Am Abgrund

Gedicht


Du bist gewandert, du bist geklettert, du bist gerannt,
jetzt stehst du da, verzweifelt, allein und ausgebrannt.
Blickst du zurück und siehst den Weg den du gegangen,
zerreißt der tiefe Schmerz dein blutend Herz,
– du bist in deinem Leben nur gefangen!

Was hatte das Leben und dein Dasein überhaupt für einen Sinn?
„Wer braucht mich und wen interessiert es ob ich morgen noch am Leben bin?“
Du stehst am Abgrund und blickst hinein,
der einzige Gedanke der dich noch antreibt, ist endlich frei zu sein!
Endlich frei von den Bürden und den Sorgen deines Lebens,
das ist die Antwort die du suchst, doch deine Suche scheint vergebens.

Verzweiflung wurd´ dein Ratgeber und hat dich nun zu diesem Punkt gebracht,
„Spring nur“, flüstert er dir leis´ ins Ohr,
„Beend´dein Elend, denn dazu hast du jetzt die Macht!“

Du drehst dich um und dein Blick wandert noch ein letztes mal zurück,
voller Sehnsucht suchst du nach den wenigen Momenten, erfüllt von Glück.
Und trotz der tiefen Dunkelheit in deinem Herzen,
erkennst du in der Ferne ein schwaches Licht vereinzelter Kerzen.
Entzündet in deiner Kindheit, haben sie tatsächlich dein Leben überdauert,
– hattest du sie nicht mit völliger Gleichgültigkeit und atheistischem Gedankengut sorgfältig zugemauert?

Es waren die Geschichten eines Buches, die dich als Kind so glücklich machten,
doch mit der Zeit wurdest du erwachsen und man lehrte dich, sie zu verachten.
Doch die Mauer die du vor langer Zeit gezogen,
war längst schon brüchig und manch ein Stein schon raus geflogen.
Und so schimmert nun das Licht der kleinen Kerzen, in deine tiefe Dunkelheit,
– können Sie dir vielleicht noch einen Ausweg zeigen, aus deinem Elend, deinem Leid?

Es waren die Geschichten der Bibel, deren Lebensgrundlage der Glaube war,
Menschen die in ihrem Leben auf Gott vertrauten, trotz Krankheit, Angst und Nöten, ja sogar in Lebensgefahr!

„Oh Gott der Bibel, hilf mir in meiner Not,
ich sehe keinen Ausweg mehr in meinem Leben, als das Sterben, meinen Tod!“
Dein Schrei hallt tief hinein durch deine Dunkelheit,
und sei gewiss, Gottes Wort galt nicht nur damals, sondern genauso auch heut´ und für alle Ewigkeit –

„Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten
und du sollst mich preisen!“
Gott


(Gedicht, Autor: Nikolai Derksen)


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