Gott braucht nicht nur große Leute -
Kinder werden zu Werkzeugen Gottes
Laut jubelten viele Menschen Jesus zu, als er auf dem Eselsfüllen reitend in die Stadt Jerusalem einzog. Sie schmückten den Weg mit Zweigen und ausgebreiteten Kleidern. Ganz Jerusalem geriet in Aufruhr und viele fragten, wer wohl dieser Mensch sei. Nach diesem Einzug ging Jesus in den Tempel, vertrieb die Leute, die dort ihre Geschäfte machen wollten und tat Wunder, indem er kranke Menschen heilte. Dies alles fand unter den Augen der Priester und Schriftgelehrten statt. Sie hörten auch den Jubel der Kinder, die mit ihren Eltern zum Tempel gekommen waren und im Chor riefen: "Hosianna dem Sohn Davids!" Als die Priester und Schriftgelehrten sich daraufhin über die Worte der Kinder entrüsteten, erinnerte Jesus sie an die Schriftstelle, in der es heißt: "Aus dem Mund von Unmündigen und Säuglingen hast du ein Lob bereitet!" (Psalm 8, Vers 3).
Gott gebrauchte Kinder zur Verherrlichung seines Namens, während die stolzen Schriftgelehrten und Priester schwiegen. (siehe Johannes 12, 12-19)
Zur Zeit des Propheten Elisas lebte ein kleines Mädchen im Land Israel. Eines Tages drangen Soldaten der Aramäer in das Land ein und entführten dieses Kind. Wie verängstigt und traurig muss das kleine Mädchen gewesen sein, als sie nun fern von ihrer Heimat und Familie ins Haus des Hauptmanns Naeman gebracht wurde. Es blieb ihr nun nichts Weiteres übrig, als sich mit ihrer Situation abzufinden. Sie bekam die Aufgabe, den Dienst für die Frau Naemans zu verrichten.
Der Hauptmann Naeman war unheilbar krank: Er hatte Aussatz, eine schlimme Krankheit. Sicherlich hatte Naeman bereits alles Mögliche versucht und die besten Ärzte in seinem Land um Rat gefragt, doch keiner konnte ihn von seinem Aussatz befreien. Die kleine Dienerin in seinem Hause wusste sehr wohl, wer ihm helfen konnte. Als das Mädchen erfuhr, dass ihr Herr aussätzig war, fasste sie Mut und erzählte von dem Propheten Elisa, der Wunder vollbringen konnte. Sie glaubte fest daran, dass Gott durch diesen Propheten auch ihren Herrn heilen konnte.
Als Naeman dies hörte, war er sofort bereit, alles dafür zu tun und auch sein Vermögen dafür zu geben, wenn er nur gesund werden würde! So erbat er von seinem König die Erlaubnis, in das Land Israel zu dem Propheten zu reisen. Als er nach einigen Umwegen endlich bei Elisa ankam, bekam er die Anweisung, sich siebenmal im Jordan unterzutauchen. Da wurde er wütend: Hatte das Mädchen nicht gesagt, Elisa wäre ein großer Prophet? Hätte es nicht genügt, wenn Elisa ein Wort gesprochen hätte und er wäre gesund geworden? Nein - das Untertauchen im Jordan war zu einfach, zu erniedrigend für den Hauptmann. Doch schließlich überredeten ihn seine Gefährten: Naeman tat, wie Elisa ihm befohlen hatte und wurde rein! Er konnte gesund und glücklich wieder nach Hause ziehen. Wie sehr werden sich die Hausgenossen Naemans darüber gefreut haben, insbesondere das israelische Mädchen, das so eine gute Tat für ihren Herrn vollbracht hatte! Naeman durfte durch das Zeugnis eines kleinen Mädchens erfahren, dass der Gott Israels tatsächlich lebt!
(siehe 2. Könige 5)
Fünf Brote und zwei Fische hatte seine Mutter ihm mitgegeben. Der kleine Junge war ganz stolz darauf, dass er den Korb mit dem Essen tragen durfte. Früh am Morgen hatten Nachbarn ihnen die Nachricht gebracht, dass Jesus in der Gegend war. Zusammen mit seinen Jüngern war Jesus mit dem Schiff über den See Genezareth zu einem einsamen Ort gefahren, wo sie sich ausruhen wollten. Doch auch hier erkannten ihn die Menschen und erzählten es anderen Leuten weiter. So kam es, dass schließlich eine große Volksmenge an dem Ort zusammenströmte, wo Jesus sich mit seinen Jüngern befand. Auch der kleine Junge hatte so lange gebettelt, bis seine Mutter ihm erlaubt hatte, mitzukommen. Er hatte schon so viel von Jesus gehört, doch diesmal wollte er ihn persönlich sehen und hören. Ob Jesus wohl wirklich die Kinder so gern hatte, wie man es sich erzählte? Als Jesus die Volksmenge sah, nahm er sich Zeit für die hungrigen Seelen der Menschen. Wie ein Hirte mit seinen Schafen versammelte er das Volk um sich und lehrte sie. Aufmerksam verfolgte auch der kleine Junge, was dieser besondere Mann predigte. Die Sonne begann schon unterzugehen, da traten die Jünger zu Jesus: "Meister, entlasse doch die Menschen, damit sie sich in den umliegenden Dörfern was zu essen kaufen können, denn sie haben nichts zu essen." Jesus aber sprach zu ihnen: " Wie viele Brote habt ihr? Geht hin und seht nach!" Als der Junge dieses hörte, dachte er an seine Brote und Fische. Da sah er einen der Jünger nicht weit von ihm stehen und fragend in die Volksmenge blicken. Er überlegte nicht lange. Schnell lief er hin und gab dem Jünger seinen Korb mit den fünf Broten und zwei Fischen. In seinem kindlichen Glauben vertraute er darauf, dass Jesus wissen würde, was damit zu tun sei und wie die vielen hungrigen Menschen gespeist werden könnten. Gespannt beobachtete er, wie Jesus die Brote und Fische nahm, dem himmlischen Vater dafür dankte und sie brach. Die Jünger verteilten die Brocken an die Menschen. Immer größer wurden seine Augen, als er sah, dass die Körbe gar nicht leer wurden! Er hatte doch nur fünf Brote und zwei Fische gegeben und trotzdem wurden alle Menschen satt. Das konnte nur ein Wunder sein. Dieser Jesus konnte wirklich Dinge vollbringen, die kein anderer Mensch konnte. Wie froh war er, dass er bereit gewesen war, sein Essen zu teilen und Jesus dadurch ein so großes Wunder getan hatte. (siehe Johannes 6, 1-15)
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