Sind wir alle ein bisschen Petrus?



In Matthäus 26, 33–35 behauptete Petrus: „Selbst, wenn dich alle verlassen, ich werde bei dir bleiben.“ Jesus erwiderte Petrus: „Ich versichere dir, noch in dieser Nacht wirst du mich dreimal verleugnen, ehe der Hahn kräht.“ „ Nein!,“ beharrte Petrus. „Nicht einmal, wenn ich mit dir sterben müsste! Ich werde dich niemals verleugnen!“ Und alle anderen beteuerten dasselbe.

Wer kennt das nicht, man ist fest im Glauben und denkt, man würde alles für Jesus tun. So lange wir unter Christen sind, fällt uns das auch nicht schwer. Aber wie sieht es im Alltag aus? Haben wir da auch noch den Mut zu Jesus zu stehen? Wenn wir auf der Arbeit sind und man der einzige Christ im Betrieb ist? Wenn Gott uns Menschen in Weg stellt, die nicht an ihn glauben? Wenn sich in uns die Angst breit macht, dass wir abgelehnt, ausgegrenzt und sogar diskriminiert werden? Haben wir dann noch den Mut zu Jesus ja zu sagen, oder werden wir da auch zum Petrus? Und sagen: "Wir kennen diesen Mann (Jesus) nicht."

Während Petrus draußen im Hof saß, ging eine junge Dienerin vorüber und sagte zu ihm: "Du bist doch auch einer von denen, die zu Jesus, dem Galiläer, gehören." Doch Petrus leugnete laut, sodass es alle hören konnten. "Ich weiß nicht, wovon du sprichst", sagte er.
Später, als er draußen am Tor war, bemerkte ihn eine andere Dienerin, und auch sie sagte zu den Umstehenden: "Dieser Mann war bei Jesus von Nazareth."
Und wieder leugnete Petrus, diesmal schwor er sogar: "Ich kenne den Mann noch nicht einmal."
Ein wenig später kamen andere Umstehende und sagten zu ihm: "Du musst einer von ihnen sein; wir erkennen dich an deinem galiläischen Akzent."
Wieder sagte Petrus: "Ich schwöre bei Gott, ich kenne diesen Mann nicht." Und in diesem Augenblick krähte der Hahn.
Plötzlich fielen Petrus Jesu Worte wieder ein: "Ehe der Hahn kräht, wirst du mich drei Mal verleugnen." Und er ging fort und weinte bitterlich. (Matthäus 26, 69-75)

Was bewegte Petrus dazu seinen Herrn, den er liebte, zu verleugnen? War es die Angst vor dem Tod? Oder Angst, dass man ihn ausgrenzen würde und er am Ende alleine da steht?
Waren wir nicht alle schon mal in der Situation wie Petrus? Verlässt uns nicht manchmal auch der Mut ja zu Jesus zu sagen, aus Angst ausgegrenzt und abgelehnt zu werden?
Wie sieht es in unserem Alltag aus, wenn wir auf der Arbeit sind? Wenn Kollegen über Jesus lästern? Stehen wir dann auch noch für Jesus ein und bekennen unseren Glauben oder halten wir uns dann lieber zurück um nicht anzuecken?

In Matthäus 16, 24–25 sagt Jesus: "Wer von euch mir nachfolgen will, muss sich selbst verleugnen und sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. Wer versucht, sein Leben zu behalten, wird es verlieren. Doch wer sein Leben für mich aufgibt, wird das wahre Leben finden."
Jesus nachzufolgen hat seinen Preis, den wir zahlen müssen, aber im Vergleich, welchen Preis Jesus für uns am Kreuz gezahlt hat, zahlen wir einen sehr kleinen Preis, der uns das ewige Leben gibt. Das sollte es doch wert sein, das Kreuz seines Lebens zu tragen, mit der Gewissheit, dass es nie schwerer ist als wir tragen können.
In Matthäus 5, 11–12 sagt Jesus uns zu: "Gott segnet euch, wenn ihr verspottet und verfolgt werdet und wenn Lügen über euch verbreitet werden, weil ihr mir nachfolgt. Freut euch darüber! Jubelt! Denn im Himmel erwartet euch eine große Belohnung. Und denkt daran, auch die Propheten sind einst verfolgt worden."

Gebet:
Jesus, ich bitte dich mir jeden Tag die Kraft zu geben mein Kreuz zu tragen, sei du stark in mir wo ich schwach bin. Ich bitte dich mir zu vergeben, wo ich dich verleugnet habe, gib du mir die Kraft auch in schweren Zeiten der Anfeindungen zu dir zu stehen. Amen


(Autor: Guido Müller)


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