Mit Geduld beten



Habakuk litt sehr unter dem Frevel seiner Umgebung: Deshalb rief er zu Gott. Doch Gott antwortete nicht sofort. Für Habakuk war das eine Herausforderung, denn es schien, als ob Gott nicht hörte oder zumindest nicht reagierte.

Ganz sicher haben wir das auch so in der ein oder anderen Form erlebt: Wie oft beten wir vielleicht auch gegen das Unrecht, das uns und / oder anderen Menschen wiederfährt. Vielleicht beten wir um Genesung, um eine Arbeitsstelle oder um einen Ausbildungsplatz für unsere Kinder. Oft scheint nichts zu geschehen. Aber wir dürfen sicher sein, dass Gott uns hört und uns ernst nimmt. Auf die ein oder andere Weise antwortet Er uns, wenn auch nicht immer so, wie wir erwarten. Manchmal belässt Er uns in einer bestimmten Situation, doch wir dürfen wissen, dass Gott uns durchträgt und dabei unser Wohl im Auge behält. Er sieht vor allem, ob es für uns in Anbetracht der Ewigkeit gut ist oder nicht. Was hätten wir z. B. von einem Traumjob, wenn wir am Ende zur Hölle führen, weil wir dabei Gott vergessen? Und manchmal ist es eine Krankheit, die uns mit Menschen zusammen führt, die wir sonst niemals kennen gelernt und denen wir deshalb nichts vom Evangelium hätten erzählen können.

Vor allem geht es im Gebet um Erziehung: Gott möchte uns Geduld lehren und dran zu bleiben, damit wir ernsthaft ein Gebetsziel verfolgen. Das hilft uns auch im Alltag. Wer im Beten nicht schnell aufgibt, hat auch Geduld, um eine Ausbildung durchzuhalten. Wer im Beten Ausdauer hat, der hält auch leichter unschöne Situationen aus. Und es zeigt uns, ob wir Gott wirklich vertrauen. Letztendlich stärkt es unseren Glauben.

Wenn wir um das bitten, was uns fehlt - Gesundheit oder Arbeit oder sonst irgend etwas -, dann macht Gott uns gleichsam bewusst, was wir haben: Ein Dach über den Kopf, genug zu essen, ein Bett .... Dadurch werden wir dankbar Gott gegenüber. Diese Dankbarkeit verändert uns in unserem Auftreten anderen Menschen gegenüber. Mit dankbaren Menschen ist es leichter umzugehen als mit solchen, die immer nur etwas zu meckern haben. Wer nur auf das sieht, was ihm fehlt, wird unzufrieden. Das wirkt sich auf unsere seelische Gesundheit genauso negativ aus wie auf unser Sozialverhalten.

Geduld im Gebet schafft also Vertrauen, Glaubenstiefe, Geduld, Enrsthaftigkeit. Wer um einen Arbeitsplatz bittet, der will auch arbeiten und schaut auch nach und nutzt Chancen. Wer in Krankheit betet ohne die Geduld zu verlieren, hat Mut. Und man lernt auch, für andere Menschen zu beten. Wer um Schuhe bittet, weil er keine hat, der vergisst gerade den nicht, der keine Füsse hat.


(Autor: Markus Kenn)


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