumata waren und sind das Ergebnis einer fehlgeleiteten Suche.

Besonders hart ist dies für Sektenkinder, für Menschen also, die in eine Sekte hineingeboren oder von ihren Eltern hereingezogen werden: Es ist betrüblich zu sehen, dass diese Kinder nicht nur von ihren Altersgenossen ausgegrenzt und verspottet werden, sondern auch von den Sektenführern indirekt zu kleinen Erwachsenen gemacht werden, die dieselben Pflichten wie die Großen haben. Oft sind die Kinder in der Schule übermüdet und kommen mit dem Pensum nicht mehr klar: Sie werden also auch um ihre Zukunft beraubt.

Doch auch die sexuelle Untreue rächt sich: Hier sind gerade wir Männer angesprochen, denn wie oft wird Männlichkeit mit Potenz und sexuellen Abenteuern gleich gesetzt? Wie oft hört man, dass Männer sich erst einmal die Hörner abstoßen müsse? - Das ist ein fataler Irrtum. Viele Männer sehen das zwar so und träumen dennoch davon, eine Jungfrau zu ehelichen. Aber wo wollen sie dann die Jungfrauen hernehmen, wenn sie ihre zweifelhaften Abenteuer vor der Ehe selbst gesammelt haben? Dies ist nicht nur unüberlegt und fadenscheinig, sondern zugleich eine doppelte Moral. Man macht sich selbst zu einer Witzfigur, wenn man allen Ernstes Ehrlichkeit von Anderen erwartet, aber selbst lügt und betrügt, dass sich die Balken nur so biegen. Mit anderen Dingen ist das genauso: Wer nimmt einem Schläger schon Sanftmut und Friedfertigkeit ab?

Es ist auch nicht so, dass Freudenhäuser die Zahl der Vergewaltigungen senken würden, tragen sie doch dazu bei, dass man sexuelle Tabubrüche begeht und dadurch das Gefühl für Sitte und Anstand verliert. Mit jeder Sünde - und nichts Anderes ist ein Bordellbesuch auch! - stumpft man sein Gewissen ab. Wie leicht sieht man dann in Frauen nur noch Sexobjekte, von denen man denkt, dass sie willig zu sein hätten. Am Ende steigt die Zahl der Vergewaltigungen und des sexuellen Missbrauchs. Nicht zu übersehen ist dabei der bittere Wermut von Geschlechtskrankheiten, und wer sich mit den Zuständen im Rotlichtmilieu beschäftigt, weiß, dass dort Gewalt und Unterdrückung herrschen und dieses Milieu viele Verbrechen zur Folge hat wie Menschenhandel, Schutzgelderpressungen, Morde usw.

Treulosigkeit führt immer zum bitteren Wermut, zum scharfen, zweischneidigen Schwert. Auch wenn Treulosigkeit zunächst in einem schönen Gewand daher kommt, so verbrennt man sich sehr rasch die Finger daran.


(Autor: Markus Kenn)


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