"Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt."
Hebräer 11,6
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"Denn Christus ist des Gesetzes Ende; wer an den glaubt, der ist gerecht."
Römer 10,4
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Gerechtigkeit ist etwas, was alle Menschen wollen, und in Wahlkämpfen ist auch immer von sozialer Gerechtigkeit die Rede. Selbst in Romanen und Filmen wie "Zorro" und "Robin Hood" geht es um Gerechtigkeit. Letztendlich sprechen selbst Diktatoren von Gerechtigkeit, die sie umsetzen wollen. Es scheint also allen um Gerechtigkeit zu gehen, auch wenn man sich darüber streiten mag, was Gerechtigkeit überhaupt ist.
Aber wir wissen selbst, dass wir Menschen niemals ganz gerecht sein können: Wir sehen alles durch unsere eigene mehr oder minder rosarote Brille, wir alle haben Vorurteile, Vorlieben und hegen sowohl Sympathien als auch Antipathien, die unser Urteil beeinflussen. Darüber hinaus wissen wir längst nicht alles, wir können anderen Menschen auch nur vor die Stirn, aber nicht in den Kopf schauen. Und wenn wir ehrlich sind, vergeben wir uns selbst die eigene Schuld am Liebsten, falls wir sie überhaupt als solche erkennen, während wir mit anderen Menschen schon erheblich strenger sind. Schon bei Kindern ist erkennbar, dass sie ihren eigenen Vorteil suchen und somit nicht ganz gerecht sind.
Insoweit wir überhaupt Gerechtigkeit üben, dann tun wir dies doch meist deshalb, um uns selbst in einem guten Licht darzustellen. Wir rechnen uns Vorteile vor den Menschen und vor Gott aus. Selbst dann, wenn wir sogar richtig nett sind, geht es uns um den eigenen Vorteil: Überlassen wir denn vor allem dann dem Anderen das grössere Stück Braten oder das grössere Tortenstück, wenn der Braten oder die Torte nicht unserer Geschmacksrichtung entsprechen? - Womit wir dann scheinbar nett, aber ungerecht sind!
Gut, dass es da Jesus gibt, ohne den wir niemals gerecht werden können: Der Glaube an Ihn macht uns gerecht. Das klingt vielen als allzu einfach. Wenn wir jedoch ehrlich sind, dann müssen wir zugeben, dass wir Gerechtigkeit nicht aus eigener Kraft schaffen können, sondern ein Vorbild brauchen, an dem wir uns orientieren können; zugleich muss dieses Vorbild auch die Kraft und die macht haben, uns entsprechend zu verändern. Das eben kann nur Jesus, der nicht nur Mensch, sondern auch zugleich Gott ist. Er kann unsere Herzen verändern, wenn wir es zulassen.
Durch Sein Vorbild haben wir die Möglichkeit zu erkennen, wie man gerecht handelt, und wer Sein Wort, die Bibel liest, weiß, was Gott unter Gerechtigkeit versteht. Diese Gerechtigkeit ist kein stupides Einhalten von Geboten, denn dadurch werden wir techno- und bürokratisch, zu kleingeistigen Spießern, die nur den Buchstaben des Gesetzes und der Gebote sehen, aber deren Sinn nicht verstehen und so auch nicht richtig umzusetzen vermögen. Der Glaube an Jesus beinhaltet das Vertrauen darauf, dass Jesus das Richtige gesagt und getan hat, aber auch das Vertrauen darauf, dass Er uns richtig führt. Wenn wir Ihm wirklich glauben, dann tun wir das, was Er von uns erwartet, nicht aus Berechnung, sondern aus Liebe zu Ihm. Dann sehen wir Gott als unseren Vater an, der die Autorität hat, uns zu sagen, wo es lang geht, weil Er es weiß und nicht wir.
Gerechtigkeit durch den Glauben ist das volle Vertrauen darauf, dass Jesus alles gemacht hat, um uns von Sünde und Schuld reinzuwaschen, dass Er uns liebt, dass Er die einzige Möglichkeit auf Rettung ist, der einzige Weg, die Wahrheit und das Leben. Wir bekennen Ihm, wenn wir Ihm wirklich vertrauen, unser Versagen, unsere Schuld und Sündhaftigkeit. Diese nennen wir ohne Beschönigungen beim Namen und lassen uns auf Seine Führung an. Es ist wie, wenn wir zum Arzt gehen: Vertrauen wir dem Arzt, dann werden wir die Therapien annehmen, die er uns verschreibt und auch die Medikamente, die er uns gibt, nach seiner Anweisung einnehmen. Ein Auszubildender, der seinem Lehrherrn vertraut, macht die ihm übertragenen Aufgaben ja auch so, wie es ihm der Meister erklärt hat.
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