Das Jahr 2004 bezeichnete man als das Luther-Jahr, um diesem wichtigen Reformator zu gedenken: Mit einem relativ großen Staraufgebot wurde auch das Leben Luthers verfilmt, und viele Menschen strömten damals in die Kinos. Christen wie Nichtchristen, Lutheranern wie Nichtlutheranern hat dieser Film größtenteils gefallen. Meine Tante mütterlicherseits war auch im Kino, um sich eigens diesen Film anzuschauen. Begeistert erzählte sie, dass sie, wenn sie noch jünger wäre, in die evangelische Kirche eintreten würde.
Es ist schon komisch, so dachte ich mir, wie Menschen reagieren: Wenn ihnen etwas gefällt, dann werden sie euphorisch und würden alles tun, ja wenn dies und das und jenes nicht wäre, wenn die Umstände anders wären, wenn, wenn, wenn ... Über alle diese Wenns und Abers vergisst man jedoch, worauf es ankommt: Auf Jesus Christus.
Natürlich war ich auch damals in diesem Film gewesen, und ich habe ihn mehrmals zuhause als Film angeschaut. Dieser Film hat mir einiges klar gemacht und lässt mich Luther und seine Thesen besser verstehen. Doch es geht nicht darum, Lutheraner zu werden oder nicht, es geht nicht darum, nun etwas klüger von der Geschichte reden zu können, sondern darum, um was es in diesem Film eigentlich gegangen ist: Luther hat in Erinnerung gerufen, dass wir Menschen durch Jesus Christus Rettung erfahren, also durch die gläubige Annahme Jesu als ganz persönlichen Retter und Erlöser. Wir brauchen weder Ablassbriefe noch können wir uns den Himmel mit guten Werken erkaufen. Der Glaube an Ihn, an die Schrift, genügt: Wer sich vom Blut, das Jesus für uns auf Golgatha vergossen hat, reinwaschen lässt, ist frei von seinen Sünden. Die Bekehrung zu Ihm als ganz persönlichen Heiland und Erlöser ist also ausschlaggebend.
Man darf aber hierbei nicht dem Irrtum verfallen, dass dies altersbedingt sei: Wer meint, die Bekehrung auf später verschieben zu können, weil er ja noch so jung ist, vergisst, dass wir immer nur einen Atemzug, immer nur einen Herzschlag vom Tode getrennt sind; schnell hat man die Schwelle zum Jenseits überschritten. Oft ist es ein Autounfall, vielleicht eine Krankheit, vielleicht eine Katastrophe, vielleicht ein Herzinfarkt, vielleicht sogar ein Gewaltakt. Wir wissen nicht, ob wir jung sterben oder erst im Alter. Ein Mädchen, gerade mal zehn Jahre jung - sie war ein Jahr jünger als ich - starb vor gut vierzig Jahren plötzlich und unerwartet durch einen Unfall. Mein Fahrlehrer starb plötzlich durch einen Herzinfarkt. Meine Oma mütterlicherseits legte sich abends schlafen und wachte morgens in einer anderen Welt auf. Das sind Beispiele, die sich beliebig fortsetzen lassen.
Aber auch im Alter haben wir noch die Chance, uns zu bekehren. Solange wir hier auf der Erde sind, ist Gnadenzeit. Selbst auf dem Sterbebett haben wir noch die Chance, Ihn als unseren ganz persönlichen Retter und Erlöser anzunehmen: Der Häscher am Kreuz zur Rechten Jesu hat dies quasi in allerletzter Sekunde getan.
Wir dürfen uns aber auch nicht mit den Umständen heraus reden. Was ist denn schon die Meinung unserer Kollegen, Nachbarn, Freunde, Familie, wenn es um unsere eigene Ewigkeit geht? Es ist besser, all seine Freunde und selbst seine Familie zu verlieren als in die ewige Verdammnis zu kommen.
Bekehrung, das ist etwas, das wir nicht aufschieben dürfen. Wer es noch nicht getan hat, aber ehrlichen Herzens Jesus als seinen ganz persönlichen Erretter annehmen möchte, kann dieses Gebet sprechen:
"Herr Jesus: Ich habe eingesehen, dass ich ein Sünder und deshalb verloren bin. Deshalb bitte ich Dich, in mein Herz zu kommen und mich in Deinem Blut, das Du für mich auf Golgatha vergossen hast, reinzuwaschen. Verändere mich so, wie Du mich haben möchtest. Habe Dank, dass ich von nun an ewig mit Dir leben darf und gerettet bin. In Jesu Namen, Amen."
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