Gott durch Werke bekennen



Viele Menschen sagen, dass sie Gott erkannt haben, ja, dass sie Ihn sogar sehr gut kennen, und oft scheint es so, als hätten sie recht damit: Sie kennen sich in der Bibel sehr gut aus, sie haben sehr viel Sekundärliteratur gelesen, ihr theologisches Wissen nimmt oft sogar professionelle Züge an. Doch die Frage sei erlaubt, wie es mit den Werken aussieht: Bekennen sie auch damit den Herrn?

Auch wenn ich selbst alles Andere als ein theologischer Profi bin, so stelle ich mir selbst sehr kritisch die Frage, wie es bei mir aussieht: Texte für den FCDI zu schreiben bereitet mir große Freude, und ich hoffe, dass der ein oder andere Gedanke für andere Menschen befruchtend ist, doch das allein genügt schließlich nicht. Ich kann noch so sehr über Barmherzigkeit, Friedsamkeit und Sanftmut referieren, bleibe aber ein Heuchler, wenn ich mich nicht wenigstens darum bemühe. Wenn ich mich als Bibelleser oute, dann tue ich gut daran, biblische Werte in meinem Alltag umzusetzen. Eine Frömmigkeit, die sich nur auf den Sonntagsgottesdienst beschränkt, steht auf sehr wackeligen Füssen. Christ sein beschränkt sich nicht nur auf mein Verhalten im Bibelkreis und in der Kirchengemeinde, sondern hat auch dort statt zu finden, wo ich lebe, einkaufe, arbeite, meine Freizeit verbringe. Christ bin ich im Straßenverkehr genauso wie in den eigenen vier Wänden, gegenüber Nachbarn genauso wie gegenüber Glaubensgeschwistern.

Die Frage "... und du willst Christ sein?" ist oft genug gar nicht mal so unberechtigt: Wenn ich lüge, zweideutige Witze erzähle, mobbe, stehle und betrüge, dann verhalte ich mich schließlich nicht wirklich christlich. Wenn ich rücksichtslos gegenüber Nachbarn oder anderen Verkehrsteilnehmern bin, dann sind meine Werke alles Andere als ein gutes Glaubensbekenntnis. Wer jähzornig und streitsüchtig ist, zeigt nicht wirklich, dass Jesus der Friedefürst ist.

Jesus ist hier ein sehr gutes Beispiel: Seine Lehre und Seine Taten stehen in einer einhunderttausendprozentigen Übereinstimmung: Nicht die geringste Abweichung gibt es hierin. Sicher sind wir nicht so vollkommen wie Jesus: Auch als Christen sind wir bloß Menschen, und Menschen machen Fehler. Auch uns Christen passieren Patzer, und auch wir werden schuldig, obwohl wir es nicht wollen. Das befreit uns aber nicht von unserer Verantwortung. Gleichgültigkeit ist völlig fehl am Platze, und wir dürfen nicht vergessen, dass derjenige, der aufhört, besser zu werden, zugleich aufgehört hat, gut zu sein. Sprich: Wir haben uns zu bemühen, uns ganz nach dem Willen Gottes auszurichten.

Grundlage hierfür ist die tägliche Bibellese, das tägliche Gebet genauso wie Gottesdienstbesuch und Bibelkreis. Und wenn wir Radio hören, warum soll es dann nicht ein christlicher Sender sein? Das, womit wir uns beschäftigen, beeinflusst uns und unser Handeln. Wenn wir uns also intensiv mit der Bibel, also mit Gottes Wort auseinander setzen, dann wird sie auch unser Handeln beeinflussen. Gut, wenn wir in der Bibel den Leitfaden für unser Leben sehen, wenn es unser "Navi" im Alltag ist, unsere Gebrauchsanweisung für ethisches Verhalten.

Oft werden wir erstaunt sein, dass die Gebote Gottes keine graue Theorie ist, die allenfalls für Diskussionen und Debatten in den Studierzimmern der Gelehrten gut ist, sondern dass sie durchweg alltagstauglich, also praktikabel sind. Vor allem erkennt dann unser Umfeld, dass die biblischen Lehren keine Mythen sind, die ins Leere laufen. Wie bei Kindern die beste Erziehung das Beispiel ist, so ist auch die beste Predigt ebenfalls das Beispiel. Bekennen wir also unseren Herrn durch unsere Werke!


(Autor: Markus Kenn)


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