Alles zur Ehre Gottes



Ihr esset nun oder trinket oder was ihr tut, so tut es alles zu Gottes Ehre.

1. Korinther 10, 31

Als wiedergeborene Christen dienen wir natürlich unserem Herrn Jesus Christus: Dieser Dienst ist wichtig und zugleich wunderbar, aber er ist auch mit einer großen Verantwortung verbunden: So, wie wir unsere Arbeit machen, so, wie wir uns privat, im Urlaub, in der Freizeit verhalten, schließt man nicht nur auf uns persönlich und nicht nur auf die Christenheit insgesamt, sondern auf Jesus Christus selbst. Sind wir schlampig, unehrlich und unzuverlässig, dann denken die Menschen, die außerhalb stehen, Jesus wäre genauso. Deshalb sollen wir uns immer bewusst sein, alles von Herzen dem Herrn und nicht den Menschen zu tun.

Menschen können uns schließlich das Leben schwer machen, und weil wir selbst auch nur Menschen sind, hinterlässt es bei uns Spuren. Zudem urteilen wir selbst als Christen nicht immer objektiv, sondern werden auch von unseren Emotionen geleitet: Mancher Mensch ist uns - ohne dass es dafür einen realistischen Grund gibt - einfach nur unsympathisch. Dann tun wir uns schwer, unser Bestes zu geben, z. B., wenn er als Kunde das Geschäft oder das Lokal betritt. Tun wir es aber zur Ehre Gottes, dann sieht die Sache schon anders aus: Wir haben unseren Retter, den wir lieben, vor Augen. Vor allem rechnen wir nicht mit dem Dank von Menschen: Undank ist ohnehin der Welten Lohn. Wir wissen aber, dass wir Christi Miterben sind.

Das soll uns aber nicht materialistisch oder berechnend werden lassen. Wir sind zwar durch Jesus zu Königen gemacht, aber Könige haben stets eine besondere Verantwortung. Der alte Fritz (Friedrich der Große von Preußen) war zwar meines Wissens kein Christ, doch seine Einstellung zu seiner Königswürde ist bezeichnend: Er verstand sich als erster Diener seines Staates. Deshalb schaffte er die Folter ab und führte sowohl die Kartoffel als wichtiges Nahrungsmittel als auch die Schulpflicht ein.

Jesus - aller Könige König und aller Herren Herr - wusch schließlich Seinen Jüngern kurz vor Seiner Kreuzigung beim letzten Abendmahl die Füße. Füße waschen war ein Akt der Gastfreundschaft, den der Hausherr - so er welche hatte - seinen Knechten übertrug. Es war also eine untergeordnete Routinearbeit, die nicht der Chef, sondern praktisch gesehen ein Arbeiter, der ganz unten in der Hierarchie steht, macht. Jesus war und ist sich nicht zu schade dafür. Sollten wir uns dann zu schade sein, etwas zu tun, das vielleicht unangenehm ist? - Es gibt keine Arbeit, die für uns Christen unter unserer Würde ist, es sei denn, wir würden dadurch gegen Gottes Gebote verstoßen. Ich selbst habe während meiner Soldatenzeit, aber auch während der Umschulung zum Hotelfachmann Toiletten geschrubbt, und mir ist dabei auch kein Zacken aus meiner Krone gebrochen. Solange wir uns innerhalb der Gebote Gottes befinden, ist es nicht entscheidend, was, sondern wie wir etwas tun, also ob wir es zur Ehre Gottes tun, was ja letztendlich Sünde ausschließt.

Das gilt für jede noch so alltägliche Routineaufgabe. Gleich, ob wir zuhause spülen, den Boden putzen, staubsaugen oder ob wir draußen unsere Arbeit tun: Die Ehre Gottes ist dabei das Ziel. Auch, wenn wir Essen und Trinken, sollen wir das zur Ehre Gottes tun. Das bewahrt uns vor Maßlosigkeit und Trunksucht und macht uns bewusst für das, was wir verzehren. Wir werden dabei darauf achten, uns gut und gesund zu ernähren, soweit uns das möglich ist. Gleichzeitig werden wir dadurch dankbar für Gottes Gaben. Wer zur Ehre Gottes isst oder trinkt, der wird sich auch bei der Einnahme von Speisen und Getränken zu benehmen wissen.

Zur Ehre Gottes zu handeln hat auch seine Wirkung in unseren Reden: Wenn wir uns bewusst sind, dass auch unsere Sprache zur Ehre Gottes benutzt werden soll, dann werden wir Schimpfwörter und Fäkalausdrücke meiden. Das gelingt uns sicher nicht immer. Gerade ich muss zugeben, dass ich zu Temperamentsausbrüchen neige, die als solche schon nicht in Ordnung sind. Dann ist es wichtig, sich bei den Betreffenden zu entschuldigen und vor allem Gott um Vergebung zu bitten.

Die Ehre Gottes zu suchen wirkt sich also auf alle Lebensbereiche aus. Wir bemerken aber auch den Segen, der darin liegt. Wir werden aufmerksamer, wir sehen die Welt mit anderen Augen und freuen uns auch an Gottes Schöpfung. Wer das kann, freut sich schon über die Wolken, über das Azurblau des Himmels, über Schmetterlinge und Blumen. Wir gehen auch bewusster mit der Schöpfung um. Wir werden zu Gebrauchern statt zu Konsumenten, die nach der Devise handeln: "Nach mir die Sintflut!", - eine Einstellung die ganz sicher nicht sehr sozial ist.

Die Ehre Gottes schärft auch unseren Blick für das Wesentliche und Eigentliche: Wir schauen über den Tellerrand unserer kleinen Welt hinaus und kreisen nicht egozentrisch um uns. Das lässt uns zugleich die Schönheiten in Seiner Schöpfung erkennen, aber auch die Sorgen und Nöte unserer Mitmenschen, vor allem unserer Glaubensgeschwister verstehen. In diesem Sinne hoffe ich, dass dieser kleine Aufsatz zur Ehre Gottes gereicht. Wie sagte schon Bach sinngemäß: "Die Ehre Gottes zuerst!"


(Autor: Markus Kenn)


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