Dass sie noch den Weltuntergang selbst erleben würden, davon waren die ersten Christen überzeugt. Auch die Adventisten haben gedacht, den Tag Seiner Wiederkunft errechnen zu können, und die Zeugen Jehovas haben mehr als einmal mit ihren Weltuntergangsterminen gründlich vergriffen und wagen heute keine ganz exakten Prognosen mehr. Nicht umsonst heißt es ja im Vers 44: "Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint."
Wachsam sein, das bedeutet, in Seiner Lehre zu bleiben, stets dass zu tun, was Er uns aufgetragen hat und immer gläubig zu bleiben. Wenn wir gesündigt haben, bringen wir es stets gleich vor Ihn, denn jede Unvergebenheit wird am Tage des Gerichts für uns fatale Folgen haben. Und wir wissen nicht, wann Er kommt, vielleicht jetzt, wenn ich diesen Artikel schreibe, vielleicht morgen, vielleicht erst in einigen Jahren oder Jahrzehnten.
Dennoch bin ich mir persönlich sicher, dass wir in der Endzeit leben, denn wir erleben ja die große Verführung, von denen der Herr in Vers 4 spricht. Gurus und Heilslehren aller Art haben hier Konjunktur; der Dalai Lama wird wie ein Gott verehrt, und viele, sich christlich nennende Theologen nennen Allah als dem Gott der Bibel gleich. Selbst bei der Einweihung des Hindutempels in Hagen vor mehreren Jahren trugen ein evangelischer und ein katholischer Theologe hinduistische Götzen vor sich her. Der allein selig machende Anspruch, die Exklusivität Jesu wird relativiert.
Christliche Mission wird fast überall vernachlässigt, weil man in den unterschiedlichen Religion nur unterschiedliche Heilswege sieht, eine Behauptung, durch die Ungezählte in die Hölle wandern.
Auch eine große Bedrängnis erleben wir bereits: Von allen Glaubensgemeinschaften sind die Christen, die am meisten verfolgte: Die Verfolgung, die die ersten Christen im alten Rom hinter sich brachten, zog sich durch die ganze Kirchengeschichte; auch in der Inquisition wurden wiedergeborene Christen verfolgt und getötet.
Heute hat sich die Verfolgung noch verschärft: In den ehemaligen Ostblockstaaten ist der Atheismus immer noch etabliert. In Russland sieht man die Evangelisationsbemühungen der Freikirchen höchst ungern.
In Indien und in Fernost gibt es von fanatischen Hindus und fanatischen Buddhisten (z. B. auf Sri Lanka) Übergriffe auf christliche Missionare.
Selbst in der laizistischen Türkei ist der Bau von Kirchen fast unmöglich. In Israel wie im gesamten Judentum sieht man der Missionierung auch dann kritisch gegenüber, wenn sie durch messianische Juden geschieht.
In Deutschland werden evangelikale Christen in einen Topf mit Fanatikern und bombenden Fundamentlalisten geworfen. Wer darauf hinweist, dass Homosexualität aus biblischer Sicht Sünde ist, riskiert, wegen Diskriminierung angezeigt zu werden; in Schweden stand ein Pfarrer eben wegen einer solchen Predigt vor Gericht.
Während die Grünen das Kopftuch als Zeichen der Glaubensfreiheit loben, sagen sie zugleich, dass Deutschland kein christliches Land sei und fordert im Zuge der staatlichen Neutralität auf, die Kreuze aus den Klassenzimmern zu entfernen.
Kriege und Kriegsgeschrei hören wir ebenfalls vermehrt: Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Menschheit kriegsmäßig nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde zur Ruhe gekommen; irgendwo auf der Welt tobte immer ein Krieg.
Als Jugoslawien auseinander brach und Serben ethnische Säuberungen durchführte, wurde die Bundesluftwaffe zum ersten Mal eingesetzt und flog Angriffe auf Stellungen der Serben. Momentan kämpfen deutsche Soldaten in Afghanistan oder sind im ehemaligen Jugoslawien als Schutzsoldaten eingesetzt. Die NATO - eigentlich ein Defensivbündnis - greift Gaddafis Stellungen in Libyen an.
Auch die Zahl der Naturkatastrophen wächst. Im Februar 1990 erlebte ich die bislang schlimmsten Stürme in Deutschland; jüngst entwurzelte ein weiterer Orkan Nadelbäume.
Erdbebenkatastrophen gibt es immer wieder: In Japan beobachten wir die Auswirkungen des bisher schlimmsten Erdbebens in der Geschichte Japans, und es steht uns auch noch Einiges bevor. Ein neues Erdbeben hat Japan erschüttert, und die A19 in Sachsen-Anhalt wurde von einem Sandsturm heimgesucht: Mindestens acht Tote und über 100 Verletzte sind die traurige Bilanz. Die Wüsten wachsen, das Klima verändert sich.
Viele Sterne fallen förmlich vom Himmel: Hochgefeierte Persönlichkeiten wie der ehemalige Verteidigungsminister zu Guttenberg sind gestürzt, und mancher Schlager-, Fernseh- oder Filmstar endete vergessen in der Gosse.
Trotz der vielen Strafgerichte, die über uns herein gebrochen sind, lassen sich die Menschen nicht warnen: Wie einst zu Noahs Zeiten essen und trinken und heiraten sie.
Kurz gefasst: Business like usual! Die Show geht weiter, nichts ändert sich, keiner fragt nach Gott. Bis dann das Endgericht über die Menschheit herienbricht. Doch wie die Feldarbeiter oder die beiden Frauen an der Mühle wird nur Einer angenommen.
Seien wir also wachsam. Lassen wir uns auf Gott ein.
Der Glaube an Jesus als ganz persönlichen Retter und Erlöser allein ist die Arche, die uns rettet.
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