In diesem Kapitel ist der Tempel sehr genau beschrieben; wir bekommen eine ungefähre Vorstellung davon, in welch überragenden Rahmen Gott wohnt. Der himmlische Palast, in dem Er lebt, ist weitaus prachtvoller als aller Glanz und alle Glorie unserer Paläste und Prachtbauten. Was wir hier auf der Erde sehen in all ihrer Schönheit ist nichts im Vergleich zu der himmlischen Pracht. Alles Irdische verblasst und ist nicht einmal ein Schatten gegenüber der himmlischen Herrlichkeit.
Dabei denke ich auch an die Bibelstelle, in der Jesus uns verspricht, dass im Hause Seines Vaters viele Wohnungen für uns sind und Er hingeht, um für uns eine solche zu bereiten (Johannes 14,2). Sind wir uns bewusst, auf welche Herrlichkeit wir zugehen, dass wir bei und mit Gott einmal in Seinem Königreich leben und mitregieren dürfen? Wenn wir uns täglich dankbar an diese Zusage Jesu erinnern, dann gehen wir mutiger voran, dann sind unsere Sorgen weniger groß, dann gewinnen wir mehr Kraft, mehr Stärke und wir machen einen erlösteren Eindruck: Letzteres tut sehr viel not. Schon der Philosoph Friedrich Nietzsche erkannte, dass es besser um das Christentum stünde, wenn Christen einen erlösteren Eindruck machten.
Wer das 41. Kapitel in Hesekiel liest und sich bewusst ist, dass wir einmal bei unserem Herrn sein werden, kommt doch nicht umhin, sich zu freuen. Und das ist doch Evangelium, Frohe Botschaft: Wir sind Erlöste, wir sind teuer Erkaufte, wir sind die, die einmal in der wunderbaren Welt Gottes leben dürfen. Es ist nicht allein die äußere Pracht, es ist auch die Tatsache, dass es dort weder Leid noch Geschrei geben wird, dass es keine Krankheit, keine Not, kein Leid und keinen Tod mehr gibt. Gefahrlos können wir dort über die Strassen gehen, die aus Gold bestehen, welches so rein und geläutert ist, dass man hindurchschauen kann wie durch ein Fenster.
Wir werden ganz nahe sein bei Gott wie die Cherubim, welche ganz weit oben in der Hierarchie der Engel stehen. Dies zeigt die Liebe Gottes zu uns, Seinen gefallenen Geschöpfen, die es eigentlich nicht verdient hätten, dass Gott ihrer gedenkt. Das macht dankbar und bescheiden, aber auch glücklich und stark. In den Augen derjenigen Christen, die in diesem Bewusstsein leben, findet sich deshalb Glück.
Ich selbst freue mich, eines Tages den in diesem Kapitel beschriebenen Tempel selbst sehen zu dürfen. Welche Freude wird es sein, wenn wir Gott mit unseren Augen schauen dürfen, wenn wir in Seinem himmlischen Licht eintauchen!
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