Die Hebräer sind Gottes auserwähltes Volk, und auch aus anderen Bibelstellen erfahren wir, dass Er das Judentum als Seinen Augapfel bezeichnet. So lesen wir im 1. Mose 12:3, dass Gott die segnet, welche das jüdische Volk segnen und die verfluchen wird, welche es verfluchen. Historisch gesehen erkennt man bei allen Völkern jene Phasen als glückliche Perioden, in denen sie auf Israels Seite standen bzw. jene Zeitabschnitte als schlechte Abschnitte, wo sie das jüdische Volk bekämpft haben.
Auch wir als wiedergeborene Christen und damit als Seine Kinder dürfen uns darauf verlassen, dass Gottes Auge über uns wacht und Er durch uns Sein Werk voranbringt. Unter Seinen Fittichen bleibt uns auf dieser Welt das Leid nicht erspart, doch wir dürfen wissen, dass wir mit dem ewigen Leben belohnt werden und uns nicht zu fürchten brauchen, auch wenn wir hier die schwersten und bittersten Wege gehen müssen. Gott schenkt uns Ideen, Gott gibt uns Schutz, Gott gebraucht uns auch in jenen Zeiten, die für uns am Schwierigsten sind.
Selbst wenn wir von Krankheit und Arbeitslosigkeit gebeutelt sind, so dürfen wir uns sicher sein, dass Gott uns in Seiner Hand hält, auch in Phasen der Trauer, der schweren Prüfungen und der Verzweiflung. Hierin begegnen wir Menschen, denen wir sonst niemals begegnet wären und dürfen wissen, dass Gott uns hier gebraucht. Er hat das Große, Ganze im Auge und übersieht nicht auch nur das aller kleinste Detail.
Ich bin beruhigt, weil ich weiß, dass Gottes Auge auch mich sieht, meine Gefühle, meine Träume und selbst meine geheimsten Wünsche kennt. Er weiß besser als ich selbst, wie ich ticke und deshalb auch, was gut für mich ist und was nicht. Wie ein guter irdischer Vater versorgt Er mich mit allem, was ich brauche. Er schenkt mir das, was mir nötig ist und verhindert, dass ich bekomme, was mir schaden würde. Gute Eltern geben ihrem zehnjährigen Sohnemann ja auch nicht den Schlüssel vom Porsche, damit er losrasen und sich womöglich totfahren kann. Und wer schaut schon dabei zu, dass Kinder auf die Gleise rennen und vom herannahenden Güterzug erfasst werden könnten?
Ebenso tut es uns oft gut, wenn wir durch schwierige Zeiten gegangen sind: Schwierigkeiten helfen uns zu wachsen. Wer z. B. den Euro zweimal umdrehen muss, bevor er diesen ausgeben kann, wird kreativ und aufmerksam, weil er sich ja irgendwie behelfen muss und weil er auf Sonderangebote angewiesen ist. Das zahlt sich dann auch anderswo aus, weil man hier etwas einübt, was man auch woanders sehr gut gebrauchen kann. Meine besten Lehrer waren jene, die mir schwere Unterrichtskost gegeben haben ohne mich dabei zu überfordern: Dadurch lernt man, den inneren Schweinehund zu überwinden und weiß, welche Begabungen Gott einem geschenkt hat; zudem lernt man, diese zu nutzen.
Gott mag uns bis an den Rand unserer Belastungsgrenzen bringen, aber niemals lässt Er zu, dass wir zusammenbrechen. Die Prüfungen, welche Er zulässt, sind wirklich nicht immer einfach, aber sie sind für uns immer lösbar, weil Er uns da durch trägt und uns auch unterstützt. Mit jeder Prüfung bringt Er uns weiter im Glaubensleben. So lernen wir vor allem in Zeiten der Not das Beten und Flehen.
Dann, wenn wir uns schlecht fühlen, wenn es uns miserabel geht, dürfen wir wissen, dass Gott ganz nah bei uns ist: Gerade im tiefsten Leide naht uns Gott. Seien wir also zuversichtlich, denn Sein Auge ist über uns, die wir Seine Kinder sind.
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