Zu Ende ist der Bau! Das erste Schiff
ist nun bereit. Für viele - kein Begriff.
Jeder hat Platz darin. Ein jedes Tier
kennt seine Futterkrippe, sein Revier.
Welche Gesellschaft nach dem Archebauen!
Da ist der alte Noah mit der Frau,
die jungen Söhne und auch deren Frauen,
die vielen Tiere machten auch Radau.
Da ist der Windhund, er ist schnell im Laufen
und weit voraus den andern, siehe her!
Und dann die Schnecke, sie ist oft am Schnaufen
und kommt den andern langsam hinterher.
In der Gemeinde gibt es auch nicht selten
Menschen, die gerne schnell sind vorneweg,
und andere, genau so viel sie gelten,
wenn sie auch langsam gehen ihren Weg.
Und doch gehören beide sie dazu,
sind Gotteskinder, so wie ich und du!
Da ist der Löwe mit den starken Pranken,
wie mächtig, majestätisch ist sein Haupt!
„König der Tiere“ - man den Löwen nannte,
er wähnt sich als der Stärkste überhaupt.
Und dann die kleine Maus, die leise piept
und um die Ecken huscht, wie’s ihr beliebt.
Menschen mit starken Führungsqualitäten
und schwache Menschen, die nur still und scheu
ausüben mancherlei Aktivitäten,
doch tun sie es gewissenhaft und treu, -
in der Gemeinde sind sie doch zusammen.
Fürwahr, nicht ihre Stärke rettet sie,
dies „In-der-Arche-sein“ löscht alles Bangen
und gibt Geduld, und Kraft, und Energie.
Da ist die Nachtigall. Mit ihrer Stimme,
begeistert sie wohl jeden, der‘s begreift,
denn früh am Morgen hört man schon ihr Singen.
Und dort der Spatz, der doch nur herbe pfeift.
Es wirkt ein jeder wohl auf seine Weise
und an der Vielfalt freut sich Gott der Herr.
Wollen mit unsern Gaben Ihn hochpreisen,
in der Gemeinde singen schön und gern!
Da ist mit rauer Haut der Elefant,
an seiner Haut scheint alles abzuprallen.
Er ist recht groß, mit massiger Gestalt
und wo er hintritt, da ist‘ s aus mit Allem.
Aber es gibt auch noch das zarte Reh,
es ist so leicht gekränkt und so verletzlich,
so ängstlich ist es und so richtig scheu,
es ist empfindsam und auch recht zerbrechlich.
Menschen mit einem dicken rauen Fell,
und die, die eine dünne Haut besitzen, -
leben bei Gott zusammen generell,
in einem Schiff sie dort beisammensitzen.
Wie massig, unempfindlich manche sind,
wie schnell verwundet und verletzt die andern,
doch wenn der Herr in Seine Hand sie nimmt,
so führt Er sorgfältig sie miteinander.
Da ist die Eule, die so weise scheint.
Und dort das Schaf, es wird für dumm gehalten,
weil es den Mund nicht auftut, wie man meint,
es wehrt sich nicht, es braucht nicht festgehalten.
In der Gemeinde leben, so Gott will,
die Eine voller Weisheit und Erkenntnis.
Die andere, die schweigsam sind und still,
hält man für dumm. Das ist ein Missverständnis.
Er sieht das Herz an und Er hat an allen,
die in der Arche leben, Wohlgefallen!
Da ist der Pfau in seiner Farbenpracht,
mit seinem wunderbaren Federkleide,
dies ziehet auch ein jeder in Betracht.
Er geht so stolz umher, um sich zu zeigen.
Und dort die Ratte, grau und unansehnlich.
Gar viele Menschen ekeln sich vor ihr.
So ist es auch in der Gemeinde ähnlich:
der eine - stolz, der andre - ohne Zier.
Ein mancher kann so recht zur Geltung bringen
die Gaben, die ihm doch der Heiland gab.
Der andere vergleicht, vor allen Dingen,
sich mit der Ratte, die ja niemand mag.
Gott mag sie und Er lässt sie überleben
in Seiner Arche. Da ist echtes Leben!
Nicht unsre Vorzüge und Qualitäten
sind es, die unsren Menschenseelen retten.
Was uns zugrunde richtet - sind nicht Schwächen
und auch nicht Fehler, die ins Auge stechen.
In der Gemeinde kann man überleben,
und außerhalb - zugrunde gehen eben.
|