Wenn wir den Stammbaum Jesu in Matthäus 1, 1 lesen, so steht dort: "Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams."
Das Lukasevangelium 3, 23 ist da schon etwas genauer: "Und Jesus war, als er auftrat, etwa dreißig Jahre alt und wurde gehalten für einen Sohn Josefs ..." Ein Widerspruch?
Nein, Matthäus wollte ausschließlich aussagen, dass sich Josefs Wurzeln auf David zurückführen lassen und sich damit die Prophezeiung erfüllt hat, dass Jesus in die Linie des Hauses Davids hinein gegeben wurde, weil David ein Mann nach dem Herzen Gottes war. Matthäus verschweigt ja die übernatürlich gegebene Schwangerschaft Mariens, durch die Jesus menschliche Gestalt annehmen konnte, keineswegs. Die Aussage von Matthäus soll lediglich den Nachweis erbringen, dass Jesus in ein religiös, in ein im Glauben hervorragendes Umfeld hinein geboren wurde.
Lukas, der nüchterne Arzt, weiß dies präziser auszudrücken. Jesus selbst macht ganz deutlich, dass David nicht etwa Sein Vorfahre ist, sondern dessen Herr und weist damit zugleich auch auf Seine eigene Göttlichkeit hin. Er zeigt, dass David Ihn - Jesus - als Seinen Herrn bezeichnet und Ihn folglich angebetet hat.
Gleichzeitig macht Jesus noch eines deutlich: Dass Er von Ewigkeit an war, ist und für ewig bleiben wird. Es ist das großartige Bekenntnis Jesu, dass in Ihm Gott Mensch geworden ist, dass Gott uns folglich liebt und wir Ihm nicht gleichgültig sind. Das Interesse Gottes an uns Menschen ist also überaus groß: Diese Tatsache allein gibt uns schon Trost und Kraft nicht nur in den schwersten Stürmen unseres Daseins. Es zeigt uns aber auch, dass unsere Gebete nicht zweck- oder gar sinnlos sind, sondern vielmehr von Gott gehört werden; wir beten - wie wir gerade gesehen haben - nicht zu einem Gott, der sich nicht für uns interessiert, sondern eben zu einem Gott, der uns liebt und ein großes Interesse an uns hat und nicht will, dass wir verloren gehen. Gott möchte, dass wir eine Vater-Kind-Beziehung zu Ihm haben. Wie ein kleines Kind dürfen wir uns an Ihn wenden: Er ist zweifellos ein strenger Vater, doch zugleich ist Er fürsorglich. Wenn Er uns "auf die Finger klopft", dann tut Er dies aus Fürsorge, dann will Er uns warnen und zeigen, dass etwas nicht gut ist für uns.
Durch die Göttlichkeit Jesu, dadurch, dass Jesus Gottes Sohn ist, ist die Brücke geschlagen zwischen uns und Gott. Weil Jesus nicht Davids, sondern Gottes Sohn ist, können wir unter Seinem Blut selig werden, ja, kann David selbst rein gewaschen werden von aller Schuld.
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