Heutzutage setzen sich viele Menschen – Christen und Nichtchristen – für „Umweltschutz“ ein. Angesichts der ökologischen Krise ist dies verständlich und begrüßenswert. Wie aber verhalte ich mich als Christ gegenüber der Schöpfung? Nennt uns Gottes Wort selber Richtlinien, die wir auch heute umsetzen können? Ja, und ich fasse sie wie folgt zusammen:
1. Weil ich Gott liebe, liebe ich auch die Schöpfung: die Tiere, die Pflanzen, die Flüsse, die Seen - alles, was Gott geschaffen hat. Ich liebe die Schöpfung um Gottes willen und um ihrer selbst willen, nicht um meines eigenen Vorteils oder meiner eigenen Gesundheit willen. Dabei erkenne ich freilich auch, dass ich auf die Erhaltung der Schöpfung angewiesen bin, wenn ich selbst überleben will.
2. Ich möchte die Schöpfung verwalten und nicht zerstören, so wie es der Menschheit ursprünglich von Gott aufgetragen war. Weil ich sie nicht zerstören will, versuche ich, so schonend wie möglich mit ihr umzugehen.
3. Ich möchte Stimme für die "seufzende Kreatur" - gerade auch für die Tiere - sein, die selbst nicht reden können und die warten, "dass Gottes Kinder offenbar werden" (Römer 8,19).
4. Ich versuche, einen möglichst einfachen Lebensstil zu praktizieren aus Rücksicht auf die knapp werdenden Schöpfungsgüter und die Not der Hungernden. Ich plane mein Leben so, dass ich das habe, was ich wirklich zum Leben brauche, aber einen etwaigen Überfluss an Notleidende abgebe. Falls ich ein Unternehmer bin, wirtschafte ich so, dass ich durch sinnvolle Investitionen Betrieb und Arbeitsplätze erhalte und nicht durch maßloses Jagen nach Profit zum Diener des Mammons werde (vgl. Matthäus 6,19ff. u.a.).
5. Ich versuche, beispielhaft zu leben, in meinem eigenen Bereich mit einem verantwortlichen Leben zu beginnen und andere - auch Politiker - auf ihren Erhaltungs- und Verwaltungsauftrag gegenüber der Schöpfung hinzuweisen.
6. Bei alledem weiß ich, dass ich mir durch gute Werke (auch durch das gute Werk eines "einfachen Lebensstils") nicht den Himmel verdienen kann, sondern dass die guten Werke Früchte meines Glaubens sind. "Denn es gibt hier keinen Unterschied: Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit verloren, die Gott ihnen zugedacht hatte, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist" (Römer 3, 23 f.). Ich betreibe also „Umweltschutz“ (oder richtiger: Schöpfungsschutz), ohne daraus eine neue Ideologie zu machen (wie es heute leider oft geschieht).
7. Ich betreibe Schöpfungsschutz im Bewusstsein, dass dieser Welt kein ewiger Bestand verheißen ist (Matthäus 24,35; 1. Korinther 7,31; Offenbarung 21,4). Und doch setze ich mich im Bereich des Vergehenden und „Vorletzten“ für das ein, wofür mir Gott noch einen Auftrag zuteilt.
Bäume, die in den Himmel wachsen, wachsen nur so weit, wie der Himmel es ihnen erlaubt. Doch wie lange noch erlaubt es ihnen die Erde zu wachsen? So könnte man angesichts der „ökologischen Krise fragen. Doch Gott sei Dank: Der HERR hat auch diese Entwicklung in Seiner Hand. Er möge uns auch in diesen Fragen beistehen und Veränderung unserer Herzen schenken.
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