Schon in der Schule gibt es Fächer, die wir nicht so sehr mögen und um die wir uns am Liebsten drücken würden: Bei mir waren es Mathematik, Physik, Chemie und Sport. Leider ist es so, dass auch im Berufsleben oder im Haushalt Arbeiten von uns zu erledigen sind, die wir weniger gern machen oder wir haben es mit Kollegen, Kunden, Lieferanten oder Nachbarn zu tun, denen wir am Liebsten aus dem Wege gingen. Selbst in Vereinen, in denen wir eigentlich unser Hobby pflegen und deshalb gerne hingehen, gibt es Dinge, die wir nicht so sehr mögen und die wir am Liebsten ausklammern würden.
Das ist auch bei der Reich-Gottes-Arbeit so: Wir sollen ja das Evangelium weiter geben, und dabei begegnen uns natürlich Menschen, die wir nur sehr schwer oder sehr ungern ansprechen. Oder es sind in der Gemeinde Arbeiten zu verrichten, die niemand gerne tut, die aber erledigt werden müssen. Vielleicht wird im Haus- oder Bibelkreis ein Thema angesprochen, dass bei uns Unbehagen auslöst, sei es durch eine schlechte Erfahrung, sei es durch eigene Schuld oder aus anderen Gründen.
Bei Gott gibt es aber keine halben Sachen: Genauso wenig, wie man ein bisschen schwanger sein kann, genauso wenig können wir ein bisschen Christ sein, und genauso, wie es keinen Sinn macht, ein Auto nur zur Hälfte zu reparieren, macht es auch keinen Sinn, im Reich Gottes eine halbe Arbeit zu machen. Im letzteren Fall ist es sogar noch wichtiger.
Das wussten auch die Kinder Israels: So heißt es deshalb im obigen Vers, dass die Kinder Israel alles taten, was der Herr dem Mose geboten hatte. Dabei mussten sie auch Dinge tun, die ihnen weniger angenehm waren. Gerade eine vierzigjährige Wüstenwanderung ist nicht sonderlich angenehm, weil man Hitze und Sand ausgesetzt ist. Die Wüstenwanderung setzte sogar sehr viel an Gottvertrauen voraus, denn in einer Wüste lässt sich nur sehr wenig Nahrung finden, und der Wassermangel ist ein außergewöhnlich großes Problem. Wenn Gott uns eine Aufgabe gibt, dann setzt das oft auch bei uns sehr viel Glauben voraus; manchmal ist dieser Glaube, den Gott uns abverlangt, eine sehr große Herausforderung.
Gott bringt uns oft auch an die Grenzen unserer Fähigkeiten, und es gibt nicht wenige Situationen, in denen wir über uns heraus wachsen müssen, wenn wir Seine Anweisungen ausführen wollen. Aber Gott lässt uns niemals im Stich und sorgt dafür, dass das, was wir für Ihn tun sollen, auch vollbringen können. Das ist natürlich auch immer eine Vertrauensfrage an uns und damit auch eine Frage an unseren Gehorsam.
Es ist vergleichbar mit den Befehlen der Einsatzleitung bei der Feuerwehr oder im Katastrophenschutz: Diejenigen, die an vorderster Front stehen, müssen auch darauf vertrauen können, dass die Einsatzleitung alles im Blick hat und deshalb die richtigen Entscheidungen trifft. Bei Gott können wir sicher sein, dass Er niemals die falschen Entscheidungen trifft, denn Er weiß alles und bezieht jedes auch noch so kleine Detail mit ein.
Gott hat mit uns auch keine halbe Sache gemacht: Er gab sogar Seinen eingeborenen Sohn dahin, damit wir gerettet werden können. Jesus war auch ganz gehorsam und nicht nur 99,99999 Prozent. Deshalb sollen wir uns in der Reich-Gottes-Arbeit richtig engagieren und nicht nur ein wenig.
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