Mardochai und sein Volk waren durch die Verleumdungen Hamans gefährdet gewesen, und selbst Esther, seine Nichte, wäre der Vernichtung des jüdischen Volkes nicht entkommen, wenn Haman die Oberhand behalten hätte. Jetzt hatte Mardochai die zweithöchste Position im Staate, und auch seine Nichte Esther hatte großen Einfluss auf den König, wie wir aus dem gesamten Buch Esther entnehmen können. Von einer solch hohen Position wagen die Meisten von uns nicht einmal zu träumen, auch wenn sie dort, wo sie arbeiten, die allerbesten Karrierechancen haben.
Das Buch Esther erinnert mich im Ganzen an die Situation von Bibelgläubigen in der Welt: Sie erfahren viel Verfolgung, und selbst in unserem freien Land, in der man sich im Allgemeinen immer auf die Religions-, Weltanschauungs- und Meinungsfreiheit berufen kann, wird es bekennenden Christen immer schwerer gemacht; so gilt es als politisch unkorrekt, wenn man Jesus als den einzigen Weg zum Vater bezeichnet und auf die biblische Sexualmoral auch nur ansatzweise aufmerksam macht. Wer es wagt zu missionieren, wird schnell in die Ecke von Sektierern gestellt, und die Mission unter Juden gilt selbst in sich christlich nennenden Kreisen mehr und mehr als verwerflich.
Lange Rede kurzer Sinn: Wer bibelgläubig ist, muss schon ein dickes Fell haben. Angriffe kommen aus allen Richtungen. Man bekommt schnell zu spüren, dass man für einen Spinner bzw. für einen weltfremden Fantasten gehalten wird. Die Meisten unserer Zeitgenossen haben kaum ein Problem damit, an Horoskope oder andere Zukunftsdeutungen zu glauben; selbst die Geheimdienste und die Militärs haben sich in den Zeiten des Kalten Krieges so genannten Hellsehern und Wahrsagern anvertraut, und es ist kaum anzunehmen, dass sich dies grundlegend geändert hat. Andererseits zieht man die Wunder Jesu in Zweifel, und wer an diese glaubt, wird immer öfter als Irrer belächelt.
Mardochai und sein Volk haben durch Haman selbst Verfolgung erlitten; am Ende aber war Mardochai der zweithöchste Mann nach dem König Ahasveros. Die Pracht, in der Mardochai lebte, würde selbst heute noch einigen Wohlhabenden den Neid entfachen. Inzwischen ist Mardochai selbst in die Herrlichkeit des Himmels eingegangen und hat erfahren, dass alle Pracht, aller Glanz und aller Pomp dieser Welt nicht einmal ein schwacher Abglanz dessen sind, was uns im Himmel erwartet. Ganz gleich, wie gut es uns hier auf der Erde geht, ganz gleich, wie reich und luxuriös wir leben können, wie edel unsere Speisen und wie erlesen unsere Weine sind: Im Himmel wird alles wesentlich schöner sein. Für die, die Jesus als ihren ganz persönlichen Erretter und Heiland angenommen haben, heißt es: "Das Beste kommt erst noch!" - Und dies gilt auch, wenn der Segen Gottes schon hier auf der Erde überreich fließt.
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