Aber der Herr HERR hilft mir; darum werde ich nicht zu Schanden. Darum habe ich mein Angesicht dargeboten wie einen Kieselstein; denn ich weiß, daß ich nicht zu Schanden werde.
Er ist nahe, der mich gerechtspricht; wer will mit mir hadern? Laßt uns zusammentreten; wer ist, der Recht zu mir hat? Der komme her zu mir!
Siehe, der Herr HERR hilft mir; wer ist, der mich will verdammen? Siehe, sie werden allzumal wie ein Kleid veralten, Motten werden sie fressen.
Jesaja 50, 7-9 (Luther 1912)
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Und er sprach zu seinen Jüngern: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich!
Johannes 14, 1 (Luther 1912)
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Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht, welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht.
Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?
welcher auch seines eigenen Sohnes nicht hat verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
Römer 8, 30-32 (Luther 1912)
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Alle Sorge werfet auf ihn; denn er sorgt für euch.
1. Petrus 5, 7 (Luther 1912)
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Die Aufforderung Jesu Christi im Johannesevangelium 14, 1 "Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!" ist zunächst an Seine Jünger von damals gerichtet: im Grunde verlangt Jesus etwas Selbstverständliches, denn Seine Jünger von damals haben die Wunder, die Jesus tat, selbst gesehen: Krankenheilungen, Teufelsaustreibungen, Totenerweckungen. Damit hat Jesus besiegelt, dass Er der Herr ist über Krankheit, über die Mächte der Finsternis und über Leben und Tod. Er hat gezeigt, dass Er der Sieger ist.
Doch auch heute können wir, Seine Jünger, uns auf Ihn verlassen: Jesus ist der Fels, auf dem man Sein Lebenshaus aufbauen kann; auf dem Fundament Jesu bricht unser Lebenshaus allen Stürmen des Lebens zum Trotz nicht zusammen. Selbst in den Lebenskrisen haben wir eine Hoffnung, die realistisch und erfahrbar ist, sein und bleiben wird. Da kann kommen, was will: Auf Jesus kann man bauen.
Das hat auch Petrus erlebt, als er Jesus auf dem Wasser entgegen gehen wollte: Solange er auf den Herrn blickte, konnte er über die stürmische See gehen, dem orkanartigen Sturm und den hohen Wellen zum Trotz. Doch als er seinen Blick auf den See warf, drohte er zu versinken und rief Jesus zu Hilfe, der ihn völlig zu Recht einen Kleingläubigen nannte. Dieses historische Ereignis hat aber auch eine Botschaft, die über das geschichtliche Ereignis hinaus reicht: In den Stürmen und in den hohen Wogen unseres Lebens brauchen wir unseren Blick nur fest auf Jesus richten: Dann gehen wir nicht unter.
Dabei handelt es sich nicht um die hochtrabenden Worte von Leuten, denen es in ihrem Leben immer gut gegangen ist, die mit einem goldenen Löffel geboren sind und von Beruf Sohn oder Tochter sind. Nein, diese Erfahrung haben Menschen gemacht in schlimmen Lebenskrisen, in Depressionen, in Trauerzeiten, in Arbeitslosigkeit, in materieller und seelisch großer Not, in schweren, lebensbedrohlichen Krankheiten.
Als mein Vater im Februar 1994 zum letzten Mal im Krankenhaus lag, standen uns - mir und meiner Mutter - vier lange und schwere Wochen bevor. Letztendlich verstarb mein Vater an den Folgen seiner schweren Krankheit, doch in dieser Zeit erfuhr ich zugleich, wie Jesus hindurchträgt. Und auch nach dem Tod meiner Mutter nahm Jesus mich bei seiner Hand und sorgte dafür, dass ich Trauer und Depressionen verarbeiten konnte.
Wer kann schon wider uns sein, wenn Gott für uns ist? Gott ist allmächtig und stärker als alle Mächte dieser und jener Welt zusammen. Und Er meint es wirklich gut mit uns und weiß auch ganz genau, was gut für uns ist und was nicht. Auch wenn wir rein menschlich gesehen einsam sind, weil wir keine Freunde haben, weil wir Ausgestoßene sind, weil sich selbst unsere Familie von uns abgewendet hat und selbst dann, wenn es sich um die eigenen Eltern und Großeltern sowie um die eigenen Geschwister handelt: Gott ist für Seine Kinder. In der Gemeinschaft mit Ihm sind wir niemals wirklich allein. Gott ist da und trägt uns durch, ganz gleich, wie dick es kommt.
Er sendet uns Hilfe. Und wenn wir meinen, dass gar nichts mehr geht, dann sendet Er uns ein Licht, dann trägt Er uns durch, dann schenkt Er uns Kraft. Niemand muss fürchten, über seine Kraft, über sein Vermögen hinaus versucht zu werden. Auch wenn es bis an die Grenzen unseres Könnens geht: Gott ist bei uns und sorgt dafür, dass wir nicht zusammen brechen. Gerade in den Krisen- und Sturmzeiten unseres Lebens lernen wir, Gott zu vertrauen und unseren Glauben zu vertiefen, denn Not lehrt bekanntlich beten. Doch vergessen wir nicht, nach der Hilfe Gott zu danken. Vergessen wir nicht, Ihm treu zu bleiben, wenn es uns gut geht, denn die nächsten Krisen kommen ganz bestimmt. Und da ist es gut, ein lebendiges Verhältnis zum lebendigen Gott zu haben, auf den man sich immer verlassen kann.
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