Gemeinde

Artikel verschiedener Autoren über den biblisch-christlichen Glauben

Tagesleitzettel - die tägliche Bibellese vom 19.03.2024

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Zu Gott im Gebet rufen

Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. HERR, höre auf meine Stimme, laß deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens!

Psalm 130,1-2

Aus tiefer Not schrei ich zu dir,
Herr Gott, erhör mein Rufen.
Dein gnädig Ohr neig her zu mir
und meiner Bitt es öffne;
denn so du willst das sehen an,
was Sünd und Unrecht ist getan,
wer kann, Herr, vor dir bleiben?

Frage: Was tust Du, wenn es Dir - warum auch immer - sehr schlecht ergeht? Sehnst Du dich nicht gerade dann nach einer Glaubenserfahrung?

Zum Nachdenken: Wenn Dich irgendwann einmal irgendetwas bedrückt, Dein Leben schwer macht oder Dein Gewissen ist durch irgendetwas belastet, dann bring es ohne lange zu warten zum Kreuz Jesu Christi. Übergib es Jesus Christus, wenn Du zu ihm sprichst. Er hört Dir zu und möchte Dich erquicken, Dich stärken und erfreuen. Jesus vergibt sehr, sehr gerne und Du kannst buchstäblich fröhlich Deine Straße weiter gehen. Probiere es einfach einmal aus und nimm Jesus bei seinem Wort. Auf IHN kannst Du dich immer verlassen.

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Inhalt

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Älteste und Bischöfe



Derhalben ließ ich dich in Kreta, daß du solltest vollends ausrichten, was ich gelassen habe, und besetzen die Städte hin und her mit Ältesten, wie ich dir befohlen haben;...

Titus 1, 5-8 (Luther 1912)


Paulus hat Titus in Kreta gelassen, dass Titus in allen Städten Kretas Älteste einsetzt: Diese sollen untadelig sein, Mann einer einzigen Frau, gläubige Kinder haben: Die Kinder der Bischöfe dürfen nicht im Ruf stehen, liederlich oder ungehorsam sein. Damit zeigt sich, dass ein Bischof erst einmal bei sich zuhause dafür sorgen muss, dass alles mit rechten Dingen zugeht: Geht zuhause alles drunter und drüber, dann wirkt er vor der Gemeinde unglaubwürdig. Ein Bischof ist ja immer auch Seelsorger, der die Menschen gerade zu einer gesunden, gedeihlichen Familienführung anhalten soll; das kann er aber nicht, wenn er selbst außer seiner eigenen Ehefrau noch Konkubinen hat. Und was halten wir von einem Bischof, dessen Kinder liederlich leben, die nicht hören können, die wild sind und ganz offen sündigen? Wer seine Kinder nicht zu einer christlichen Lebensführung anleiten kann, der kann auch die Gemeinde nicht dazu anleiten.

Ein Bischof muss auch untadelig sein: Das bedeutet nicht, dass er fehlerfrei ist und bar jeden Irrtums, denn auch er ist nur ein Mensch, doch er muss durch seine Lebensführung zeigen, dass er es ernst meint mit Gottes Geboten. Eine leichtfertige Lebensführung widerspricht ja der Lehre Jesu. Wer selbst keine Disziplin hat, kann sie schwerlich von Anderen einfordern.

Als Ältester ist man zugleich ein Haushalter Gottes: Man hat mit den vorhandenen Gaben und Mitteln sorgsam umzugehen; letztendlich kann man jeden Cent nur einmal ausgeben. Wer es nicht versteht, mit den vorhandenen Mitteln vernünftig umzugehen und die Prioritäten richtig zu setzen, handelt unvernünftig. Das ist vergleichbar mit einer Hausfrau, die sich zwar außergewöhnlich teuere Schuhe und Kleider kauft und zugleich vergisst, für Lebensmittel zu sorgen. Kein Gastronom würde einen Koch einstellen, der die Zutaten für die Speisen verplempert. Kein Unternehmen kann es sich auf Dauer leisten, einen Einkäufer zu haben, der schlechteste Qualitäten zu höchsten Preisen bestellt.

Auch Eigensinn und Jähzorn passen nicht zum Amt des Ältesten: Schließlich muss er mit Menschen umgehen, mit ihnen zusammen im Team arbeiten, sie führen, sich beraten lassen und sich auf die Nachfolge Jesu konzentrieren. Wer nur das tut, was in seinem Eigensinn ist, der handelt egoistisch.

Jähzorn ist ohnehin eine schlimme Untugend: Wer jähzornig ist, ist in aller Regel auch cholerisch; wie ein kleines, verwöhntes Kind möchte der Jähzornige nur haben. Jähzorn und Eigensinn sind daher siamesische Zwillinge und münden in die Streitsucht, die sich kontraproduktiv auswirken: Niemand möchte etwas mit einem Streithahn zu tun haben, dem es nur darum geht, Recht zu behalten und den Anderen zu blamieren.

Ein Bischof, der ein Säufer ist, gibt ein besonders trauriges Bild ab. Aus Erfahrung weiß ich, dass Säufer oft ihre Beherrschung verlieren, und wer in die Alkoholabhängigkeit abgerutscht ist, der ist nicht frei für verantwortungsvolle Aufgaben. Harald Juhnke, der selbst alkoholkrank war, war am Höhepunkt seiner Karriere unzuverlässig: Eine Theaterregisseurin musste die Titelrolle des Theaterstückes "Der Hauptmann von Köpenick" selbst spielen, weil Harald Juhnke - ein ansonsten begnadeter Entertainer und Schauspieler - durch seine Trunksucht ausgefallen war.

Auf geistlicher Ebene ist dies noch weitaus fataler als in einem Kulturbetrieb, hier geht es doch um das Heil der Seelen, für die ein Bischof verantwortlich ist. Ein Bischof muss ja auch Predigten halten können: Welchen Eindruck würde es machen, wenn er von der Kanzel lallend zu seiner bzw. zu seinen Gemeinden sprechen würde? Und was würde ein Priester, ein Pfarrer von einem Vorgesetzten halten, dessen Kommen man zehn Meilen gegen den Wind am Alkoholgeruch erkennt?

Es steht einem Bischof nicht an, schändlichen Gewinn zu suchen. Sicher kann und darf ein Bischof dafür sorgen, dass die Gemeinde, der Sprengel, die Diözesse, das Bistum, die Orts-, Landes- oder Nationalkirche, die Kontinental- oder Gesamtkirche genügend Einnahmen hat, um ihre Aufgaben zu erfüllen, und es ist berechtigt, wenn er dafür sorgt, selbst über genügend materielle Mittel zu verfügen, um seinen Aufgaben gerecht zu werden und seine Familie ernähren zu können. Essen muss bei jedem auf den Tisch, wir alle brauchen Kleidung und Unterkunft, und Kinder, die in die Schule gehen, benötigen dafür Hefte, Bücher, Schreib- und Malutensilien. Das geht uns allen so. Es macht aber einen Unterschied, ob wir das Geld auf ehrenwerte Weise erhalten und damit vernünftig umgehen oder ob wir stehlen, betrügen oder es durch Unternehmungen "verdienen", die im Widerspruch zur biblischen Lehre stehen. Grob ausgedrückt macht es keinen Sinn, gegen das Laster zu predigen, wenn man durch Beteiligungen an pornografischen Verlagen seinen Lebensunterhalt bestreitet. - Man möge mir diesen krassen Vergleich verzeihen, doch er bringt es auf den Punkt.

Ist er dagegen gastfrei, gütig, besonnen, gerecht, fromm und enthaltsam, dann kommt er seinem Amt sehr gut nach. Wenn mich als einfacher Christ jemand besucht, dann biete ich ihm Tee, Kaffee oder Wasser an, und wenn ich gerade beim Mittag- oder Abendessen bin, dann ist es für mich selbstverständlich, ihm auch eine Portion anzubieten. Dabei geht es ja nicht um ein Festessen, nicht um riesige Bankette, sondern darum, fähig zu sein, mit Anderen teilen zu können und jemanden das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Bei einer Tasse Kaffee und ein paar einfacher Plätzchen redet sich leichter als wenn man bloß auf die Uhr guckt und hofft, dass der Besuch endlich wieder geht.

Güte ist ein weiterer, wichtiger Aspekt. Wer nicht gütig sein kann, dem nimmt man auch keine noch so gute Predigt über Nächstenliebe ab. Bei einem Urlaub in einem Kloster im Südschwarzwald lernte ich einen Abt kennen, der sehr gute Predigten halten konnte, die man so hätte drucken können, um Priester im Predigtdienst auszubilden; bedauerlicherweise war sein Verhalten das krasse Gegenteil dessen, was er sagte. So sprach er in seinen Predigten beispielsweise von Respekt und verstand es dann in Seelsorgegesprächen, Menschen vor den Kopf zu stoßen und regelrecht herunter zu putzen. Wie viel mehr ist da Warmherzigkeit, die Fähigkeit, sich in die Sorgen und Nöte eines Anderen hinein versetzen zu können und hilfsbereit zu sein. Zudem nimmt Güte den Anderen ernst; sie ist also nicht von oben herab, sondern unterhält sich auf Augenhöhe. Wirkliche Güte ist das Gespräch mit offenen Armen.

Auch Besonnenheit ist wichtig für dieses verantwortungsvolle Amt: Wer führt - und das tun ja Bischöfe -, muss allein schon aufgrund der damit verbundenen Verantwortung besonnen sein, um richtige Entscheidungen auch und vor allem in Stresssituationen treffen zu können. Wer besonnen ist, der ist überlegt, der geht rational an eine Sache heran, der wiegt die Vor- und Nachteile ab und erkennt sowohl Chancen als auch Risiken.

Gerechtigkeit ist ebenso wichtig: Man darf als Vorgesetzter - und das ist ein Bischof - nicht mit zweierlei Maß messen. Die "Politik Liebling" schafft Cliquen- und Vetternwirtschaft, was zu Frustrationen führt und auch dazu, dass Begabungen sich nicht zum Wohle der Gemeinde und der Menschen entwickeln können. Gerechtigkeit beinhaltet aber auch, Lob und Tadel im rechten Maß einem Einzelnen, einer Gruppe zu geben und dabei alle nach denselben Prinzipien zu behandeln. Vereinfacht ausgedrückt ist es ungerecht, dem Einen zum Geburtstag zu gratulieren und den Anderen einfach so zu übergehen. Wie würden Sie sich fühlen, wenn man ihnen wegen Nichtbenutzung der Parkuhr den Führerschein entziehen würde, einem Raser aber, der mehrere schlimme Unfälle mit Schwerstverletzten und Toten verursacht hat, noch einen Orden dafür geben würde? Auch wenn dieses Beispiel sehr krass ist, so zeigt es doch des Pudels Kern, denn selbst kleine Ungerechtigkeiten verwunden die Seelen der Betroffenen.

Eine rechte Frömmigkeit bedarf es für ein solches Amt ebenfalls: Für einen Christen sollten Morgen-, Tisch-, Stoß- und Abendgebete selbstverständlich sein. Hier hat ein Bischof mit seiner Frömmigkeit, mit seinem Gebetsleben auch und gerade dann ein Vorbild zu sein, wenn ihn niemand sieht oder hört. Es sollte für ihn selbstverständlich sein, die Bibel zu studieren, über sie nachzudenken, sich darüber auszutauschen, Sekundärliteratur zu lesen und so fort. Dabei ist es vonnöten, dass der Bischof nicht nur Hörer, nicht nur Leser des Wortes ist, sondern vor allem Täter. Erfahrene Eltern, Erzieher und Vorgesetzte wissen, dass das eigene Vorbild oft schon die halbe Erziehung ist. Meine besten Sportlehrer, meine besten Ausbilder waren diejenigen, die das, was sie von mir erwarteten, mir nicht nur mit Worten erklärten, sondern es mir auch zeigten. So ist es auch mit einem Bischof: Wenn er Frömmigkeit vorlebt, dann übernimmt auch sein Haushalt diese Frömmigkeit, dann wird auch die Gemeinde angesteckt.

Enthaltsamkeit, also Bescheidenheit, sind ebenfalls eine Tugend, die gepflegt werden muss, vor allem von Ältesten. Fresser und Säufer sind kein gutes Beispiel, und Menschen, die sich beständig vordrängen, die immer alles haben wollen, sind nervig und kindisch. Wer sich enthalten, also beherrschen kann, der lebt vor, wie man sich in Prüfungen bewähren kann.

Zudem muss ein Ältester fest in der Lehre sein: Er muss sie kennen und leben. Dann ist er nicht nur ein gutes Beispiel, sondern er bekommt Kraft und kann die zurechtweisen, die der gesunden Lehre widersprechen. Wer fest in der Lehre ist, kann zugleich Fragen beantworten und Wege zeigen. Selbst von einem Verkäufer erwartet man, dass er seine Waren, seine Dienstleistungen, die er vermarktet, kennt. Ein Autoverkäufer, der nicht einmal weiß, ob er für VW oder für Ford arbeitet, blamiert sich unwillkürlich. Ein Bischof, der die Lehre nicht kennt, führt sich selbst ad absurdum. Ist er aber fest darin, dann kann er seine Leiterschaft gut ausüben.

Ältester sein, das bedeutet schließlich, eine gewisse Reife im Glauben erreicht zu haben. Es ist so ähnlich wie im "normalen" Berufsleben: Ein junges Mädchen, das gerade ihre Ausbildung beendet hat, ist mit dem Posten der Chefsekretärin überfordert, mag sie auch noch so gut ihre Prüfung bestanden haben, mag sie auch noch so profunde Kenntnisse haben, mag sie auch noch so engagiert sein. Für diesen Posten bedarf es ein gerüttelt Maß an Berufs- und Lebenserfahrung. So ist es auch mit einem Ältesten: Er muss im Glauben auch durch Zweifel und Prüfungen gereift sein. Ein Ältester, dessen Glaube sich im Feuer der Versuchungen bewährt hat, kann und wird die ihm von Jesus anvertrauten Schafe weiden können.


(Autor: Markus Kenn)


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