Zugegeben: Dieser Slogan wurde eigens für eine große deutsche Tageszeitung kreiert, die damit ihr hohes Niveau dokumentierte. - Doch mich erinnert diese Schlagzeile daran, wer die Bibel liest. Anders als der Zeitgeist glauben machen will, sind es nicht Ewig-Gestrige oder Tagträumer, die die Bibel lesen. Um das Wort Gottes - das nämlich ist die Bibel! - verstehen zu können, muss man sich schon Gedanken machen. Zwar ist sie so einfach geschrieben, dass sie selbst ein Kind verstehen kann, doch ihr Inhalt ist gleichzeitig so tiefgreifend, dass man nicht umhin kommt, darüber gründlich nachzudenken.
Die Weisheit Salomos war schon damals sprichwörtlich: Die Königin von Saba, die sicherlich selbst viele Gelehrte an ihrem Hof hatte, kam eigens angereist, um vom Tiefgang salomonitischer Gedanken zu profitieren; sie hätte den weiten Weg und die beschwerliche Reise sicher nicht aufgenommen, wenn sie nicht davon überzeugt gewesen wäre, dass sich dieser Weg lohnt: Letztendlich war sie darüber überrascht, dass Salomo sogar noch eine wesentlich grössere Weisheit hatte als die Gerüchte sagten.
Wie großartig die biblische Wahrheit ist, zeigt sich auch in der Tatsache, dass die Zehn Gebote in wesentlichen Teilen in unser Strafgesetz eingegangen sind: Das Gebot "Du sollst nicht töten!" findet seinen Niederschlag in den Tötungsdelikten unserer Strafgesetzgebung wie Körperverletzung mit Todesfolge, Totschlag, Mord und Raubmord. Das Gebot "Du sollst nicht stehlen!" umfasst die Eigentumsdelikte. Das Gebot "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden!" findet seinen Niederschlag in den Paragrafen über Verleumdung, Rufmord und übler Nachrede.
Unser Strafgesetzbuch ist kompliziert, sodass es von Experten geschrieben und interpretiert wurde. Trotzdem gab mancher Richter den ein oder anderen Fall an ein Bundesgericht, damit ein Grundsatzurteil gefällt werden konnte. Die Zehn Gebote dagegen sind leichtverständlich: Charles de Gaulle, der einstige französische Präsident, sagte: "Die Zehn Gebote sind deshalb so einfach, weil keine Experten daran beteiligt waren." Gott jedoch war und ist der Experte und möchte, dass Er von jedem verstanden wird.
Auch die Sozialgesetzgebung ist im Wesentlichen auf biblische Gebote zurückzuführen; schon das Alte Testament kennt die Versorgung von Witwen und Waisen. Jesus sprach bei den Nackten, Dürstenden und Hungernden von den Geringsten Seiner Brüder. Aus der Apostelgeschichte wissen wir, dass es Armenpfleger gab, die eigens für die Bedürftigen sorgten.
Aber nicht nur diese Gebote zeigen Weisheit: Gott warnt uns an verschiedenen Stellen vor den verschiedenen Formen der Zukunftsdeuterei und der Geisterbeschwörung. Heutige Neurologen und Psychiater bestätigen, dass Viele, die sich mit okkulten Praktiken beschäftigt haben, oft an Depressionen und Psychosen leiden.
Wer biblische Maßstäbe umsetzen möchte, der muss ohnehin das Hirn einschalten: Es ist doch einem Nackten nicht dadurch geholfen, wenn ich ihm Kleidung in die Hand drücke, die ihm beim besten Willen nicht passt, und man tut keinem Hungernden einen Gefallen, wenn man ihm Nahrungsmittel gibt, gegen die er aufgrund einer Krankheit allergisch ist. Das sind zwar recht einfache Beispiele, aber sie verdeutlichen, dass Hilfe nicht nur mit dem Herz, sondern auch mit dem Verstand gewährt werden muss.
Der Arzt Albert Schweitzer hat seine christliche Verantwortung gegen Kranke in die Tat umgesetzt: Ohne seinen Verstand und seine profunden medizinischen Kenntnisse hätte er ihnen nicht einmal ansatzweise helfen können. Wirkliche Hilfe muss soweit als möglichst Hilfe zur Selbsthilfe sein, wenn sie Sinn machen soll. Aber jede Hilfe zur Selbsthilfe kann nur dann gewährleistet werden, wenn sie durchdacht ist.
Die Umsetzung biblischer Gebote bedarf sowohl des gläubigen Herzens als auch des von Gott mit gegebenen Verstandes: Beides gehört untrennbar zusammen. Nicht vergessen werden darf, dass wir nach Gottes Ebenbild geschaffen sind. Wenn wir das wirklich glauben, dann setzen wir auch sehr viel daran, an Wissen und Weisheit zu wachsen und unsere intellektuellen Fähigkeiten zur Blüte zu entwickeln.
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