Empfindlichkeit und Selbstmitleid
bereiten Menschen großes Leid.
Behüten will man nur sein Ich
und quält sich damit fürchterlich.
Man leidet ständig vor sich hin,
obwohl dies hat gar keinen Sinn.
Für nichts tut man dann schrecklich leiden,
obgleich man könnt’ es lassen bleiben.
Im Alltag bleibt dann vieles stehn,
weil man sich um sich selbst tut drehn.
In Trübsal wird man sich verstricken,
mit Leidensmienen um sich blicken.
Wer in dem Selbstmitleid will bleiben,
der kann sich meist auch selbst nicht leiden,
tut nicht nur sich und andre quälen,
sondern auch wertvolle Zeit des Lebens verfehlen.
Er bedauert sich dann auch sehr oft,
bis manche Trän’ vom Auge tropft.
Denn hinter aller Empfindlichkeit
steckt vieles mehr, auch Eitelkeit. –
Würd’ man in Lieb’ an andre denken,
das würde auch von sich ablenken,
und wenn man will den Nächsten lieben,
bekommt man großen Herzensfrieden.
Bekämpf’ ich die Empfindlichkeit,
dann habe ich schon viel erreicht.
Denn jetzt ist es noch nicht zu spät,
weil selbst ein Selbstmitleid vergeht.
Man glaubt, man wär’ ja so sensibel,
und ist in Wirklichkeit penibel.
Hast du schon mal nach Gott gefragt,
was Er zu diesem alles sagt?
Er will dir helfen aus der Not
und wieder geben neuen Mut.
Wo du dem Nächsten dich zuneigst,
dann eigne Plage von dir weicht.
Denn alle unsre wilden Triebe,
die weichen nun mal nur durch Liebe. –
Wenn du stets hilfst, dich nicht beschwerst,
dann Gott es sieht und dir zuhört.
Und willst du wirklich dich verändern,
das wird so vieles um dich ändern.
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