Der Philosoph

Gedicht



Die Sonne scheint milde
durch der Wolken Schilde,
die Wellen kommen in Wogen
wie Berge geschoben.

Mariechen und Papa
spielen am Strand,
bauen Höhlen und Gruben
aus gelb-weißen Sand.

Das Kind nimmt Eimer
und Stock in die Hand,
zeichnet langsam im Sand
einen Kreis am Eimers Rand.

Papa der Philosoph
schaut aufmerksam hin,
sagt lächelnd zum Kind -
das ist ein Kreis".

Fragende Blicke
steigen zu Papa empor,
sahst du nicht
als ich Anfang und Ende verlor.

Das Rätsel ist gut
dachte der Philosoph.
Ist Anfang und Ende verbunden,
kann kein Mensch mehr erkunden
das wahre Ziel.

Das Irren ist groß
und geht über Zeiten
in denen viele
Gelehrte sich streiten.

Die Zeit glitt
wie ein Adler dahin,
Maria suchte
nach dem Lebenssinn.

Dann fand sie den Satz
wie einen großen Schatz:
Jesus der Anfang
und das Ende.

Der Kreis ist geschlossen
durch Gottes Hand,
die Anfang und Ende verband
in Jesus dem Heiland.

Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.
Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
Selig sind, die ihre Kleider waschen, dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt.

Offenbarung 22,12-14


(Gedicht, Autor: Hermann Müller )


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