"Mit allen Wassern gewaschen!", das steht für Raffinesse, für Bauernschläue, dafür, seinen eigenen Vorteil zu erkennen und diesen durchzusetzen, sich selbst nicht betrügen zu lassen und aus allem einen Gewinn zu ziehen. Mit allen Wassern gewaschen - so meinen wir wenigstens -, sind Versicherungsvertreter, Schrott- und Gebrauchtwagenhändler. Wenn wir einen Anwalt benötigen, dann hoffen wir, einen zu finden, der "mit allen Wassern gewaschen" ist, sprich: Der Erfahrung hat, der selbst hunderttausendprozentige Beweise gegen uns in der Luft zerreissen kann und uns selbst dann noch wegen erwiesener Unschuld heraushaut, wenn wir eigentlich lebenslang verurteilt gehören.
Oft sagen wir sogar mit Bewunderung, wenn jemand mit allen Wassern gewaschen ist. Einem solchen kann man so leicht nichts anhaben. Ein solcher kommt durch, selbst durch die grössten Katastrophen. Kriegs- und Nachkriegsgewinnler, Schwarzmarktkönige und Wendehälse, die nach dem Zusammenbrechen diktatorischer Regimes - wie einst das der Nazis oder der SED - wissen, wohin sie sich zu wenden haben, um wieder ganz oben dabei zu sein. Unmittelbar nach der deutschen Wiedervereinigung haben es die mit allen Wassern gewaschenen Stasiagenten verstanden, ihr Schäfchen - wieder - ins Trockene zu bringen.
Doch wollen wir wirklich mit allen Wassern gewaschen sein, mit den schmierigen, ölverseuchten, die uns das Atmen mit der Haut unmöglich machen? Wollen wir mit Schmutzwasser gewaschen sein, bei dem wir nachher noch dreckiger sind als wir vorher waren? Wer das bejaht, muss sich die Frage stellen, ob er baden geht, um nachher noch mehr vor Dreck zu stinken als vorher.
Aber möchten wir wirklich mit allen Wassern gewaschen sein? Oder sind uns christliche Werte da nicht wichtiger, die einem solchen Ansinnen widersprechen? Als Christen wollen wir doch frei sein selbst von "kleinen Sünden", denn Sünde trennt uns von Gott, macht uns unfrei, nimmt uns gefangen. Am Ende bleiben doch die, die mit allen Wassern gewaschen sind, auf der Strecke. Wie viele sind denn gefangen in ungesunden Bindungen, nur weil sie eben mit allen Wassern gewaschen sind? Und selbst wenn sie in dieser Welt nach menschlichem Ermessen erfolgreich, beneidet und grossartig sind, können sie mit unvergebener Schuld keinesfalls vor Gott bestehen.
Ich bin froh, in Christi Blut gewaschen zu sein: Das macht frei von aller Sünde und Schuld. Durch Sein wertvolles Blut, das Er für uns auf Golgatha vergossen hat, können wir rein werden, sauber. Dann können wir vor Gott bestehen. Dann sind wir gerettet und brauchen uns vor der Hölle nicht zu fürchten. Dann sind wir frei. Dann fällt die schwere Bürde unserer Schuld von unseren Schultern.
Nicht mit allen Wassern gewaschen zu sein, sondern mit dem Blut Christi: Das ist letztendlich unsere eigene Entscheidung, und wer auf ewig gerettet werden will, lässt sich eben durch das Blut Christi reinigen. Dadurch haben wir die Gewissheit des ewigen Heils. Unterstellen wir uns dem Blut Christi, lassen wir uns durch Sein Blut reinigen, durch das wir dann erlöst und gerettet sind. Und wer in Christi Blut gereinigt ist, der hat eine Perspektive für die Ewigkeit!
... um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott!
Hebräer 9,14
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