Gottes Gebote halten ist nicht etwas, was "nur" an Sonn- und Feiertagen oder im Bibelkreis gilt; es ist auch nicht darauf beschränkt, sie dort zu halten, wo Gläubige quasi unter sich sind, und sie beschränken sich auch nicht auf das Privatleben, sondern wollen und sollen überall ohne Wenn und Aber eingehalten werden. Es stimmt nicht, dass man im Geschäftsleben nicht nach den Geboten Gottes handeln kann; vielmehr schadet es dem Geschäftsleben, wenn biblische Normen mit Füssen getreten werden.
Nehmen wir allein das Gebot: "Du sollst nicht stehlen!" Wie viel Schaden entsteht dadurch, dass Mitarbeiter und Kunden den Begriff "Selbstbedienung" etwas zu großzügig auslegen? Zu diesem Schaden zählt ja nicht allein der Wert der gestohlenen Ware als solche: Es geht Vertrauen verloren, Sicherheitsdienste und Sicherheitsmaßnahmen verteuern für die Ehrlichen die Waren noch mehr. Mancher, der mit knappen Mitteln auskommen muss, trägt schwer daran, wenn Nahrungsmittel nur deshalb teurer werden, weil in Supermärkten Salat und Brot gemopst werden.
Oder nehmen wir das Gebot: "Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten!" - Manch guter Mitarbeiter wurde förmlich aus dem Unternehmen gemobbt, was natürlich auch mit Nachteilen nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für die Firma verbunden ist, verliert sie doch dessen Engagement, dessen Wissen und dessen Erfahrungen. Krankheitsbedingte Ausfälle durch Mobbing nehmen zu und kosten ebenfalls riesige Summen, die die Sozialkassen wegen notwendiger Therapien aufbringen müssen.
Die Bibel lehrt auch, den Arbeitern pünktlich einen angemessenen Lohn zu zahlen. Bekommen die Mitarbeiter nicht pünktlich den vereinbarten Lohn, dann können sie ihre Rechnungen, ihre Mieten nicht mehr bezahlen. Rechnet man es hoch, dann kommen auch andere Unternehmen und deren Angestellten in Schieflage. Zunächst scheint es, dass es einem selbst rein ökonomisch gesehen besser geht, doch wo bleibt das eigene Unternehmen, wenn sich niemand mehr dessen Produkte leisten kann, mögen sie auch noch so lebensnotwendig sein? - Dieser Schuss geht über kurz oder lang nach hinten los.
Doch das, was für die Geschäftswelt gilt, gilt auch im Privaten, in Gesellschaft, in Politik: Überall, wo gelogen und veruntreut wird, entsteht immenser Schaden. Es sind dabei nicht allein die Sachwerte, die zu Gewicht schlagen, sondern auch der Vertrauensbruch, der menschliches Miteinander sehr erschwert und oft genug auch unmöglich macht.
Gott gab uns Seine Gebote, weil Er weiß, was gut für uns ist und was nicht. Er möchte, dass wir in guten Beziehungen miteinander leben, dass wir einander vertrauen können, dass wir einander achten, respektieren und unsere Nächsten lieben. Das erleichtert Vieles, ja, sogar alles.
Vor allem geht es Gott darum, dass wir in einer lebendigen Beziehung zu Ihm leben und bleiben: Gott braucht uns nicht, Er genügt sich selbst, doch Seine Liebe zu uns, Seinen Geschöpfen, ist sehr groß, dass Er den Kontakt zu uns möchte und diesen sucht. Sünde trennt uns von Gott und lässt uns in die Irre gehen. Tun wir Seinen Willen, dann tun wir uns selbst einen Gefallen. Es ist vergleichbar mit den Ratschlägen, die uns der Fahrlehrer gibt: Wir tun gut daran, uns an diese zu halten, wenn wir nicht verunglücken wollen. Wir werden ja auch nicht dadurch gesund, indem wir die Ratschläge unserer Ärzte in den Wind schlagen.
Gottes Gebote zu halten ist die beste Wegweisung, die wir bekommen können. Halten wir sie in jedem Augenblick, dann werden wir fest, zuverlässig, berechenbar. Vor allem verzetteln wir uns nicht in unschönen Rachefeldzügen, mit denen wir uns nur selbst fertig machen. Gottes Gebote sind die beste Gebrauchsanweisung für unser Leben.
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