Was Islamisten und Nazis eint


Zu Julia Ebners Buch "Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen":

In ihrem Buch „Wut. Was Islamisten und Rechtsextreme mit uns machen“ sagt Julia Ebner ganz klar zu deren Gemeinsamkeit: „Sie verbindet das Ziel, demokratische Strukturen zu zerstören und Menschenrechte auszuhöhlen.“ Das wurde durch das Paktieren Hitlers mit Großmufti Amin al-Husseini im Britischen Mandatsgebiet Palästina bereits in den Zwanzigerjahren deutlich und setzt sich bis heute in der gemeinsamen Judenfeindlichkeit fort. Neben dem Strang „Islamisten und Nazis“ besteht ein weiterer Strang, der sich beispielsweise in der Ausbildung von Kämpfern der Bader-Meinhof-Bewegung (RAF) in palästinensischen Ausbildungscamps in den Siebzigerjahren zeigte. Oder am augenfälligsten in der Entführung der „Landshut“ 1977 durch ein palästinensisches Kommando mit dem Ziel der Freipressung – nein, nicht etwa von gefangenen Palästinensern (was noch verständlich gewesen wäre), sondern von in Stammheim einsitzenden linksextremen Häftlingen. Was verband beide Strömungen? Diese Frage stelle ich mir seit 1977. Die Antwort finde ich in der beileibe nicht auf Rechtsextreme zu reduzierenden Zielbeschreibung der Autorin Julia Ebner: Zerstörung demokratischer Strukturen und Aushöhlung von Menschenrechten! Wie sich manch anscheinend Unterschiedliches ähnelt.


(Wiesbadener Kurier/Wiesbadener Tagblatt 26.04.2018)


(Autor: Gerhard Nisslmueller)