Gerade in unserer heutigen Zeit stellen sich Menschen - falls sie überhaupt noch an Gott glauben - sich Gott als einen alten, gutmütigen, etwas senilen alten Mann vor, der kaum jemanden beim Sündigen erwischt und - falls Er es doch tut - alle beide Augen großzügig zudrückt. Im Grunde geht die Allversöhnungstheorie ebenfalls von einem Gottesbild aus, dass ausschließlich auf die Güte, die Liebe und die Barmherzigkeit setzt und ausblendet, dass Gott absolut gerecht und absolut heilig ist und deshalb auch die allerkleinste Sünde nicht ertragen, nicht durchgehen lassen kann, sondern bestrafen muss. Jede Sünde bringt uns in Gottesferne, trennt deshalb unsere Beziehung zu Gott, sei sie auch noch so klein. Unvergebene Schuld führt uns in die Hölle, ins ewige Verderben.
Wenn wir die beiden Zeilen des obigen Bibelabschnitts lesen, dann erkennen wir sehr genau, dass Gottes Gerichte hart strafen. Dort, wo wir Gott ablehnen, zieht Er Seinen Segen zurück. Ohne Gottes Segen aber kann nichts gelingen. Das zeigt nicht nur der Untergang der antiken Großreiche wie Ägypten und Babylonien, sondern auch unsere heutigen Probleme: Solange unsere Gesellschaft immer gottloser wird, um so mehr versinken wir im Sumpf unserer Sünden und unserer Schuld. Wenn Gesetze, die wie das Lebenspartnerschaftsgesetz gegen Gottes Willen verstoßen, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn Gott uns Seinen Segen entzieht.
Dabei dürfen wir uns nicht beschweren: Wir ernten das, was wir säen. Wer Kartoffeln sät, wird wohl kaum auf seinem Feld Blumen pflücken können. Wir sollten sogar dankbar sein, dass Gott so konsequent ist, denn wenn Er uns nicht zeigt, dass unser Verhalten falsch ist, dann halten wir unsere Wege für richtig und gehen in die Irre. Das ist so wie bei einem Arzt: Was haben wir von einem Mediziner, der uns vorgaukelt, wir könnten so weiter machen wie bisher und verschweigt, dass wir z. B. aufgrund einer Zuckerkrankheit eine andere Ernährung brauchen oder aufgrund unseres Übergewichts unsere Ernährung umstellen müssen und mehr Bewegung brauchen? Ein Arzt, der einem Alkoholiker im Endstadium noch den Schnaps spendiert, hat seinen Beruf verfehlt. Zu Recht halten wir es doch für verantwortungslos, wenn jemand einem Junkey die Drogen kauft. Oder wer schaut weg, wenn sein kleines Kind mit Feuer spielt?
Gott straft zwar hart, aber damit möchte Er uns aufrütteln, zur Vernunft bringen. Es liegt an uns, dies zu erkennen. Es ist unsere Entscheidung zu begreifen, dass Gott uns damit ruft und sagt, dass wir zu Ihm umkehren sollen. Mancher Vater gibt seinem Kind doch auch einmal Stubenarrest, damit er Mathematik übt und für die Schule büffelt. Es ist dabei aber nicht so, dass ein guter Vater es beim Stubenarrest belässt, sondern schaut, ob das Kind auch wirklich lernt und ihm hilft, wenn es etwas nicht verstanden hat.
So können wir auch Gott fragen, was wir falsch gemacht haben und Ihn bitten, uns zu helfen, es besser zu machen, uns zu zeigen, was Er von uns will, uns Sein Wort zu eröffnen. Wir müssen sehen, dass Gott uns hart straft, wenn wir Seinen Willen missachten, dürfen aber auch erkennen, dass Er uns dadurch zur Buße führen möchte. Tun wir und unser Land Buße: Dann haben Gottes Strafgerichte - so hart sie auch sein mögen - ihren Zweck erfüllt.
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