"Wer zu spät kommt, den straft das Leben!", - so warnte Michail Gorbatschow anlässlich der Feierlichkeiten zum vierzigsten Geburtstag der DDR am 06.10.1989 zum SED-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker, welcher den Zerfall des Ostblocks und den sich deutlich abzeichnenden Untergang der DDR nicht wahr haben wollte. Dieser wohl berühmteste Ausspruch Gorbatschows ist längst zur Binsenweisheit geworden, und wir alle wissen, dass es für alle Lebensbereiche gilt: Verpassen wir den Zug oder den Bus, dann können wir auf den nächsten warten. Wer seinen Flieger verpasst, wird umbuchen müssen und hat sich im günstigsten Fall einen Urlaubstag vermiest. Zu spät zu einem Vorstellungstermin zu kommen hat zur Folge, dass man die Stelle, auf die man sich beworben hat, abhaken kann, selbst wenn man für die Verspätung wirklich nichts kann, z. B., weil man durch Fremdverschulden in einen Unfall verwickelt wurde oder der Zug sich durch einen Lokschaden massiv verspätet.
Doch es gibt noch ein anderes, weitaus schlimmeres zu spät kommen: Das ist, wenn man die Gnadenzeit, die wir haben, nicht nutzt und während unseres Erdenlebens Jesus nicht als ganz persönlichen Erretter und Erlöser angenommen hat. Dann ergeht es uns wie den törichten Jungfrauen, die sich erst noch Öl kaufen gehen mussten, weil sie sich zu wenig mitgenommen haben. Das Üble: Sie hatten sich einmal voll und ganz und ernsthaft bekehrt, aber dann den Dingen irgendwie ihren Lauf gelassen. Sicher waren sie nach außen hin sehr fromm, besuchten Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen und hielten die Gebote. Vielleicht haben sie fleißig Kuchen gebacken für den Gemeindekaffee, sich im Seniorentreff, im Lobpries, in der Kinderbetreuung, in den Besuchsdiensten engagiert. Aber die innere Beziehung zu Jesus ist erloschen. Als sie dann merkten, dass das Öl ausgegangen, also die lebendige Beziehung zu Gott erloschen war und sie nach neuem Öl, also der Wiederbelebung des Glaubens, Ausschau hielten, kam der Bräutigam, Jesus, wieder. Die klugen Jungfrauen waren nun bei ihrem Retter, aber die törichten Jungfrauen blieben draußen vor der Tür.
Vielleicht geht es dem ein oder anderen von uns genauso, vielleicht ist nun das Öl aus oder neigt sich dem Ende. Sehr schnell muss hier die Beziehung zu Gott wieder in Ordnung gebracht werden. Oder man hat sich noch gar nicht bekehrt, schiebt es vielleicht auf für später, wenn man alt und grau geworden ist. Wer aber garantiert uns, dass wir alt werden? Wer garantiert uns, dass wir diesen Tag, diese Stunde, diese Minute, diese Sekunde überleben? - Man ist immer nur einen Atemzug, einen Herzschlag vom Tod entfernt. Salopp gesagt: Wir wissen nicht, wann unser letztes Stündlein geschlagen hat!
Wenn Jesus nicht unser Retter ist und wir uns nicht bekehren, dann wird sich die Tür zum ewigen Leben vor unserer Nase schließen und wir bleiben draußen wie die törichten Jungfrauen. Dort wird es Heulen und Zähneknirschen geben, aber keine Begnadigung. Das gilt für ewig. Wer sich nicht hier auf der Erde während seiner Lebenszeit zu Jesus bekehrt, wird dann auch feststellen: "Wer zu spät kommt, den straft das Leben!" Allerdings mit sehr katastrophalen Auswirkungen für die Ewigkeit.
|