Denn die Gerechten werden im Lande wohnen, und die Frommen werden darin bleiben;
aber die Gottlosen werden aus dem Lande ausgerottet, und die Verächter werden daraus vertilgt.
Sprüche 2, 21-22
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Menschen versuchen immer, ohne Gott eine gerechte Welt aufzubauen: Gelungen ist das jedoch nie! - Das zeigt nicht nur der Zusammenbruch des Ostblocks, das zeigt nicht nur der Zerfall des ehemaligen Jugoslawien, das zeigen nicht nur die Zusammenbrüche der ehemaligen Militärdiktaturen in Mittel- und Südamerika; auch in unserem freiheitlichen System lässt Vieles zu wünschen übrig, und wir müssen erkennen, dass trotz der allgemeinen Steigerung des Wohlstandes die Probleme gestiegen sind: Die Jugend - so eine Studie - wird in Deutschland immer unglücklicher, und viele Kinder und junge Menschen haben das Gefühl, ohne echte Perspektive zu sein. Ihre Einschätzung ist dabei nicht unbedingt unrealistisch: Wer in einem sozialen Brennpunkt einer Stadt lebt, hat es äußerst schwer, eine Berufsausbildung oder gar eine Arbeitsstelle zu finden.
Das gilt auch für viele Langzeitarbeitslose: Je länger sie "raus" sind, um so schwieriger ist es für sie, wieder eine Festanstellung zu finden, und wenn sie dann doch einen Arbeitsvertrag bekommen, handelt es sich oft genug um prekäre Arbeitsverhältnisse wie Mini- und Aushilfsjobs, und selbst bei einer Vollzeitstelle sind immer mehr Menschen gezwungen, mit Hartz IV aufzustocken, weil sie zu wenig verdienen. Das gilt auch dann, wenn sie alleine leben und sehr sparsam sind.
Dabei sind das nur sehr wenige Beispiele für eine Liste, die man schier endlos lang ergänzen könnte: Es sei ergänzend nur die Vereinsamung älterer Menschen genannt, die selbst auf dem Land immer mehr zunimmt. Die Frage, wohin dies führt, ist relativ schnell gefunden: In die Katastrophe, und das ist kein flacher Zynismus, denn die Warnsignale sind ja schon längst da. Die Sozialkassen befürchten, in Zukunft zusammen zu brechen, weil die demografische Entwicklung zwangsläufig dazu führt, dass Betriebe keine Nachwuchskräfte mehr finden. Die Zahl von Depressionen steigt, und auch andere seelische Erkrankungen werden zu regelrechten Volksseuchen. Relativ kurzfristig gehaltene Zeitarbeitsverträge mit der Option, vorzeitig gekündigt werden zu können, hindert Viele daran, eine Familie zu gründen. Grössere Investitionen wie eine neue Einrichtung oder gar der Bau eines Hauses bleiben aus und schaden bereits mittelfristig die Wirtschaft.
Doch alle Probleme, die wir insbesondere in sozialer und menschlicher Hinsicht haben, liegen doch an einem: Wir schauen nicht auf Gott, wir fragen nicht mehr nach Seiner Gerechtigkeit und Seinem Willen. Genau wie einst Adam und Eva bilden wir uns ein, aus eigener Kraft klar zu kommen, obwohl die Menschheitsgeschichte zur Genüge zeigt, dass dies gründlich schief gegangen ist und schief geht. Selbst diejenigen, die es zu Wohlstand und Reichtum gebracht haben und sich alles leisten können, was man für Geld kaufen kann, spüren eine innere Leere. Sogar Superstars, die von allen bejubelt werden, klagen über das Gefühl der Einsamkeit, der Leere, der Sinnlosigkeit. So bedauerlich, wie es ist, so nimmt es doch nicht Wunder, dass es unter Prominenten eine bedrückende Zahl von Selbstmorden gibt. Welche Verzweiflung steckt hinter jedem einzelnen Akt der Selbsttötung?
Aus diesen Gründen ist es sicher alles Andere als ein Fehler, wenn wir uns wieder auf Gott besinnen und nach Seinem Willen fragen, wenn wir wieder Sein Wort lesen und Seine Gebote anwenden. Gott garantiert uns deshalb zwar keinen Wohlstand hier auf dieser Erde, und wir werden deshalb nicht unbedingt Karriere machen, denn Gott stellt jeden Einzelnen von uns dahin, wo er ihn braucht. Das kann zwar an der Spitze eines Konzerns oder als Filmstar sein, muss aber nicht. Es kann auch sein, dass Gott uns in die Arbeitslosigkeit stellt, Krankheiten zulässt oder andere Schicksalsschläge, doch wir gehen, wenn wir nach Seinem Willen fragen, ganz anders damit um. Derjenige, der ganz oben steht, weiß als Bibelgläubiger, dass er trotz seines Reichtums von Gottes Gnade abhängig ist, und der Arme darf erfahren, dass Gott bei ihm auch in der grössten Not bleibt.
Vor allem weiß ich als Christ, dass mein Leben nicht vergebens und nicht wertlos ist, auch wenn ich nach menschlichem Ermessen zu den Verlieren gehören sollte. Gottes Maßstäbe sind Andere, Gottes Mathematik folgt anderen Kriterien und führt deshalb zu anderen, gerechteren Ergebnissen. Und selbst in der Midlife-Crisis - von einigen Menschen etwas ironisch, aber sicher nicht ganz unrichtig auch als die Mitleids-Krise bezeichnet - weiß man, dass Karriere, Vorsorge und andere Äußerlichkeiten nicht alles sind. Auch diejenigen Glaubensgeschwister, die - Gott sei wirklich Dank dafür! - hier auf der Erde überreich mit Glück gesegnet sind, wissen: Das Beste kommt sowieso erst noch!
Es ist aber auch für diejenigen tröstlich, denen rein menschlich gesehen das Pech an den Fingern zu kleben scheint. Was nützt denn schon ein Himmelbett in einer Luxusvilla? Am Ende wird man ohnehin mit dem Sarg hinaus getragen. Da ist es gut zu wissen, dass der Tod für die Geretteten, also Christgläubigen, die Tür zum Vaterhause ist, in der es weder Leid noch Geschrei, weder Krankheit noch Tod gibt.
Die Gottlosen hingegen gehen auf ewig verloren, ganz gleich, was und wieviel sie hier auf der Erde besessen haben. Deshalb bin ich nicht eifersüchtig auf die Gottlosen, mögen sie auch scheinbar alles haben. Das Wichtigste allerdings haben sie nicht: Rettung, die nur durch Jesus kommen kann. Deshalb gebe ich gerne Schriften weiter, denn wenn der ein oder andere gerettet wird, dann geschieht dies zur grösseren Ehre Gottes. Und das erfreut die Herzen derer, die an Jesus glauben, schon im Hier und im Jetzt!
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