Enttäuscht, verzweifelt, ausgebrannt,
durchziehen zwei Freunde das staubige Land.
Die letzten Tage, ein Alptraum ohnegleichen,
ihr Glaube, ihre Hoffnung, alles musste der Verzweiflung weichen.
Was hatte ihr Glaube, ihr Leben noch für einen Sinn,
nach der Tragödie in Jerusalem – und sie statt nur dabei, voll mittendrin.
Was hatten sie nur für Pläne mit ihrem Meister, ihrem Herrn,
er war doch ihr Abend und ihr Morgenstern.
Gekreuzigt, verspottet und begraben,
anderen konnte er doch helfen, durch Wunder, Heilung, Gaben.
Er sprach von sich als Gottes Sohn,
stimmte es am Ende doch nicht und war dieser Tod sein gerechter Lohn?
Fragen über Fragen und keine Antwort für das enttäuschte Herz,
bloß weg von Jerusalem, von der bitteren Erinnerung und dem tiefen Schmerz.
So sind sie nun unterwegs nach Emmaus, zwei Jünger in ihrem tiefen Leid
und bemerken auf einmal einen weiteren Wanderer auf ihrem Weg der Einsamkeit.
„Was bekümmert euch und was schaut ihr so traurig drein?“
fragt der Neuling,- diese Frage scheint für unsere Freunde unfassbar zu sein!
„Sag bist du der Einzige, der nichts von der Tragödie gehört,
von dem Tod eines Gerechten in Jerusalem, der die Hoffnung der Menschen für immer zerstört?
Wir glaubten er sei es, auf den unsere Propheten schon vor Jahrhunderten schauten,
der Erlöser Israels, Jesus, auf den wir alle unsere Hoffnungen bauten.
Doch unsere Hoffnung ist gekreuzigt, gestorben, begraben,
nichts bleibt uns mehr von dem, wofür wir unser altes Leben aufgaben!“
Der Fremde hört still zu, ihrem Trauern und Klagen,
doch dann ergreift er das Wort, wie es scheint hat er ihnen etwas wichtiges zu sagen.
„Oh ihr Toren, zu trägen Herzens um eure Propheten zu versteh´n,
musste nicht Christus all dies erleiden, um dann in seine Herrlichkeit ein zu
geh´n?“
Und so beginnt der Fremde unsere Freunde zu unterrichten,
über all ihre Propheten, deren Verheißungen und Geschichten.
Die Jünger hören ihm gespannt und leise zu,
die Worte ihres Begleiters schenken ihnen Freude, ja sogar innere Ruh.
Es wird Abend, da kommt unsere Gruppe in Emmaus an,
die beiden Wanderer sind von dem Fremden und seinen Worten sehr angetan.
„Bitte bleibe bei uns, denn der Tag hat sich geneigt,
wir möchten gern noch mehr von dem hören, was du uns auf dem Wege hast aufgezeigt!“
Da sitzen sie nun, drei Männer im Abendrot,
ihr Gast betet und bricht vor ihren Augen das Brot.
Und da, - plötzlich erkennen sie ihn,
es ist Jesus, der ihnen erschien!
In einem Moment von unfassbaren Glück,
entschwindet „der Fremde“ und lässt zwei überraschte Wanderer zurück.
„Brannte nicht unser Herz auf dem Weg hierhin,
als er uns die Schrift erklärte, ihre Bedeutung, ihren Sinn?!
Wie haben wir ihn nicht vorher schon unterwegs erkannt,
als er uns unsere Herzen öffnete und unseren Verstand?“
So sehen wir wieder zwei Wanderer, eilend ziehen auf Israels staubigen Straßen,
zwei Freunde, die ihr Glück und die Freude ihrer Herzen kaum fassen.
Sie bringen eine frohe Botschaft ihren Freunden, der ganzen Welt,
Jesus Lebt, die Prophezeiungen haben sich erfüllt, Gott hat seinen Sohn der Menschheit vorgestellt!
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