Seit einiger Zeit fällt mir auf, dass die russlanddeutschen Christengemeinden bei uns wachsen. Das freut mich natürlich, denn Deutschland braucht - wie jedes andere Land auch - wiedergeborene Christen; dabei spielt ihre Herkunft nicht die geringste Rolle. Ich wünsche mir, dass ein solches Wachstum noch stärker voranginge.
Doch in diese Freude mischt sich auch ein Wermutstropfen: Viele russlanddeutsche Christen gehörten bereits in Russland zu Christus. Die logische Folge davon ist bedauerlicherweise, dass die Zahl der wiedergeborenen Christen in Russland schwindet.
Aber auch durch die Verfolgungen in der muslimischen Welt kommt es in diesen Gegenden zur Flucht von Christen in das sichere Ausland. Selbstverständlich möchte ich diese Verfolgungen nicht, und ich heiße die verfolgten Christen hier in brüderlicher Liebe herzlichst willkommen, doch auch hier bedeutet dies, dass in jenen Ländern die Zahl der Christen schwindet. Dasselbe lässt sich über andere diktatorische Länder - vor allem der noch sozialistisch-kommunistischen - sagen.
Dabei brauchen auch diese Länder wiedergeborene Christen, die zum Segen für die jeweiligen Staaten und Gesellschaften gesetzt sind. Wie einst die Hugenotten, die von Frankreich nach Großbritannien emigrierten, für die Insel zum ökonomischen Erfolg wurden, so sorgen wiedergeborene Christen dafür, dass eine Gesellschaft prosperiert.
Je mehr weiße Flecken es auf der Landkarte gibt, je mehr Gebiete und Staaten ohne Christen leben, umso düsterer sieht es in diesen Gesellschaften aus. Vor allem ist es ja kein zahlenmäßiges christliches Wachstum, wenn sich christliche Gemeinden hier und da verstärken, wenn woanders Christen in derselben oder sogar in einer noch grösseren Anzahl fehlen.
Daher ist die Mission ja auch so ungeheuer wichtig. Aus eben diesem Grund schicke ich Briefe an meine noch unbekehrten Freunde und Verwandten und statte diese Briefe mit Traktaten aus. Auch wenn ich einen Leserbrief via Schneckenpost schreibe, füge ich natürlich ein Traktat bei. Zudem sammle ich Briefmarken, Ansichts- und Telefonkarten sowie ausländische Münzen für die Karmelmission, die durch den Verkauf einen Teil ihrer wichtigen Arbeit finanziert, und - soweit möglich - unterstütze ich einen Freund mit christlicher Literatur, der sie dann verteilt.
Einmal habe ich selbst drei christliche Kinderbücher geschenkt bekommen: Eines habe ich bei der Tafel, eines in der Kleiderkammer und eines in einer Kirche, die Buchspenden annimmt, ausgelegt. So versuche ich, dass sich das Evangelium verbreitet.
Sicher ist das alles Andere als ein großer Beitrag, und sicher kann ich da noch weitaus mehr tun. Ganz gleich aber, wie groß unser Beitrag sein mag, so ist er immer wichtig und wird bei Gott hoch angerechnet. Selbst "Kleckerbeträge" für die Mission summieren sich und sind eine große Hilfe. Und auch der, der "nur noch" für die Mission beten kann, leistet schon Gewaltiges.
Ich würde mich freuen, wenn es noch mehr Arbeiter in der Ernte gäbe: Auch wenn es "nur" ein paar Traktate sind, die man weitergibt, auch wenn es "nur" ein kleiner Beitrag für die Mission ist oder "nur" ein kurzes Gebet: Gemeinsam mit Christus schaffen wir das!
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