Wahrer Gottesdienst



Wir müssen uns entscheiden, ob wir wirklich Christen sein oder doch lieber in der Welt bleiben wollen; es gibt hier kein Zwischending, keinen "goldenen Mittelweg", keine halben Sachen. Lügen, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Meineid und fremde tote Götzen passen nicht zu einem Christenleben. Wer das meint, irrt sich gewaltig: Man kann ja auch nicht Vegetarier und zugleich Fleischesser sein.

Als Christ setzt man auf die Wahrheit: Dann darf keine Lüge im Leben sein, dann hat der Meineid, die Verleumdung keinen Platz. Und mal ehrlich: Was würden wir von einem Christen halten, der immer noch ein Dieb ist und ein solcher bleiben will? Würden wir nicht zu Recht einwenden, dass hier etwas nicht zusammen passt?

Zu uns passt auch kein Ehebruch, auch wenn dieser in der Welt schon längst zum bedauerlichen Normalfall geworden ist. Wenn unsere Moral auch in puncto der Sexualität nicht mit den biblischen Geboten übereinstimmt, so müssen wir uns selbst erforschen und uns die Frage stellen, wie ernst wir unser Christenleben meinen. Und es passt schon gar nicht, dass wir uns auf fremde Götzen einlassen, die ohnehin tot sind. Der Gott der Bibel ist einzigartig und nicht austauschbar, Er hat mit anderen vermeintlichen Gottheiten nichts gemein. Der Gott der Bibel lebt und ist real.

Vor allem ist Er heilig, vor allem hasst Er die Sünde eben aufgrund Seiner grenzenlosen Heiligkeit. Sein Haus ist keine Mördergrube, kein Ort, an dem Sünde ihren Platz hätte. Das gilt auch für Seine Gemeinde, für uns, Seine Kinder. Auch wenn wir aufgrund unserer sündigen Natur fehlbar sind und bedauerlicherweise scheitern, so dürfen wir hier nicht leichtfertig sein. Die Vorstellung, dass man als Christ einen Freibrief zur Sünde habe, ist falsch und fatal. Warum sollte sich auch jemand zu Jesus bekehren, wenn die Meinung entsteht, dass bei Christen alles genauso sei wie in der Welt?

Gottes Gebote sind ja nicht dazu da, um uns einzuengen oder uns in ein Korsett oder gar eine Zwangsjacke zu zwängen, sondern um uns zu befreien von der Last und der Knechtschaft der Sünde. Haben wir es als Christen wirklich nötig zu lügen, zu stehlen, zu verleumden? Schon gar nicht haben wir es nötig zu neiden.

Sicher: Es gibt genügend Christen, die am Existenzminimum leben. Paulus selbst litt Hunger, Durst, Kälte und Not, aber er war niemals neidisch. Auf uns wartet schließlich etwas viel Besseres als irdischer Reichtum. Jesus bereitet uns im Himmel beim Vater eine Wohnstätte. Diese Wohnung wird schöner sein als alle Paläste dieser Welt zusammen. Selbst die Märchenschlösser König Ludwigs II. von Bayern sind nichts im Vergleich zu der himmlischen Wohnung, in der wir Gemeinschaft mit Gott haben werden. Keine Krankheit, keine Not wird mehr sein.

Deshalb tun wir gut daran, einen wahren Gottesdienst zu pflegen, der sich nicht auf äußere Frömmigkeit beschränkt. Es geht nicht darum, wie die Pharisäer zum Schein lange Gebete zu verrichten: Unsere Gebete sollen echt sein, wir sollen wirklich mit Gott reden und auch reden wollen. Wir haben nichts im sonntäglichen Gottesdienst zu suchen, wenn wir Gott nicht wirklich loben und preisen wollen, wenn es uns nicht wirklich darum geht, Gottes Wort ausgelegt zu bekommen und so besser zu verstehen. Das Glaubensleben ist nicht dazu da, dass unsere Familienfeierlichkeiten einen entsprechend erhabenen Rahmen erhalten, sondern unser Glauben hat von Herzen zu kommen.

Anders ausgedrückt: Jesus auf den Lippen allein nützt nichts; unsere Herzen müssen Ihm gehören. Es geht nicht um permanent gefaltete Hände, sondern um unsere ungeteilte Liebe zu Ihm. Es geht nicht um kleinkariertes, spießiges Denken, sondern um Gehorsam aus Liebe zu Ihm. Wenn wir Jesus, wenn wir also Gott aus ganzem Herzen, ganzem Gemüte, ganzer Kraft lieben, dann ist unser Gottesdienst lauter und wahr.


(Autor: Markus Kenn)


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